Kolumne
Course statt Range!
30. Juli 2024 , Carsten Moritz
Golfmentor Carsten Moritz verrät Ihnen ein Geheimnis und lässt Sie an seiner Trainingsphilosophie teilhaben.
Liebe Golf.de-Leser,
seit über 35 Jahren bin ich nun schon mit dem Golfsport verbunden und habe meine Liebe zu ihm in verschiedenen Projekten geteilt. Aus dem Golfmentoring ist vor Jahren ein Projekt entstanden, das nun final in einem Buch enden soll. Gott bewahre – ja, in einem Buch. Der Text ist bereits fertig und ich arbeite mit tollen Partnern an der graphischen Umsetzung. Dies aus verzögernden Gründen schon recht lange, aber der Plan steht. Im Grunde geht es bei dem Buch um Inspirationen für das Golfspiel – aus der Sicht eines Amateurs. Ich bin so einer und sie glauben nicht, was ich im Lauf der Jahre alles aufgesogen und über Golf zu erzählen hatte, beziehungsweise noch habe! Laufen Sie, so schnell Sie können, oder holen Sie sich hier einen kleinen thematischen Vorgeschmack. Es muss aber klar sein, dass der Inhalt kein Lehrbuch für Detailfragen ist, sondern Sie dazu animieren soll, sich über verschiedene Bereiche und Ihr reelles Amateurgolfspiel Gedanken zu machen. Wenn Sie mögen, werde ich Sie hier über dieses Projekt weiter auf dem Laufenden halten? Birdie-Chance!
Ein Kapitel dieses Buchs beschäftigt sich mit einer meiner Trainingsphilosophien. Diese ist dadurch entstanden, dass man als berufstätiger Durchschnitts-Amateurgolfer leider viel zu wenig Zeit auf dem Golfplatz verbringen kann und die verfügbare Zeit effektiv nutzt, so dass Spieltrieb und Training gleichermaßen bedient werden. So nenne ich meine angewandte Philosophie ganz einfach Course statt Range, um beide Elemente zeitsparend miteinander zu verbinden.
Golf wird auf dem Platz gespielt und dort gibt es – je nach Lage des Balls – unzählige Situationen, Aufgaben und Schlagarten, die es zu bewältigen gilt. Deshalb kann man Golf – wenn man es bewusst macht – sehr gut auf dem Platz trainieren.
Wichtig ist, dass Sie sich vor dem Training auf dem Platz eine oder verschiedene Aufgaben stellen. Lassen Sie den Score Score sein und denken nur an die einzelne Trainingsaufgabe, die Sie lieber auf dem Platz als auf der Rangematte bewältigen. Lernen und trainieren Sie spielerisch, denn Golf ist in erster Linie ein Spiel! Dies bedeutet übrigens nicht, dass Sie nicht mehr zum Pro müssen, denn für Ihre Technik brauchen Sie immer einen Spezialisten.
Welche Aufgaben stelle ich mir bei meiner spielerischen Trainingseinheit? Da wäre zunächst der Abschlag von verschiedenen Tees und mit verschiedenen Schlägern. Ganz bewusst, um Längenplanung und Spiellinien für Ihre Skills zu trainieren.
Sie kennen sicherlich das Spiel mit zwei Bällen? Ballern Sie nicht einfach drauf los, sondern variieren Sie absichtlich in eine defensive und eine offensive Schlagvariante. Gerne auch mit unterschiedlichen Schlägern und selbstverständlich nur, wenn Sie nach vorne und hinten ausreichend Platz haben und niemanden behindern. Das ist für das Platztraining eigentlich immer Voraussetzung.
Spielen Sie unbequeme Lagen und lernen Sie auf dem Platz kreativ zu werden. Schläger, Schlagarten und untypische Spiellinien lernen Sie kaum auf der Range. Haben Sie schon mal aus einem Bunker geputtet oder rückwärts gespielt, um Schlagverlust zu vermeiden? Manchmal kann man mehr als nur 08/15 gebrauchen. Und das können Sie trainieren.
Ob es weiter bewusst flache Annäherungen mit unterschiedlichen Eisen oder Ihre Putt-Skills auf den Grüns sind. Auch hier kann man mit vorher festgelegten Aufgaben seine spielerischen Fähigkeiten besser trainieren als mit einem Eisen 7 auf der Range. Spielen Sie Regelsituationen nach und werden Sie sicherer im Umgang mit den Regeln. Das schöne ist, dass Sie sich zum Beispiel von selbst erlebten Situationen inspirieren lassen können und kreativ sein dürfen. Gedankliche Flexibilität auf dem Platz ist ein guter Begleiter.
Das war nur ein kurzer Einblick in meine kleine Amateurgolferwelt und ich bin sicher, dass Sie erkennen, dass man dieses Platztraining nicht auf jeder Privatrunde spielen muss! Dieses und viele andere Themen habe ich aus den Augen eines durchschnittlichen Amateurs beleuchtet, um den interessierten Lesern gedankliche Möglichkeiten und vielleicht sogar Lösungen zu bieten.
Auf eine schöne Restsaison,
herzliche Grüße,
Carsten Moritz
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