Tour-Vorschau
Acht Deutsche bei LET-Highlight in Saudi-Arabien
11. Februar 2025 , Daniel Dillenburg

Das Saudi Ladies International ist nach den beiden Majors in Europa das mit Abstand höchstdotierte Event auf der Ladies European Tour. Acht deutsche Damen sind in dem hochkarätig besetzten Feld vertreten. Die Tour-Vorschau:
Ladies European Tour: PIF Saudi Ladies International
Riyadh Golf Club, Saudi-Arabien, 13. bis 15. Februar
Im Herrenbereich gibt es eine gesamte Liga. Bei den Damen immerhin ein Turnier. Der saudi-arabische PIF (Public Investment Fund) befeuert das Saudi Ladies International mit ordentlich Kohle. Während beim Lalla Meryem Cup in der vergangenen Woche noch 450.000 US-Dollar im Pot lagen, geht es im Riyadh GC um insgesamt fünf Millionen Dollar. Dabei zählt das Event zu den regulären LET-Turnieren, zu dem 62 LET-Spielerinnen, 42 Spielerinnen aus den Top 300 des Rolex Rankings sowie acht Sponsoreneinladungen zugelassen sind. Die sechste Ausgabe des Saudi Ladies International, die nur wenige Tage nach dem LIV-Event in Riad stattfindet, kommt mit einer Neuerung daher. Neben dem 54-Löcher-Zählspiel-Wettbewerb geht an den ersten beiden Tagen auch ein Team-Wettbewerb über die Bühne, auf den 500.000 der fünf Millionen Dollar Preisgeld abfällt.
Anders als bei der Aramco Team Series, bei der auch Amateure mitmischen, bestehen die 28 Vierer-Teams ausschließlich aus Profis. Die laut Weltrangliste 28 besten Spielerinnen führen ihr jeweiliges Team als Captain an und dürfen ein Teammitglied auswählen. Die ausbleibenden zwei Plätze im Team werden ausgelost. Zu den Captains zählt auch Esther Henseleit. Die Elite-Team-Germany-Spielerin ist als eine von sechs ehemaligen Order-of-Merit-Champions im Feld. Im Rolex Ranking belegt die 26-Jährige derzeit Rang 30 und die aktuell beste deutsche Golferin hat gute Erinnerungen an das Turnier. Im vergangenen Jahr wurde Henseleit Zweite beim Saudi Ladies International.
Und Henseleit ist nur eine von acht Deutschen, die beim hochdotierten Saudi-Event dabei sind. Alexandra Försterling, Helen Briem, Laura Fünfstück, Patricia-Isabel Schmidt und Aline Krauter reisten vom Saisonauftakt in Marokko gleich weiter nach Saudi-Arabien, während Chiara Noja und Olivia Cowan erst diese Woche ihr neues Golfjahr einläuten. Formtechnisch ist Krauter einiges zuzutrauen. Den Lalla Meryem Cup schloss sie als starke Achte ab. Für Noja ist es der erste LET-Start seit ihrer Aufgabe beim Amundi German Masters 2024.
Aufgrund des hohen Preisgelds zählt natürlich auch das Teilnehmerfeld zu den bestbesetzten im LET-Kalender. Titelverteidigerin ist die Thailänderin Patty Tavatanakit und mit Ruoning Yin sowie Jeeno Thitikul sind die Nummern drei und vier der Weltrangliste am Start. Für die Ladies European Tour steht also schon in ihrer zweiten Woche ein absolutes Saisonhighlight im Haus.
PGA Tour: Genesis Invitational
Torrey Pines Golf Course, Kalifornien, 13. bis 16. Februar
Es wurde noch kein einziger Schlag beim Genesis Invitational 2025 gespielt, doch das mit 20 Millionen dotierte Signature Event hat schon jetzt etliche Geschichten im Gepäck. Erst der Umzug nach San Diego, zu dem sich die Veranstalter nach den verheerenden Bränden rund um den Riviera Country Club in Los Angeles gezwungen sahen. Und dann die frohe Kunde vor wenigen Tagen, als Tiger Woods sein Comeback für diese Woche bekanntgab, nur um am Montag vor Turnierstart aus privaten Gründen wieder abzusagen. Ob der trauernde Turnierhost überhaupt in Torrey Pines anzutreffen sein wird, bleibt abzuwarten.
Wenn es am Donnerstag auf dem South Course in Torrey Pines losgeht, haben 72 Spieler das Ziel, ihre ganz persönliche Geschichte bei diesem Turnier zu schreiben – im besten Fall eine erfolgreiche. Zum Format: Obwohl das Genesis Invitational zu den Signature Events zählt und daher nur eine limitierte Anzahl an Teilnehmern zugelassen ist, gibt es diese Woche einen Cut nach 36 Löchern. Nur die Top 50 erreichen das Wochenende und damit die Punkteränge. Titelansprüche haben eigentlich alle 72 Mitwirkenden. Nur die besten Spieler der Tour sind zugelassen. Die wenigsten von ihnen konnten noch nicht auf der PGA Tour gewinnen. Insgesamt zählt das Feld sieben Top-Ten-Spieler.
