Tour-Vorschau

Volles Tour-Programm mit Major und Match Play


24. Mai 2022 , Daniel Dillenburg


Reisen jeweils mit guten Erinnerungen zu den dieswöchigen Turnieren: Alex Cejka und Sophia Popov.
Reisen jeweils mit guten Erinnerungen zu den dieswöchigen Turnieren: Alex Cejka und Sophia Popov. | © Getty Images

Die Major-Wochen halten an und Alex Cejka will seinen zweiten Champions-Titel verteidigen. Auf der LPGA Tour steht ein Match-Play-Event auf dem Programm, an das Sophia Popov gute Erinnerungen hat.

Major: Senior PGA Championship

Harbor Shores Resort, Michigan, 26. bis 29. Mai

Die Major-Wochen reißen nicht ab. Nach der Regions Tradition (Senioren) und der PGA Championship (Herren) geht es in dieser Woche weiter mit der Senior PGA Championship. Ein Mann, der alle drei Majors mitnimmt, ist Alex Cejka. Bei der Regions Tradition als Titelverteidiger angetreten, wurde er wegen einer unerlaubten Nutzung von Hilfsmitteln beim Grünlesen disqualifiziert und in der vergangenen Woche in Southern Hills verpasste er den Cut. Besser soll es bei seiner zweiten Titelverteidigung innerhalb weniger Wochen laufen. Cejka gewann die vergangene Ausgabe des ältesten Senioren-Majors der Welt und schrieb damit Geschichte. Vor ihm konnte nur Arnold Palmer die ersten beiden Champions-Majors gewinnen, bei denen er antrat.


Das Harbor Shores Resort ist zum fünften Mal seit 2012 Austragungsort der Senior PGA Championship. Entsprechend viel Erfahrung hat auch Bernhard Langer auf diesem Platz gesammelt. 2012 wurde er geteilter Vierter, 2014 sowie 2016 geteilter Dritter und 2018 ließ er das Major aus familiärer Gründen aus. In diesem Jahr ist die Senior PGA Championship Langers erstes Major der Saison, nachdem er bei der Regions Tradition aussetzte.

In Sachen Favoriten dürfte die Benennung ziemlich eindeutig sein: Steve Stricker gewann die Regions Tradition und spielte sich mit nur drei Starts in diesem Jahr unter die Top Vier des Charles Schwab Cup (Anmerkung: Stricker sagte seinen Start aufgrund eines positiven Corona-Befunds ab). Der letzte Sieger der Senior PGA Championship in Harbor Shores war Paul Broadhurst, der in diesem Jahr drei Top-Ten-Ergebnisse erzielte. Zudem sollte man neben den üblichen Verdächtigen den US-Amerikaner Tim Petrovic auf dem Zettel haben. 2018 wurde er hier Zweiter und in diesem Jahr beendete er schon vier Turniere unter den Top Ten, unter anderem die Regions Tradition vor zwei Wochen.

LPGA Tour: Bank of Hope Match Play

Shadow Creek, Las Vegas, 25. bis 29. Mai

Fünf Wochen. Fünf Turniere. Und zwei davon sind Majors. Die LPGA Tour nahm sich in der vergangenen Woche eine Pause, um im in Las Vegas eine der wichtigsten Phasen der Saison einzuläuten. Den Anfang mach das Bank of Hope Match Play, das bereits am Mittwoch losgeht. Fünf Tage lang stehen in Shadow Creek Eins-gegen-Eins-Duelle an, die zunächst in Form von einer Gruppenphase ausgetragen werden. Mittwoch bis Freitag spielen alle 64 Teilnehmerinnen jeweils drei Partien. Die besten 16 ihrer jeweiligen Gruppe qualifizieren sich für die K.O.-Runden am Wochenende.


