Tour-Vorschau

Abstiegskampf und Aufstiegsrennen


1. Oktober 2024 , Daniel Dillenburg


Spielen im besten Fall 2025 beide auf der PGA Tour: Matti Schmid und Jeremy Paul.
Spielen im besten Fall 2025 beide auf der PGA Tour: Matti Schmid und Jeremy Paul. | © Getty Images

Matti Schmid kämpft auf der PGA Tour gegen den Abstieg und auf gleich drei Touren steht das Saisonfinale auf dem Programm. Für einige Deutsche ist es die Woche der Entscheidung. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour: Sanderson Farms Championship

The Country Club of Jackson, Mississippi, 3. bis 6. Oktober

Der FedExCup Fall ist in vollem Gange. Wie genau der funktioniert, lesen Sie hier. Die Sanderson Farms Championship in Mississippi ist das zweite von acht Turnieren der Herbst-Serie. Der Fokus in dieser Phase der Saison liegt auf den Spielern um Platz 125 im FedExCup. Alles ab Rang 126 läuft Gefahr die volle Tourkarte für die beste Herrenliga der Golfwelt zu verlieren. Es heißt also: Abstiegskampf. Und mittendrin: Matti Schmid. Der Elite-Team-Germany-Spieler rangiert auf Platz 125 - hätte also aktuell die letzte Tourkarte in den Händen. Doch bei noch sieben ausstehenden Events muss natürlich noch das ein oder andere Top-Ergebnis her, um sich in den Top 125 zu etablieren.

The Country Club of Jackson war bislang noch kein ertragreicher Boden für Schmid. Zuletzt verpasste er dort zweimal in Folge den Cut. Besser verliefen die vergangenen Wochen für den Regensburger: Seinen letzten Cut verpasste er Mitte Juli in Schottland. Keine Gedanken um seine Tourkarte muss sich Schmids Elite-Team-Kollege, Stephan Jäger, machen. Der Münchner liegt auf Rang 43 im FedExCup, hat also Ranking-technisch keinen Druck. Gerne würde Jäger aber natürlich seinen zweiten PGA-Tour-Titel holen. Die großen Namen lassen die Sanderson Farms Championship aus und somit kann der 35-Jährige zum engeren Favoritenkreis gezählt werden. Auch wenn Jägers letztes Top-25-Ergebnis nun auch schon vier Monate zurückliegt.


Vom Presidents Cup in Kanada tritt nur einer der 24 Teilnehmer an: Der Kanadier Mackenzie Hughes. Er konnte die Sanderson Farms Championship 2022 gewinnen und zählt zu den Titelanwärtern. Für Rickie Fowler steht der erste Start seit der Geburt seines zweiten Kindes an. Der US-Amerikaner hat seit der Open im Juli kein Event mehr gespielt. Titelverteidiger bei dem mit 7,6 Millionen US-Dollar dotierten Turnier ist Luke List, der sich vergangenes Jahr gegen vier Spieler im Playoff durchgesetzt hatte.

Korn Ferry Tour: Korn Ferry Tour Championship

French Lick Golf Resort – Pete Dye Course, Indiana, 3. bis 6. Oktober

Eines von drei Saisonfinals in dieser Woche findet auf dem Pete Dye Course im French Lick Resort in Indiana statt. Die Korn Ferry Tour Championship ist der Abschluss der Korn Ferry Tour Finals und das letzte der insgesamt 26 Turniere in dieser Saison. Schon vor Beginn des Finals stehen 17 der 30 Aufsteiger fest. Dazuzählt auch National-Team-Germany-Spieler Thomas Rosenmüller. Der Münchner belegt Platz zehn im Ranking und hat sein PGA-Tour-Ticket für 2025 bereits gebucht (zum Interview mit Thomas Rosenmüller >>>). 13 Tourkarten sind noch zu vergeben. Mit Jeremy Paul greift auch ein Deutscher nach einer.


Als 22. des Rankings kann Paul nur noch ein wildes Szenario aus den Top 30 schießen. Der gebürtige Frankfurter steht immerhin schon mit einem Bein in der Erstklassigkeit. Richtig spannend wird es zwischen den Plätzen 23 und 30. Hier wird es bis zum letzten Putt am Sontag um jedes Birdie gehen. Mit einem Sieg beim Saisonfinale kann sich jeder der 75 Spieler im Feld unter die Top 30 schieben. Der Kampf um die PGA Tour spitzt sich in dieser Woche in Indiana also zu. Klappt es nicht mit dem Aufstieg via Korn Ferry Tour, bleibt noch die Ausfahrt Q-School, bei der Mitte Dezember weitere Karten vergeben werden.