Die Nummer fünf der Welt, Hideki Matsuyama, geht als Titelverteidiger ins Rennen. Im vergangenen Jahr in Riviera startete der Japaner eine unglaubliche Aufholjagd und überflügelte die Spitzengruppe mit einer 62 (-9) am Finaltag. Aber dieses Jahr steht eine andere Herausforderung bevor. Der South Course in Torrey Pines erwies sich vergangenen Monat, als die Farmers Insurance Open hier stattfand, als anspruchsvoller Test. Vor drei Wochen, als an zwei der vier Turniertagen der Wind ordentlich blies, lag der Rundendurchschnitt auf dem berühmten Par-72-Kurs bei 73,68 Schlägen.
Scottie Scheffler, Rory McIlroy und Co. dürften also gewarnt sein. Nicht umsonst war Torrey Pines schon zweimal Austragungsort der US Open (2008 & 2021). Scheffler und McIlroy beispielsweise spielten hier ihre jeweils letzte Runde beim Major vor knapp vier Jahren. Beide erreichten damals die Top 15, werden also auch diese Woche wieder vorne auf dem Leaderboard erwartet. Zumal McIlroy bereits bei seinem Saisondebüt in Pebble Beach siegreich war.
29 der 72 Teilnehmer waren schon bei der Farmers Insurance Open vor drei Wochen dabei. Dazuzählt auch Stephan Jäger. Der Elite-Team-Germany-Spieler ist der einzige Deutsche im Feld und verpasste den Cut bei sei seinem ersten Besuch in Torrey Pines im Januar. 2024 aber wurde der gebürtige Münchner hier geteilter Dritter. Jäger dürfte also nichts dagegen haben, dass das Genesis Invitational ausnahmsweise in San Diego stattfindet. Für den PGA-Tour-Sieger ist es die zweite Teilnahme am Genesis Invitational nach 2023 (T40).
LIV Golf: Adelaide
The Grange Golf Club, Australien, 14. bis 16. Februar
In der vergangenen Woche feierte die PGA Tour ihre größte Party auf Gras im TPC Scottsdale in Arizona. Nun sind die Herren der LIV Golf League an der Reihe. Das Event in Adelaide kommt der Phoenix Open zumindest stimmungstechnisch am nächsten. Auch hier gibt es ein Par-3-Stadionloch und auch hier werden mehr als 100.000 Zuschauer über die drei Turniertage erwartet. Nachdem im vergangenen Jahr das rein australische Team, die Rippers, um Captain Cameron Smith die Teamwertung in Adelaide gewinnen konnte, soll dieses Mal ein Heimsieg in der Einzelwertung her. Titelverteidiger hier ist der US-Amerikaner Brendan Steele.
Gespielt wird wieder im Grange Golf Club, einem Ort, den vor allem Ex-LIV-CEO, Greg Norman, in guter Erinnerung hat. 1976 gewann er hier seinen allerersten Profititel. Der 1926 eröffnete East Course wurde 2010 mit Normans Hilfe modernisiert und zählt zu den schönsten Wiesen Australiens. Die Spieler erwartet aber kein allzu schwieriger Test. In den vergangenen beiden Jahren lagen die Siegerergebnisse bei 18 beziehungsweise 19 unter Par – nach 54 Löchern wohlgemerkt. Die großen Favoriten auf den Sieg lauten Jon Rahm, Tyrrell Hatton und Joaquin Niemann. Martin Kaymer ist als einziger Deutscher dabei und hofft nach einem ernüchternden Saisonauftakt (T44) auf die ersten Punkte für das Saisonranking.
HotelPlanner Tour: NTT Data Pro Am
Fancourt Golf Estate, Südafrika, 13. bis 16. Februar
Der South African Swing findet in George seinen krönenden Abschluss. Gespielt wird nämlich an einem absoluten Golf-Sehnsuchtsort: Das Fancourt Golf Estate am Fuße der majestätischen Outeniqua Mountains ist eines der besten Golfresorts der Welt. Das NTT Data Pro Am wird auf den drei Plätzen von Fancourt - Montagu, Outeniqua und The Links - gespielt, die alle drei vom neunfachen Major-Champion Gary Player entworfen wurden und zu den 20 besten Golfplätzen Südafrikas zählen. The Links gilt als Wahrzeichen des Fancourt Estates und wurde im Jahr 2000 eröffnet. Derzeit wird er von Golf Digest South Africa als zweitbester Golfplatz des Landes eingestuft.
Wie das Saudi Ladies International auf der LET besteht auch das NTT Data Pro Am aus zwei Wettbewerben: Die Profis spielen untereinander die Zählspiel-Krone aus, während die Profi-Amateur-Duos im Bestball um eine zweite Trophäe kämpfen. Ehemalige Champions dieses Events heißen Paul Lawrie, Louis Oosthuizen, Trevor Immelman, Retief Goosen und Darren Clarke. Mit Alexander Knappe konnte 2022 auch schon ein Deutscher die Einzeltrophäe beim Pro-Am gewinnen. In dieser Woche ist Freddy Schott als einziger Deutscher bei dem mit 366.000 Euro dotierten Turnier dabei.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:
PGA Tour Champions: Chubb Classic
Tiburon Golf Club, Florida, 14. bis 16. Februar
Alex Cejka und Bernhard Langer
Legends Tour: Staysure Marbella Legends
Aloha GC, Spanien, 14. bis 16. Februar
Thomas Gögele

Tiger Woods
„Einfach nicht bereit“: Woods verschiebt Comeback
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