Wer den Titel beim Match Play holen will, muss eine ordentliche Ausdauer mitbringen. Im vergangenen Jahr spielte die Siegerin Ally Ewing mehr als 120 Löcher innerhalb fünf Tage. Gleiches galt für Sophia Popov, die erst im Finale gegen Ewing (2&1) gestoppt wurde. Der zweite Rang war ihr bestes Ergebnis seit ihrem Gewinn der AIG Women’s Open 2020. Weitere Lochspielerfahrung sammelte Popov wenige Monate später, als sie erstmals am Solheim Cup teilnahm. Dort liefen die direkten Duelle aber weniger erfolgreich. Keines ihrer drei Matches gewann sie. Bleibt also abzuwarten, welches Gesicht die 29-Jährige in dieser Woche zeigt. In ihrer Gruppe trifft sie auf die Australierin Hannah Green sowie die beiden Südkoreanerinnen Haeji Kang und Jenny Shin.

Die vielleicht schwerste Gruppe der drei deutschen Teilnehmerinnen erwischte Caroline Masson. Die viermalige Solheim-Cup-Spielerin bekommt es mit der Weltranglistenvierten Minjee Lee, Youngin Chun sowie der zweimaligen Solheim-Cup-Spielerin Brittany Altomare zu tun. Esther Henseleit hat mit Charley Hull, Ariya Jutanugarn und Lilia Vu ebenfalls eine ordentliche Hürde zu überspringen.

Das mit 1,5 Millionen US-Dollar dotierte Bank of Hope Match Play findet in diesem Jahr erst zum zweiten Mal statt und ist das letzte Event vor der US Women’s Open. Wer also früh ausscheidet, hat immerhin den Vorteil, ein paar Körner für das zweite Major des Jahres gespart zu haben.

Ladies European Tour: Belgian Ladies Open

Naxhelet Golf Club, Belgien, 27. bis 29. Mai

Belgien hat wieder ein LET-Event. Nach 27 Jahren Pause kehrt die europäische Damentour ins an Deutschland angrenzende Königsreich zurück. Die erste Belgian Ladies Open fand 1985 im Royal Waterloo Golf Club statt. In dieser Woche ist man im Naxhelet Golf Club in Wanze zu Gast. Das Event ist mit 200.000 Euro das am niedrigsten dotierte Turnier der Saison und doch wollen einige große Namen beim Belgien-Comeback dabei sein. Unter anderem tritt Laura Davies an. Die englische Legende gewann eben jene erste Ausgabe der Belgian Ladies Open 1985. 37 Jahre später ist sie mit 45 Titeln Rekordsiegerin auf der LET.


Aus Deutschland treten acht Damen an. Karolin Lampert ist als 31. der Saisonwertung die am besten platzierte. Leonie Harm, geteilte Dritte der vergangenen Woche, tritt nicht an. Dafür sind dabei: Sophie Witt, Leticia Ras-Anderica, Helen Tamy Kreuzer, Luisa Dittrich, Sarina Schmidt, Franziska Friedrich und Carolin Kauffmann.

Als Favoritinnen gehen die Schwedinnen Maja Stark und Linn Grant sowie Meghan MacLaren aus England an den Start. Alle drei konnten in dieser Saison bereits gewinnen und rangieren unter den Top Ten der Gesamtwertung.

DP World Tour: Dutch Open

Bernadus Golf, Niederlande, 26. bis 29. Mai

Eine Woche nach der PGA Championship steht die Dutch Open auf dem Programm. Auch wenn hier deutlich weniger Superstars am Start sind und deutlich weniger Punkte sowie Preisgeld vergeben werden als in Tulsa, Oklahoma, schwebt auch über dem Bernadus Golf ein gewisser Major-Geist. Denn wer hier am Ende der Woche die Top Ten erreicht, hat eine Chance auf ein Ticket zur Open Championship in St. Andrews. Die besten drei Spieler in den Niederlanden, die noch nicht zugelassen sind, qualifizieren sich für die 150. Ausgabe des europäischen Majors. Kein schlechter Anreiz für eine gute Woche. Zudem ist die Dutch Open das vorletzte Event der US Open Qualifying Series. Wer hier nach Beendigung der Porsche European Open in den Top Ten der externen Wertung rangiert, reist wiederum zur US Open nach Brookline. Ein Top-Ergebnis in dieser Woche bringt also jede Menge Vorteile mit sich.


