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Woods-Update und Kaymer-Statement zur LIV Series


8. Juni 2022 , Daniel Dillenburg


Tiger Woods und Martin Kaymer werden bei der US Open nicht aufeinander treffen.
Tiger Woods und Martin Kaymer werden bei der US Open nicht aufeinander treffen.

Dieser Tage ist viel passiert in der Golfwelt. Tiger Woods sagt seinen Start bei der US Open ab und die neue Golfserie aus Saudi-Arabien bestimmt die Schlagzeilen. Wir geben einen Überblick:

Woods braucht Zeit

Bei der PGA Championship vor wenigen Wochen musste Tiger Woods nach drei Runden frühzeitig aufgeben. Bei kalten Bedingungen im Southern Hills Country Club in Tulsa spielte der 46-Jährige eine 79 (+9) und hatte offensichtlich große körperliche Beschwerden. Sein operiertes rechtes Bein hielt der starken Belastung nicht stand und so entschied sich Woods, das Major einen Tag früher zu beenden. Seitdem dürften alle Hebel in Bewegung gesetzt worden sein, um den 15-maligen Major-Sieger wieder wettbewerbsfähig zu bekommen. Für das dritte Major des Jahres reicht es jedoch noch nicht.

„Ich habe die USGA bereits darüber informiert, dass ich nicht an der US Open teilnehmen werde, da mein Körper mehr Zeit braucht, um für Major-Golf stärker zu werden", schrieb Woods. Dafür peile er einen Start bei der Open Championship Mitte Juli an. Zudem wolle er schon in der Vorwoche beim JP McManus Pro-Am in Irland an den Start gehen. „Ich hoffe und plane, dass ich bereit bin, in Irland beim @JPProAm und bei der Open nächsten Monat zu spielen. Ich freue mich darauf, bald wieder da draußen zu sein!“ Ein Ausfall bei der 150. Open in St. Andrews wäre für Woods mit Sicherheit nur schwer zu ertragen.

Johnson kündigt PGA-Tour-Mitgliedschaft

Vor einigen Tagen wurde bereits bekannt, dass Kevin Na, ab 9. Juni beim LIV Golf Invitational in London am Start, seine PGA-Tour-Mitgliedschaft kündigte. Diesem Vorgehen schlossen sich weitere Ex-Champions an. Darunter auch die aktuelle Nummer 15 der Welt, Dustin Johnson. Dies gab der Major-Champion im Vorfeld des LIV-Einladungsturniers im Centurion Golf Club auf einer Pressekonferenz bekannt. Welche Konsequenzen das haben wird, wisse er selbst noch nicht: „Ich kann mich nicht dazu äußern, wie die Tour damit umgehen wird. Ich kann nicht für die Majors sprechen, aber hoffentlich erlauben sie uns zu spielen.“


Und in der Tat gab die USGA, Veranstalter der anstehenden US Open, bekannt, dass kein Spieler, der sich regulär für das Major qualifizierte, nachträglich vom Turnier ausgeschlossen werde. Johnson wird also nach dem Auftakt der LIV Golf Series direkt weiter nach Brookline, Massachusetts, reisen, um sich dort wieder mit den besten Spielern der Welt zu messen. Was das Thema Ryder Cup betrifft, sähen die Konsequenzen anders aus. Nach aktuellen Regularien wäre Johnson hierfür nicht mehr spielberechtigt. Darauf angesprochen, gab er zu Protokoll: „Der Ryder Cup ist unglaublich und hat mir definitiv viel bedeutet. Ich bin stolz darauf, dass ich gespielt und mein Land vertreten habe, und ich hoffe, dass ich die Chance bekomme, das wieder zu tun, aber ich mache nicht die Regeln.“

Neben Johnson sollen auch Sergio Garcia, Louis Oosthuizen, Charl Schwartzel und Branden Grace ihre PGA-Tour-Mitgliedschaft niedergelegt haben. Sie alle sind beim LIV-Start dabei und spielen die acht Turniere umfassende Serie, bei der pro Event 25 Millionen US-Dollar Preisgeld ausgeschüttet werden. Finanziert wird die neue Konkurrenztour von einem saudi-arabischen Staatsfond, der allein Johnson Berichten zufolge eine Antrittsgage von 150 Millionen US-Dollar gezahlt haben soll. Mit Phil Mickelson hat sich ein weiterer Topstar einkaufen lassen. Er wolle seine PGA-Tour-Mitgliedschaft wiederum nicht kündigen.

Kaymer nennt Geld einen „Motivator“

Unter den 48 Spielern, die beim ersten LIV-Event teilnehmen, ist mit Martin Kaymer auch ein deutscher Spieler dabei. Der zweimalige Major-Sieger musste zuletzt aufgrund einer Handgelenksverletzung seinen Start bei der Porsche European Open absagen, ist aber nun offensichtlich wieder fit, um das 54-Löcher-Event mitzunehmen. Im Vorfeld des umstrittenen Turniers äußerte sich Kaymer zu den Beweggründen, warum er diesen Schritt zur von saudischen Geldern unterstützten Serie gewählt hat: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass Geld kein Motivator ist. Natürlich würden wir bei den Turnieren, die wir spielen, gerne ein bisschen mehr Geld verdienen - das ist sehr menschlich -, aber Geld war nie ein Motivator, als ich mit dem Golfspielen begann. Die Welt, in der wir leben, ist sehr geldorientiert geworden, und deshalb gefällt mir das Feld, das diese Woche eingeladen wurde. Es reicht von Amateuren bis zu älteren Spielern, die Majors und Ryder Cups gespielt haben.“

Zudem sei er ein Fan vom Format der neuen Serie. Anders als bei regulären Events auf der DP World oder PGA Tour, finden die LIV-Turniere im Kanonenstart-Modus statt. „Ich finde das Format auch sehr spannend - es ist sehr fair, alle spielen zur gleichen Zeit.“ Und Kaymer wolle in diesem Stadium seiner Karriere etwas anderes ausprobieren. Auch der 37-Jährige hofft aber, dass er weiterhin bei den Majors mitspielen darf. Zumindest bei der US Open in der kommenden Woche wird er als Ex-Champion sicher dabei sein. Bei der LIV Golf Series fungiert Kaymer als einer von zwölf Kapitänen, die ein jeweils vier Mann starkes Team anführen. Unter anderem ist der Spanier Pablo Larrazabal Mitglied des Quartetts.