Kolumne

Herbst-Tipps vom Golfmentor


17. Oktober 2024 , Carsten Moritz


Was in der goldenen Jahreszeit zu beachten ist. Die Herbstgolf-Checkliste.
Was in der goldenen Jahreszeit zu beachten ist. Die Herbstgolf-Checkliste. | © C. Moritz

Carsten Moritz ist mal wieder als Golfmentor unterwegs und teilt seine Gedanken zu der aktuellen Jahreszeit und wie diese aus seiner Sicht überbrückt werden kann.

Liebe Leserinnen und Leser,

alle Jahre steht nicht nur Weihnachten ins Haus, sondern auch die dunkle Jahreszeit auf dem Golfplatz. Laub, Matsch, eingegrabene Bälle und was sonst noch so dazu gehört. Keine Frage: eine Jahreszeit, die ein anderes Golfdenken verlangt. Abstand nehmen von den sommerlichen Bedingungen und Leistungen ist angesagt. Irgendwie Mentalspiel.

Zudem sind die Tage schon schmerzhaft kürzer, so dass es sich für Golfer wie eine Körperverletzung anfühlt, trotz moderater Tageszeit nicht mehr normal spielen zu können. Später hell und früher dunkel? Eigentlich ein NoGo. Machen wir das Beste draus und nutzen die Zeit, in der wir als Golfer sehr flexibel sein müssen.

Das Saisonende ist gleichzeitig der Beginn einer angemessenen Saisonvorbereitung, oder? Was man nicht alles zu bedenken und zu beachten hat! Soll ich Ihnen meine Checkliste neben dem Spielbetrieb verraten? Bitteschön!

  • Ausrüstungscheck: Schläger pflegen, insbesondere Griffe. Bag mal ausräumen, aussaugen, abwischen und vor allem Zubehör ausmisten.
  • Equipment optimieren: Der Rückblick auf die vergangene Saison zeigt auf, mit welchem Material wir noch Probleme haben oder bei welchen Distanzen wir nicht den richtigen Schläger im Bag haben. Ein Hybrid  oder Wedge mit dem richtigen Loft oder Bounce können unseren Satz sinnvoll für unsere Spielweise ergänzen.
  • Auf jedes Wetter vorbereitet sein: Da die Launen der Natur ein fester Bestandteil des Spiels sind, sollte der kluge Golfer gerade jetzt auf jede Wettersituation vorbereitet sein. Wechselhandschuhe oder –tücher sind bei Regen genauso wichtig wie der obligatorische Schirm. Brauchen Sie sonst noch irgendetwas?
  • Gezielt auf der Range üben: Qualität geht vor Quantität, besonders beim Trainieren auf der Range. Wer also etwas Spezielles trainieren möchte und sich nicht nur warm macht, dem wird empfohlen, sich Zeit zu nehmen und jedem einzelnen Ball die notwendige Beachtung zu schenken.
  • Zwischenziel setzen: Hier sollte man sich ein konkretes Ziel überlegen und den Weg dorthin über ein Zwischenziel einschlagen. Beispiel: Ein Handicap erreichen oder eine bestimmte Technik verfeinern. 
  • Spielsituationen trainieren: Die unterschiedlichen Spielsituationen sollten sich natürlich im speziellen Training wiederfinden, gerade wenn man hier öfter in Schwierigkeiten gerät. Besonders wichtig ist es, dem kurzen Spiel hier den Vorrang zu geben, wie z.B. den „Up & Down“-Spielsituationen. 
  • Den Ball flach halten: Wer als Amateur den Ball flach hält, wird durchschnittlich bessere Ergebnisse damit erzielen, als bei höheren Spielvarianten. Bei den hohen Varianten ist es schwieriger, den Ball sauber und in der gewollten Dosierung zu treffen. Bei offenem Grünzugang und ausreichend Rollweg auf dem Grün zur Fahne kann eine flache Annäherung sehr erfolgreich sein.
  • Ball hinter die Fahne schlagen: Da die meisten Amateure bei Ihren Annäherungsschlägen zu kurz bleiben, sollte man trainieren, den Ball hinter die Fahne zu schlagen. Dazu ist auch mal ein längeres Eisen als ursprünglich geplant geeignet.
  • Ins Regelbuch schauen: Eine Auffrischung der wichtigsten Regeln und Platzregeln ist immer zu empfehlen. Da der Mensch von Natur aus vergesslich ist, kann schon einmal etwas durcheinander geraten.
  • Den Ball zurück ins Spiel bringen: Ein falsch verstandener Ehrgeiz kann ein unangenehmer Gegner für den Amateurgolfer werden. In vielen Situationen ist es wichtiger den Ball mit Distanzverlust, aber sicher wieder ins Spiel zu bringen, als riskante Schläge zu wagen und Folgefehler zu provozieren. Dieses kann man wunderbar trainieren, indem man absichtlich schlechte Lagen herbeiführt.
  • Das persönliche Par festlegen: Gerade für Anfänger ist es wichtig, sich keinen unnötigen Druck zu erzeugen. Ein langes Par 5 muss nicht unbedingt in fünf Schlägen gespielt werden, wenn man die entsprechende Spielstärke noch nicht erreicht hat. Je nach Handicap sollte man also ein oder zwei Schläge zu einem persönlichen Par hinzuaddieren. Dieses persönliche Par nimmt den Druck und lässt die Bahn – je nach Können – auch anders planen. Vergessen wir niemals die Bedeutung des Wertes PAR. Professional Average Result! 
  • Problemschläge gezielt trainieren: Jeder kennt seine Problemschläge. Die unangenehmen Schläge, die man eigentlich gar nicht auf der Runde haben möchte. Ob eine Lage im Rough, Grünbunker oder Drive – es hilft nichts vor dem vermeintlichen Problemschlag zu fliehen. Ein gezieltes und richtiges Training genau dieser Problemschläge verhilft einem dazu, diese Schläge ordentlich zu meistern.

Wie Sie sehen, gibt es eigentlich immer etwas zu tun. Dieser Beitrag folgt einer Inspiration aus meinem Buch „Inspire Your Golf“, welches demnächst bei Amazon verfügbar sein wird. Hier werden Sie auf über 230 Seiten eine Fülle von interessanten Inspirationen für Amateurgolfer finden. Dann Augen zu und ab durch diese widrigen Jahreszeiten, die uns bis zur nächsten Saison begleiten. Machen Sie das Beste draus!


Herzliche Grüße,
Carsten Moritz

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