Regelfrage #45
War das jetzt fies?
6. November 2024 , Dietrich von Garn
In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal bekommt Theo Trickreich im Wald Erleichterung, droppt und ändert dann seinen Spielplan aufgrund der neuen Spielsituation.
Die Situation:
Theo Trickreich hat in den Wald geschlagen. Das ist an sich keine Schlagzeile wert, denn das macht er so oft, dass er sich schon gut mit Pilzen auskennt, und natürlich mit den Regeln. Er ist nur noch 40 Meter vom Grün entfernt, aber der direkte Weg wird ihm durch einen lästigen „Weihnachtsbaum“ mit tiefhängenden Ästen blockiert.
Also entschließt er sich, seitlich aus dem Wald zu chippen, auf dem einzigen Weg, der ihm bleibt. Doch kaum steht er am Ball, sinkt sein linker Fuß in ein Loch, das sich nach kurzer Begutachtung durch die Mitspieler einwandfrei als ein Tierloch herausstellt. Theo stellt sich an die nächste Stelle, an der das Tierloch nicht mehr stört, setzt sein Eisen 7 (mit dem er gechippt hätte) auf, um den nächstgelegenen Punkt vollständiger Erleichterung zu bestimmen, misst von dort eine Driverlänge und stellt sich dann breit grinsend Richtung Grün, da dieser Weg nun frei ist.
Er schlägt nicht sofort, denn er weiß genau, was nun passiert: Seine Mitspieler Karin Kanndochgarnichtsein und Dieter Dasdarfstdudochnicht schnappen nach Luft und intonieren ein relativ synchrones „Äääh. neee!“
Theo interpretiert dies so, dass die beiden zum Ausdruck bringen wollen, dass er nach wie vor den gewählten Weg seitwärts aus dem Wald spielen müsse und nicht plötzlich nach seinem glücklichen Drop Richtung Grün spielen dürfe.
Wer hat da jetzt recht?
Die Lösung:
Theo hat Recht. Nach dem Drop ergibt sich eine neue Lage des Balls, die von dem Spieler neu eingeschätzt werden darf. Er darf von dort mit einem beliebigen Schläger in jede ihm sinnvoll erscheinende Richtung spielen (sogar auf das Grün).