DGL 2022
Ein Dominator, zwei Asse und ein dramatischer Dreikampf
12. Juni 2022 , Thomas Kirmaier
Team St. Leon-Rot feiert am dritten Spieltag der 1. Bundesliga Süd der Herren den dritten Sieg und löst damit vorzeitig das Ticket fürs Final Four. Mannheim, München und Gastgeber Stuttgart liefern sich einen hochdramatischen Dreikampf um Platz zwei, Paul Ulmrich und Max Holzwarth schießen jeweils ein Hole-in-One.
Die 1. Bundesliga Süd der Herren wird zur Spielklasse der Scharfschützen: Hatte Mannheims Florian Huerlimann noch am zweiten Spieltag einen Volltreffer gelandet, gab es in Runde drei auf der Anlage des Stuttgarter GC Solitude gleich zwei Asse – oder besser gesagt: zweieinhalb. Zuerst war Lokalmatador Max Holzwarth an der Reihe: Er lochte seine Kugel am Samstag auf Bahn 15 (171 Meter) mit dem Eisen 9 direkt ein. „Mein drittes Hole-in-One“, erzählte der Stuttgarter. Zuletzt war ihm das am 40. Geburtstag seiner Mutter gelungen.
Einen Tag später schlug dann die Stunde von Paul Ulmrich: Der Nationalspieler aus dem GC Mannheim-Viernheim beförderte seinen Ball auf Bahn acht (144 Meter) mit dem Pitching-Wedge per Slam-Dunk in die Dose. „Das war mein erstes Ass!“, jubelte Ulmrich, dessen Vater ebenfalls auf der Anlage unterwegs und mächtig stolz war. Und beinahe wäre Max Holzwarth noch ein dritter Volltreffer an diesem dritten Spieltag gelungen: „Der Ball fiel auf der Acht direkt auf die Lochkante und von dort fast ins Aus“, berichtete der Stuttgarter.
Es war also durchaus Spektakel geboten. Bei herrlichem Sommerwetter war wieder einmal die Mannschaft aus dem GC St. Leon-Rot der Dominator. Die Wölfe von Coach Marco Schmuck führten das Feld vom Anfang bis zum Ende souverän an und setzten sich am Ende mit gesamt -15 klar vor ihren Verfolgern durch. Damit bucht Team SLR weitere fünf Punkte aufs Konto und kann bereits das Yardage-Book des GC Pfalz studieren, wo am 6./7. August das Final Four steigt. St. Leon-Rots Herren werden so gut wie sicher dabei sein.
> > > Impressionen vom Sonntag
Besonders erfreulich: Der Club aus dem Kraichgau scheint ein schier unerschöpfliches Potenzial zu haben, denn: Coach Schmuck gab am dritten Spieltag erstmals einem neuen, jungen Wolf eine Chance. Nils-Levi Bock machte seine Sache hervorragend. An der Seite von Nicklas Blyth brachte der erst 15-Jährige im Vierer am Samstag eine starke 68 (-4) in die Wertung. „Es war mein erster Auftritt in der DGL. Klar war ich etwas nervös. Umso mehr freut es mich, dass ich der Mannschaft helfen und einen Beitrag zum Sieg leisten konnte“, so Bock.
Hinter dem unangefochtenen Spitzenreiter entwickelte sich am Sonntag ein enorm spannender Dreikampf um Platz zwei. Gastgeber Stuttgart hatte aus den Einzeln und Vierern vom Samstag einen größeren Rückstand mitgenommen, sich dann aber im Finish an die beiden Konkurrenten aus Mannheim und München herangepirscht. Es entwickelte sich ein wahrer Krimi dieser drei Clubs, die in der entscheidenden Phase zeitweise schlaggleich lagen. Das Happyend hatten die Münchner, für die Pablo Brunner den allerletzten Putt aus sechs Metern zum Birdie lochte. Der Münchener GC holte sich mit gesamt +20 Rang zwei, nur einen Zähler vor Mannheim-Viernheim (+21) und Gastgeber Stuttgart (+22), der für seine Aufholjagd nicht mehr belohnt wurde.
„Das war enorm spannend und nervenaufreibend. Ich hatte im Finish beschlossen, gar nicht mehr ins Livescoring zu schauen. Aber dass Pablo diesen letzten Putt locht, war natürlich überragend“, so Münchens Coach Arne Dickel. Für ihn und sein Team ist die Tür zum Final Four damit ein Stück weit aufgegangen. Der Aufsteiger aus der Saison 2021 hat sich näher an die Spitze in der 1. Bundesliga Süd der Herren herangearbeitet und darf vom großen Ziel träumen. Bis dahin sind aber noch zwei Spieltage zu gehen - und München hat noch sein Heimspiel. Ob das ein kleiner Vorteil ist im spannenden Dreikampf um Platz zwei? Dickel: „Wir sind froh, dass wir Zweiter sind. Jetzt haben wir vier Wochen bis zum Spieltag in Marienburg. Genug Zeit, fleißig zu trainieren und an einigen Dingen zu feilen, denn auch am Wochenende in Stuttgart war noch Luft nach oben.“
> > > Impressionen vom Samstag
Mannheim und Gastgeber Stuttgart mussten die Bayern auf den letzten Metern ziehen lassen. „Klar ist die Enttäuschung groß. Wenn es so eng ist und du zu Hause spielst, willst du nicht so knapp verlieren“, so Stuttgarts Clubmanager Simon Schmugge. Chancenlos waren einmal mehr die Underdogs aus dem Marienburger GC. Ihnen blieb mit gesamt +82 erneut nur Rang fünf. Die Liga ist schlicht zu stark für die Kölner, die allerdings von Anfang an wussten, auf welches Abenteuer sie sich da einlassen. Kleiner Trost: Am nächsten, vierten Spieltag (16./17. Juli) genießt die Mannschaft von Coach Peer Sengelhoff Heimrecht. Vielleicht ist dann mehr drin für Marienburg, das seine Neun-Löcher-Anlage mit neuen Grüns ganz sicher herausputzen wird.
St. Leon-Rot darf dagegen schon fürs Final Four planen, was Coach Schmuck happy macht: „Ich bin total stolz auf meine Jungs. Vor allem darauf, dass sie trotz einer deutlichen Führung immer noch jeden Schlag ernst nehmen und immer alles geben. Das ist eine sehr gute Entwicklung, die mich positiv stimmt.“ Mannheim, München und Stuttgart werden sich an den beiden noch verbleibenden Runden darum streiten, wer St. Leon-Rot ins Saisonfinale begleiten darf. Im Klartext: Man darf sich in der 1. Bundesliga Süd der Herren weiter auf Spitzengolf freuen, zumal: Es ist die Liga der Hole-in-One-Spezialisten.
> > > Endergebnis
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