Kurzes Spiel
Pitch & Chip: Die sieben häufigsten Fehler – und die Lösungen
18. März 2025 , Felix Grewe

Rund ums Grün verlieren Amateure die meisten Schläge. Dan Grieve nennt sieben weit verbreitete Fehler bei Pitch und Chip und erklärt, wie Sie es besser machen können.
Der einfachste Weg zu einem besseren Handicap ist schnell erklärt: Sie müssen Ihr kurzes Spiel verbessern. Ein paar Meter mehr Weite vom Abschlag mögen sich gut anfühlen – am Ende aber haben Pitches, Chips und Putts meistens einen größeren Einfluss auf Ihren Score als die langen Schläge. Einer, der diese These unterstützt, ist Dan Grieve, einer der führenden PGA Golf Professionals in Großbritannien. Er hat bereits mit vielen Tour-Profis zusammengearbeitet und gilt als Fachmann für das kurze Spiel. Für das US-Portal golfmonthly.com nennt Grieve in einem Video sieben weit verbreitete Fehler, die rund ums Grün passieren – und erklärt, wie Sie diese vermeiden können.
1) Chip bergauf – falscher Schläger
Fehler
Beim Chip bergauf greifen viele Golfer zu einem Schläger mit größerem Loft – für eine höhere Flugkurve. Allerdings: Oft landet er zu früh und rollt zu wenig. Und: Viele Amateure lehnen sich zu weit nach vorn. Bei einem normalen Chip ist das ratsam, jedoch nicht unbedingt, wenn Sie bergauf spielen, weil sich der Schläger mit Pech in den Hang gräbt.
Lösung
Reduzieren Sie den Loft. Grieve rät zum 52- oder 54-Grad-Wedge. Das ist genug Loft, um die benötigte Höhe zu erreichen, aber der Ball wird in einer bessere Flugkurve starten und etwas mehr rollen. Er empfiehlt außerdem eine Ballposition, die zwar immer noch etwas mehr zum vorderen Fuß tendiert, allerdings einen eher ausbalancierten Stand. Und: Lassen Sie los beim Schlagen – nicht den Schläger, sondern den Ball. Wie das aussieht, zeigt Grieve im Video.
2) Chip bergab – falscher Schläger
Fehler
Diesmal spielen Sie bergab. Der größte Fehler, den Grieve häufig sieht: Eine falsche Ansprechposition vor dem Schlag, die zu „fetten“ Chips führt. Beim Chippen von einem Abhang müssen Sie den Winkel Ihrer Schlagfläche an den Abhang anpassen.
Lösung
Grieve rät zu einem Schläger mit maximalem Loft, also idealerweise 60-Grad-Wedge. Nehmen Sie einen breiten Stand ein als bei einem normalen Chip. Platzieren Sie den Ball weiter rechts als üblich (wenn Sie Rechtshänder sind). Das hilt Ihnen, den Hang hinunter zu spielen. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Gewicht immer auf dem vorderen Bein halten.
3) Schlechte Antizipation
Fehler
„Zu viele Golfer verwenden ihren Lieblingsschläger für jede Art von Schlag auf dem Grün“, sagt Grieve. Häufig ist dies ein 60-Grad-Wedge, zu viel Loft. Beim kurzen Spiel geht es vor allem darum, zu antizipieren, was der Ball tun wird, wenn er landet.
Lösung
Lernen Sie, vorherzusehen, was passieren wird. Wie verläuft das Grün? Muss der Ball weit rollen oder gerade nicht? Brauchen Sie Spin in Ihrem Schlag? Nehmen wir an, Sie spielen auf das Grün, gegen den Wind, und das Grün fällt zu Ihnen hin ab. Hier wäre ein 52-Grad-Wedge für einen typischen Chip-and-run-Schlag optimal. Damit erzielen Sie weniger Spin und können den Ball besser den Hang hinauf spielen. Grieve zeigt es im Video.
4) Zurückfallen im Bunker
Fehler
Das Zurücklehnen, um den Ball aus dem Bunker zu schlagen, ist wahrscheinlich der häufigste Fehler im Amateurgolf. Der Ball bewegt sich kaum und bleibt entweder direkt im Bunker oder am dem Rand liegen.
Lösung
Nehmen Sie einen breiten Stand ein und verlagern Sie Ihr Gewicht nach vorne. Halten Sie das Gewicht während der gesamten Schlagbewegung vorne. Dann werden Sie feststellen, dass Sie viel stabiler stehen und sich drehen können, anstatt zurückzufallen. Versuchen Sie bei längeren Grünbunkerschlägen, nicht Ihren Schläger mit dem größten Loft zu verwenden. Grieve rät zu einem Wedge mit 52 oder 56 Grad.
Im Video: Sieben Fehler rund ums Grün
5) Falsche Schlägerwahl für 55 Meter
Fehler
Auch ein Klassiker: Bis zur Fahne sind es 50 bis 60 Meter. In dieser Situation greifen viele Freizeitspieler zu einem 60-Grad-Wedge, das sie voll durchziehen. Der Ball fliegt hoch, im schlechtesten Fall auch noch gegen den Wind und landet zu früh. Überhaupt: Grieve rät davon ab, mit einem solchen Schläger volle Schwünge zu machen. Die Gefahr von schlechten Treffern ist zu groß.
Lösung
Bei diesen Distanzen rät Griebe zu einem 52-Grad-Wedge. Die Kontrolle wird damit leichter. Stehen Sie enger und verlagern Sie Ihr Gewicht nach vorn. Spüren Sie, dass Ihre Arme und Ihr Körper miteinander verbunden sind. So kann ein ruhiger Schlag mit weniger Spin entstehen.
6) Zu fester Griff
Fehler
Wenn Sie den Schläger zu fest greifen, will der Ball von der Schlagfläche abspringen, was in der Regel dazu führt, dass er weit am Loch vorbeiläuft. Der Ball schmiegt sich nicht in die Rillen ein und erhält nicht die nötige Reibung.
Lösung
Wenn Sie den Griffdruck lockern, gibt der Schläger nach und der Ball bleibt tendenziell länger auf der Schlagfläche. Lassen Sie beim Setup die Arme natürlich hängen, was den Schläger dazu bringt, fast von selbst zu schwingen
7) Über Hindernisse spielen
Fehler
Dies kann sowohl eine mentale als auch eine technische Angelegenheit sein. Spieler mit hohem Handicap machen sich bei einem Schlag über Wasser große Sorgen um das Ergebnis und neigen deshalb dazu, den Schwung zu verlangsamen und die Oberkörper nicht mehr zu drehen.
Lösung
Am besten wäre es, Sie könnten das Wasser oder den Bunker vor Ihnen einfach ausblenden. Das gelingt aber nicht jedem. Was allerdings möglich ist: Konzentrieren Sie sich auf Ihr Ziel – und nicht auf unerwünschte Eventualitäten. Sie könnten sich etwa darauf fokussieren, Ihre Brust Richtung Fahne zu drehen. Dann schwingen Sie meistens durch – und das ist die beste Voraussetzung.