Epson Tour: Epson Tour Championship

Indian Wells Golf Resort, Kalifornien, 3. bis 6. Oktober

„Letzte Chance“ heißt es auch auf der Epson Tour. Nach Beendigung der Epson Tour Championship stehen die 15 Aufsteigerinnen auf die LPGA Tour fest. Wobei die besten Fünf des Rankings ihre Karte schon sicher haben. Es bleiben also zehn Tickets für die LPGA Tour. Die Brisanz erhöht sich dank einer erhöhten Punktzahl, die im Indian Wells Golf Resort in Kalifornien vergeben wird. Statt der üblichen 500 Punkte erhält die Gewinnerin in dieser Woche 650. Das heißt: Bis Platz 62 im Saisonranking haben noch alle Spielerinnen die theoretische Chance auf einen Platz unter den Top 15.

Aus dem Aufstiegsrennen ausgeschlossen ist die einzige Deutsche im Feld, Sophie Hausmann. Nach nur einem Top Ten in diesem Jahr liegt sie lediglich auf Rang 69. Mit einem Sieg könnte sie auf Platz 16 vorrücken. Es würde also selbst im Fall eines Triumphs beim Saisonfinale knapp nicht reichen. Für eine bessere Ausgangsposition fehlten der 27-Jährigen gerade in den vergangenen Wochen die Erfolgserlebnisse. Bei vier ihrer vergangenen sechs Starts verpasste sie den Cut. Ein geteilter dritter Rang Ende April war ein seltener Lichtblick in einem Jahr, in dem Hausmann nur 18.500 US-Dollar Preisgeld einspielen konnte. Eine Gelegenheit bleibt ihr noch, diese Ausbeute aufzubessern.

LET Access Series: Iberdrola Calatayud Ladies Open

Gambito Golf Calatayud, Spanien, 3. bis 5. Oktober

Saisonfinale Nummer drei. Auch die LET Access Series findet in dieser Woche ihr Saisonende. Und auch hier geht es um den Aufstieg. Die Top Sieben im Ranking spielen 2025 auf der Ladies European Tour. Vier Spielerinnen haben den Aufstieg schon sicher. Dazuzählt natürlich auch National-Team-Germany-Spielerin Helen Briem, die nicht nur viermal auf der LET Access Series gewann, sondern auch schon die La Sella Open in Liga eins für sich entscheiden konnte. Dies schaffte vor ihr noch keiner anderen Spielerin in Europas Liga zwei.

Briem war ursprünglich für die Iberdrola Calatayud Ladies Open gemeldet. Doch nun lässt die 19-Jährige das Saisonfinale doch aus. Den Gesamtsieg kann Briem also nicht holen. Diesen hat nach der Absage die Schwedin Kajsa Arwefjall sicher. Die 24-Jährige konnte in diesem Jahr zwei Turniere gewinnen und spielte insgesamt sechs Events mehr als ihre deutsche Kontrahentin. Auch der Rookie-des-Jahres-Award wird an Arwefjall gehen, die anders als Briem beim Finale dabei ist.


Dafür sind drei andere Deutsche im Feld: Verena Gimmy, Helen Tamy Kreuzer und Sarina Schmidt. Kreuzer ist die Einzige aus dem Trio, die noch eine theoretische Chance auf die Top Sieben hat. Dafür müsste im Gambito Golf Catalayud in Spanien aber der Titel her. Es wäre der erste in ihrer Karriere. Die aktuelle Form spricht nur bedingt für einen Durchbruch in dieser Woche: Kreuzer landete lediglich bei einem der vergangenen vier Turniere in den Punkten. Ihr bestes Ergebnis war ein zweiter Rang bei der PGA Championship Gothenburg Anfang Juli.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

Ladies European Tour: Aramco Team Series – Shenzhen
Mission Hills Resort (World Cup Course), China, 4. bis 6. Oktober

Olivia Cowan, Sophie Witt, Laura Fünfstück und Patricia-Isabel Schmidt

DP World Tour: Alfred Dunhill Links Championship
Old Course St. Andrews, Schottland, 3. bis 6. Oktober

Jannik de Bruyn, Yannik Paul, Nick Bachem, Hurly Long, Maximilian Rottluff, Freddy Schott und Maximilian Kieffer

Challenge Tour: D+D Real Czech Challenge
Royal Beroun Golf Club, Tschechien, 2. bis 5. Oktober

Hannes Hilburger, Tim Tillmanns, Marc Hammer, Philipp Katich, Christian Bräunig, Timo Vahlenkamp, Velten Meyer, Anton Albers, Michael Hirmer und Jonas Baumgartner