Tour-Report

Fünf Millionen für die Siegerin und ein überraschendes Karriereende


25. November 2024 , Thomas Fischbacher


Millionenschwerer Sieg in Florida: Jeeno Thitikul
Millionenschwerer Sieg in Florida: Jeeno Thitikul | © Scott Taetsch/Getty Images

Jeeno Thitikul gewinnt das Saisonfinale der LPGA Tour und verlässt Florida mit fünf Millionen Dollar. Eine weitere Solheim-Cup-Spielerin verkündet ihren Abschied.

Es waren finanzielle Ausmaße wie in der LIV Golf League. Ein Scheck über vier Millionen Dollar wartete auf die Gewinnerin der Tour Championship der LPGA Tour in Florida. Und diesen sicherte sich Jeeno Thitikul. Die Thailänderin setzte sich durch ein Eagle-Birdie-Finale Tiburon Golf Club knapp vor Angel Yin durch. Da die 21-Jährige auch die Sonderwertung der Risk Reward Challenge für sich entscheiden konnte, wuchsen die Einnahmen auf fünf Millionen Dollar an. 

Für Thitikul nur eine Nebensache. „Ich glaube, ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr so sehr an das Preisgeld denke“, verriet sie. „Wie Lydia Ko bei Grant Thornton sagte, sind wir nicht wegen des Preisgeldes hier. Wir sind eher hier, um Damengolf noch größer zu machen.“


Esther Henseleit beendete ihre bislang beste Spielzeit auf der LPGA auf Rang 42 des 60 Frau starken Feldes. Ihr Lohn: 60.750 US-Dollar. 

Drei Abschiede, Popov in neuer Rolle

Das Saisonfinale in Florida war auch ein Turnier der Abschiede. Die US-Solheim-Cup-Stars Lexi Thompson (29) und Ally Ewing (32) hatten ihren Rücktritt bereits vor Wochen und Monaten angekündigt. Während der Turnierwoche stellte sich heraus: Auch Marina Alex (34), zweimalige Tour-Siegerin und Solheim-Cup-Teilnehmerin 2019, beendet ihre Laufbahn. „Dieser Job ist emotional sehr anstrengend, und ich bin endlich bereit, ihn an den Nagel zu hängen und mich nicht mehr über meine Leistungen auf dem Platz zu definieren. Darauf freue ich mich wirklich sehr.”

Auch Sophia Popov macht sich aktuell Gedanken darüber, wie es nach ihrer Laufbahn weitergehen könnte. Die erste und bislang einzige deutsche Major-Gewinnerin war bei der Tour Championship als On-Course-Reporterin unterwegs. Ein Bild, an das man sich schon einmal gewöhnen darf. „Ich möchte auf jeden Fall noch ein weiteres Jahr spielen und dann abwarten, wie das Jahr verläuft, und mich dann langsam aus dem Spiel zurückziehen und mehr auf das Fernsehen konzentrieren, ohne dass es zu einem harten Ende kommt“, verriet die Solheim-Cup-Spielerin.

Lee glänzt im Simulator

Drei Mal Schwarz-Rot-Gold in den Top 25! Nur eine Woche nach dem Saisonfinale in Dubai begann in Australien die Spielzeit 2025 aus deutscher Sicht erfreulich. Freddy Schott landete im mit Top-Spielern wie Cameron Smith, Cam Davis, Jason Day oder Marc Leishman besetzten Feld auf Rang 15. Auch Jannik De Bruyn, der am Samstag mit einer 63 glänzen konnte, sowie Nicolai von Dellingshausen kamen in den Top 25 über die Ziellinie. 

Großer Auftritt am freien Tag. Am Freitag sorgten heftige Regenfälle bei der Australian PGA Championship in Brisbane für einen Ausfall der zweiten Runde. Min Woo Lee spielte dennoch groß auf. Der sympathische Aussie streamte seine Indoor-Session, rief eine kleine Hole-in-One-Challenge aus – und traf zwei Mal. 

Langsames Spiel und Reeds Rekordrunde

Das Thema „Slow Play” ist in aller Munde. Auch wegen der langen Rundenzeiten will die PGA Tour die Felder reduzieren. Auch auf der LPGA Tour gibt es Diskussionen über die häufig elend langen Turnierrunden. Charley Hull hatte vor wenigen Tagen vorgeschlagen, dass Spielerinnen ihre Tourkarte verlieren sollten, wenn diese drei Mal beim trödeln erwischt werden. Auch Nelly Korda, die Weltranglistenerste, hält Rundenzeiten von mehr als fünf Stunden für problematisch.


Patrick Reed fühlte sich bei seinem Hong-Kong-Besuch am Samstagmorgen etwas steif. Und durchlebte ein fürchterliches Warm-Up, wie er später beschrieb. Keine guten Voraussetzungen für den Masters-Gewinner von 2019 für Runde drei. Am Ende des Tages jubelte Reed ausgelassen. Er hatte die zweite 59 in der Geschichte der Asian Tour notiert. Golf ist eben Golf. Einen Tag später freute sich der 34-Jährige über seinen ersten Titel seit 2021.