Sieben Deutsche im Cut

Sieben von acht Deutschen sind bei der 119. Women´s Amateur Championship an der englischen Nordseeküste im Cut und steigen damit in die Matchplays der besten 64 auf.

Hunstanton/England – Am Ende eines mehr als spannenden Tages strahlte Michael Terwort. Der Co-Trainer von Bundestrainer Stephan Morales betreut das Team bei der 119. Women´s Amateur Championship und freute sich über eine grandiose Zwischenbilanz nach der Zählspielqualifikation.

Sieben von acht Deutschen hatten sich für die Matchplays qualifiziert, teils mit nervenstarkem Spiel bis auf das letzte Grün. Den besten Score des Tages aus deutscher Sicht brachte Tara Bettle in die Wertung. Die Spielerin des GLC Berlin-Wannsee hatte sich im Vergleich zum Vortag um glatte zehn Schläge verbessert. Die 69 (-4) ließ der Berlinerin um 75 Plätze klettern, so dass sie von Rang 51 in die Matchplays startet. Insgesamt brachte Bettle sechs Birdies unter, davon vier auf der ansonsten blitzsauberen Backnine.

Back souverän

Beste Deutsche insgesamt war im Zählspiel Charlotte Back. Die erfolgsverwöhnte Athletin des Wolfpacks aus St. Leon-Rot ließ ihrer sehr guten 72 vom ersten Tag eine noch bessere 70 (-3) am zweiten Tag folgen. Lohn ist der siebte Platz. „Wir hatte heute wieder eine andere Windrichtung und gegen Ende meiner Runde wurde es deutlich ruhiger. Dadurch hat sich der Platz etwas einfacher gespielt. Ich habe sehr solides, fast schon langweiliges Golf gespielt, viele Fairways und Grüns getroffen und dann ab und zu mal einen Putt gelocht. Hier muss man sehr darauf achten, welche Fahnen man anspielen kann und wo man seinen Ball landen lassen muss. Das ist mir heute leichter gefallen“, kommentierte die Jugend-Nationalspielerin sachlich ihre starke Vorstellung. Michael Terwort lobte die SLR-Athletin: „Charly hat heute vormittag super gespielt. Sie spielt mit konzentrierter Gelassenheit und wartet geduldig auf ihre Chancen.“

Sicher und cool

Celina Sattelkau, Helen Briem und Viktoria Hund qualifizierten sich in der oberen Hälfte des Cuts für die Matchplays. Sattelkau brachte Even Par mit vier Birdies nach Hause und belegte den 19. Platz.
Helen Briem steigerte sich im Vergleich zum Vortag deutlich und knallte neben vier Birdies auch einen Eagle auf den Platz des Hunstanton GC. Mit 71 (-2) Schlägen machte die Stuttgarterin einen Sprung um 44 Plätze auf T24.
Diesen Platz teilt sich die Schwäbin mit einem Nordlicht. Viktoria Hund vom Hamburger GC machte am zweiten Tag ihre Scorekarte ganz besonders bunt. Neben zwei strahlenden Eagles und drei Birdies kamen auch sieben Bogeys auf die Karte. Zweimal 73 (Even Par) Schläge brachten auf diesem anspruchsvollen Platz den ganz sicheren Sprung in den Cut.
Hannah Karg, die ebenfalls für den HGC Falkenstein spielt, war nach zwei Runden nur einen Schlag hinter ihrer Clubkameradin auf T36 im Cut.

Heißer Ritt

Einen ganz heißen Ritt auf der Rasierklinge lieferte Chiara Horder mit einem Happy End. Die Spielerin des GC München Valley zeigte ihr bestes Golf, als es wirklich darauf ankam. Auf Bahn 14 hätte die Bayerin mit dem Bundesadler auf dem Shirt fast ein Hole-in-one geschlagen, musste sich dann aber doch mit einem Birdie begnügen. Direkt danach lochte die ehemalige Deutsche Lochspielmeisterin nochmal zum Birdie ein und vergab das dritte Birdie in Serie nur hauchdünn. Am Ende stand mit der 72 (-1) exakt der Score, der für Horder nötig war, um den Aufstieg in die Matchplays zu schaffen.
Einzig Katharina Anglett vom Stuttgarter GC Solitude verpasste den Cut.
„Das war heute mega spannend und ist insgesamt in der Zählspielqualifikation ein tolles Ergebnis für die deutschen Damen! Wir freuen uns jetzt sehr auf die Matchplays“, jubelte Michael Terwort am Abend nach einem sehr langen Tag auf dem Platz in den Dünen.

Back vs. Örtengren

Dieses Duell der ersten Matchplay-Runde hätte auch ein gutes Finale sein können: Charlotte Back trifft um 10.40 Uhr auf Meja Örtengren. Die Schwedin hatte 2021 die German Girls Open in St. Leon-Rot und das Annika Invitational gewonnen. Örtegren kommt mit der Empfehlung nach England, vor etwas mehr als einem Monat in der LET Access Series mit der PGA Championship Trelleborg ein Profi-Turnier gewonnen zu haben. Im World Amateur Golf Ranking steht die Schwedin auf Platz 14, aber dennoch braucht sich Charlotte Back nicht zu verstecken, denn auch die deutsche Nationalspielerin hat Spitzenplatzierungen in Serie erspielt.

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