Einer, der sich vergangenes Jahr im Bernardus Golf besonders wohlfühlte, war Matti Schmid. Der damalige Rookie feierte hier sein bislang bestes Ergebnis auf der Tour, als er Zweiter hinter Kristoffer Broberg wurde. Die Dutch Open fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal in ihrer über 100-jährigen Tradition auf dem Mega-Projekt bei Cromvoirt statt. Mit Bernhard Langer (1984, 1992, 2001), Sven Strüver (1997), Tobias Dier (2002) und Martin Kaymer (2010) konnten dieses Event auch schon vier deutsche Spieler gewinnen.

Neben Schmid macht sich unter anderem auch Yannik Paul Hoffnungen, sich in diese Riege einzureihen. Der Rookie befindet sich in einer bestechlichen Form und feierte zuletzt drei Top-20-Platzierungen bei seinen vergangenen vier Starts. Bei der Soudal Open in Belgien wurde er sogar geteilter Zweiter und rückte damit im US Open Quali-Ranking auf den fünften Platz vor. Paul darf sich also berechtigte Hoffnungen auf sein erstes Major machen. Die weiteren deutschen Starter sind: Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Marcel Siem, Maximilian Kieffer, Hurly Long und Sebastian Heisele.

Zu den Top-Favoriten auf den Sieg zählen Thomas Pieters aus Belgien sowie der Neuseeländer Ryan Fox. Beide liegen in den Top Ten des DP World Tour Rankings und reisen mit frischem Major-Rückenwind in die Niederlande. Zudem zählen Dean Burmester (Südafrika) und der Österreicher Bernd Wiesberger zu den großen Namen in dieser Woche.

PGA Tour: Charles Schwab Challenge

Colonial Country Club, Texas, 26. bis 29. Mai

Obwohl sich die Charles Schwab Challenge im Sandwich zweier absoluter Highlights im PGA-Tour-Kalender befindet (PGA Championship; Memorial Tournament), kann sich das Teilnehmerfeld in dieser Woche durchaus sehen lassen. Angeführt wird es von der Nummer eins der Welt, Scottie Scheffler, der in der vergangenen Woche zwar den Cut verpasste, aber in dieser Woche natürlich trotzdem zu den Top-Favoriten zählt. Zumal es in seine Heimat Texas geht.

Mit Justin Thomas ist zudem der Champion aus Southern Hills am Start, der sich keine Pause gönnt, sondern seine gute Form fortsetzen möchte. Thomas‘ Widersacher im Stechen der PGA Championship, Will Zalatoris, ist ebenfalls am Start. Top-Ten-Spieler Collin Morikawa und Jordan Spieth komplettieren das starke Aufgebot im Colonial Country Club.


Aus Deutschland gibt Stephan Jäger sein Debüt bei dem auf 120 Spieler begrenzten Einladungsturnier. Der Münchner wurde als einer von zwei Profis von den ehemaligen Turniersiegern ausgewählt und darf so erstmals bei diesem traditionsreichen Event teilnehmen. Die erste Austragung des ehemals unter dem Namen „Colonial National Invitation“ bekannten Turniers fand 1946 statt. Seitdem trugen sich Legenden wie Ben Hogan, Sam Snead oder Arnold Palmer in die Siegerliste ein. Bernhard Langer wurde hier 2007 geteilter Zweiter. Als Titelverteidiger tritt Jason Kokrak an.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Korn Ferry Tour - NV5 Invitational, The Glen Club, Illinois, 26. bis 29. Mai: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

PGA Tour Latinoamérica - Jalisco Open, Atlas Country Club, Mexiko, 26. bis 29. Mai: Velten Meyer

Epson Tour - Mission Inn Resort and Club Championship, Mission Inn Resort & Club, Florida: Sophie Hausmann

Challenge Tour - Scottish Challenge, Newmachar Golf Club, Schottland, 26. bis 29. Mai: Alexander Knappe, Jannik de Bruyn, Marc Hammer, Bernd Ritthammer, Nick Bachem, Dominic Foos, Hinrich Arkenau, Allen John und Jonas Kölbing