Asian Tour
59 nach “schlechtestem Warm-Up aller Zeiten”
23. November 2024 , Thomas Fischbacher
Patrick Reed spürt am Morgen seinen Körper, erlebt ein grauenvolles Einschlagen und beendet den Samstag mit einer 59. Der Amerikaner gewinnt bei seinem Besuch auf der Asian Tour.
Dass Patrick Reed an guten Tagen Weltklasse-Golf zeigen kann, hat der Amerikaner oft genug bewiesen. Dass der Masters-Gewinner von 2018 nur noch die Nummer 164 der Welt ist, hat auch mit seinem Wechsel in die LIV Golf League zu tun, allerdings beendete der ehemalige Ryder-Cup-Star die Saison in der Saudi-Liga nur auf dem 20. Rang der Gesamtwertung.
In der vergangenen Woche war Reed, 34, bei der Hong Kong Open der Asian Tour zu Gast – und spielte am Moving Day groß auf. Reed lochte auch 18 Löchern elf Mal zum Birdie und unterschrieb am Ende des Tages eine famose 59 (-11). Reeds Traumrunde war die niedrigste in der 63-jährigen Turniergeschichte und erst die zweite 59 überhaupt auf der Asian Tour. Die erste 59 war John Catlin (USA) im März in Macau gelungen.
„Ja, es war einer dieser Tage“, analysierte er. „Ich bin aufgestanden, fühlte mich ein wenig steif, aber ich war bereit, loszulegen. Das Warm-Up war wahrscheinlich eines der schlechtesten überhaupt. Mein Caddie sagte nur: ‘Hey, Aufwärmen ist ein Aufwärmen, lass uns rausgehen und einfach Golf spielen."“ Der Rest ist Geschichte.
Für den Star-Spieler im Feld war die Rekordrunde die Basis für einen souveränen Sieg. Durch eine 66 im Finale schraubte er sein Gesamtergebnis nach vier Runden auf 22 unter Par – und war damit drei Schläge besser als der Neuseeländer Ben Campbell auf Position zwei. Für Reed ist es der erste Titelgewinn seit der Farmers Insurance Open 2021.
Kaymer im Cut
Auch Martin Kaymer war in Hong Kong mit von der Partie. Für den Deutschen ein nostalgischer Besuch. 2006 gab der zweimalige Major-Sieger an Ort und Stelle sein internationales Debüt als Golfprofi.
„Ich stand auf dem Putting Green und direkt neben mir war Miguel Ángel Jiménez. Ian Poulter war auch da. Ich war ziemlich eingeschüchtert, denn nur ein paar Monate zuvor hatte ich noch auf der deutschen Profi-Tour gespielt, und plötzlich stehe ich auf dem Putting Green neben diesen Ryder-Cup-Spielern und diesen großen Jungs“, erinnerte sich Kaymer im Gespräch mit der Asian Tour. „Ich habe nur versucht, mich von ihnen fernzuhalten und sie nicht beim Training zu stören. Es war also lustig und eine völlig neue Erfahrung für mich damals.“
Nach Runden von 71, 67 und 68 und 73 Schlägen kam der 39-Jährige als geteilter 66. ins Ziel.