Team-EM

Course St. Leon


1. Juli 2022 , Stefan Bluemer


Bahn 13 (© GC SLR)
Bahn 13 (© GC SLR)

Jungen-Bundestrainer Christoph Herrmann sieht durch die schwarzen Tees teils vollkommene Anforderungen auf die Athleten zukommen, die sich im Rahmen der European Boys´ Team Championship vom 5. bis 9. Juli in Stl Leon-Rot messen werden.

St. Leon-Rot – Der Course St. Leon wartet mit vielen Herausforderungen auf, wurde aber nicht zuletzt auch im Hinblick auf die nun anstehende European Boys´ Team Championship um schwarze Tees ergänzt und spielt sich dadurch nur bei Par 72 mit 6.785 Metern.Jungen-Bundestrainer Christoph Herrmann sieht dadurch auf die meisten Athleten Aufgaben zukommen, die sie nur noch selten gestellt bekommen. Die Bunker sind auch für die Longhitter jetzt fast immer im Spiel und die Drivezonen sind gut bebunkert. Die Athleten haben dann die Wahl, darauf zu vertrauen, den Ball extrem gut in der Bunkerzone zu platzieren oder eben den Ball vor den Bunkern abzulegen. An wenigen Bahnen gelingt es den Längsten, doch mal über die Bunker zu hauen. Dadurch kommen nun einige Schläge, die insbesondere die Longhitter überhaupt nicht mehr gewöhnt sind, viel stärker ins Spiel. Lange Eisen ins Grün kennen viele Spieler gar nicht mehr, weil sie meist nach langen Drives nur noch Wedges ins Grün haben.

„Auf Course St. Leon werden sicherlich etliche Spieler noch lange Eisen ins Grün haben, oft zwischen 150 und 190 Meter. Die Par-3-Löcher sind alle lang und anspruchsvoll. Die Grüns haben wenig Tiefe, dadurch werden wir viele lange Putts sehen und etliche anspruchsvolle Chips haben. Grundsätzlich ist also die Länge die Herausforderung, daraus resultierend die langen Schläge ins Grün, daraus wiederum resultieren lange Putts“, erklärt der Bundestrainer, was auf die Youngster wartet.Die Semiroughs werden dichter denn je sein und die Grüns werden im Vergleich zur German Boys & Girls Open noch einmal spürbar an Härte zulegen. Dies ist das erklärte Ziel des Greenkeepings.„Mit den sehr schwierigen Semiroughs nach langen Abschlägen auf sehr harte Grüns zu schlagen, bildet ein Anforderungssystem aus, das relativ vollkommen ist. Gerade bei den Jungen, wo die Schlaglängen durchaus noch unterschiedlich sind, wird es interessant sein, wie diese Herausforderungen angegangen und bewältigt werden“, ist Christoph Herrmann gespannt, wie sich die Veränderungen auf dem Platz am Ende in den Scores widerspiegeln.

Interessante Punkte für Zuschauer

In der Zählspielqualifikation müssen alle Spieler alle 18 Löcher gehen. Im Matchplay kann es dagegen auch mal früher zu Ende gehen. Aber generell geht der Jungen-Bundestrainer davon aus, dass die Mehrzahl der Matches erst auf den hinteren Löchern entschieden werden. Auf der Backnine gibt es sehr interessante Löcher. Auf der 314 Meter langen Bahn 14 werden Longhitter vielleicht versucht, das Grün zu driven. Das sei ein Loch, das man heroisch spielen könne, so Christoph Herrmann.

Die 15 ist bei 402 Metern vom Tee sehr herausfordernd, weil nicht nur die Landezone einigermaßen eng ist, sondern dort auch der Schlag ins Grün schon gut geplant sein muss.
Die 16 ist ein schweres Par 3, weil das Grün bei dieser 206 Meter langen Bahn erhöht erscheint.
Die 17 wartet mit 551 Meter auf. Ein schweres Par 5, das den Youngstern gegen Ende der Runde viel Konzentration abfordert.
Die 18 ist mit 430 Metern ein langes Par 4 als Schlussloch. „Links lauern viele Bunker und rechts wird die Bahn von einem sehr langen Wasser begleitet. Da ist bei jedem einzelnen Schlag eine echte Herausforderung gewährleistet. Das wird ein spannender Schlussreigen in den Matchplays“, prognostiziert Christoph Herrmann viele spannende Moment – für Spieler und Zuschauer gleichermaßen.
Dies gilt aber nicht nur für Löcher im hinteren Drittel. Auch früher auf der Runde sind Löcher, die durch die Länge an Komplexität sehr gewonnen haben. Als Beispiele nennt der Bundestrainer die Löcher 2, 9 und 10: „Wenn man da und zusätzlich auf den langen Par 3 Löchern sein Par hält, gewinnt man gegen das Feld sicher schon viel.“

Gezielt vorbereitet

Laut Reglement darf der Turnierplatz in den letzten 15 Tage vor dem Start der Team-EM von den Teilnehmern nicht mehr gespielt werden.
Einzige Ausnahme: Spieler, die Mitglied des Clubs sind. Carl Siemens und Finn Kölle dürften also noch auf den Platz, alle anderen nicht. Da dies aber die gemeinsame Vorbereitung stören würde, bleibt das Team geschlossen beisammen und bereitet sich in den letzten Tagen auf anderen Plätzen vor.
Unmittelbar vor der Karenzzeit haben die sechs nominierten Athleten an zwei Tagen jeweils 36 Loch auf Course St. Leon gespielt, um gezielt so auch mögliche Konstellationen für die Vierer erarbeiten zu können. „Wir werden gut auf alle Herausforderungen vorbereitet sein, weil wir schon länger wissen, dass dort gespielt wird und wir ja auch schon im Vorfeld der GBGO eine intensive Vorbereitung hatten. Die Schläge, die zu erwarten sind, kennen wir und die werden wir im Training, auch auf er Range, weiter trainieren. In den beiden Proberunden werden wir daher schon wissen, wie der Platz taktisch anzugehen ist, so dass wir uns dann mit dem Tageszustand befassen können. Unsere Vorbereitung wird dadurch sehr gezielt sein“, sieht der Bundestrainer einen kleinen Vorteil für seine Burschen gegenüber den anderen Nationen.