Tour-Report

Fabelrunden in Arkansas, Ärger für Woods, Schäden in Augusta


30. September 2024 , Thomas Fischbacher


Siegerin in Arkansas: Jasmine Suwannapura
Siegerin in Arkansas: Jasmine Suwannapura | © Alex Slitz/Getty Images

Keegan Bradley wird beim Presidents Cup zum Matchwinner, auf der LPGA Tour hagelt es Birdies und Tiger Woods hat Logo-Ärger.

Keegan Bradleys Auftritte für das US-Team hatten in der Vergangenheit einige Lichtblicke, aber viele bittere Momente. Als der Gewinner der PGA Championship 2011 vor zehn Jahren letztmals für ein US-Team aktiv war, erlebte er ein unschönes Ende. Ausgerechnet seine Partie gegen Jamie Donaldson bescherte den Europäern in Gleneagles den entscheidenden Punkt zum Titel. Bereits 2012 erlebte er das Wunder von Medinah aus der Sicht der Unterlegenen. 

Nun war der aktuelle Ryder-Cup-Kapitän erneut in einer entscheidenden Rolle. Dieses Mal allerdings auf der erfreulichen Seite. Sein Thriller-Sieg über Si Woo Kim brachte den US-Amerikanern den entscheidenden Punkt für den Sieg im Presidents Cup in Kanada. Die von Jim Furyk angeführte Auswärtsmannschaft war in Montreal einmal mehr das Maß aller Dinge. Zum zehnten Mal in Folge ging der Titel an die USA. 18,5 zu 11,5 stand es am Ende eines vor allem am Wochenende einseitigen Duells. 


Fabelrunden auf der LPGA Tour

Der Platz des Pinnacle Country Club ließ am Sonntag Fabelrunden zu. Am Ende der NW Arkansas Championship standen zwei Spielerinnen im Stechen, die gerade ihre Finalrunde mit 60 (Lucy Li) und 61 Schlägen (Jasmine Suwannapura) beendet hatten. Die Entscheidung in der Nachspielzeit fiel standesgemäß durch ein Eagle. Nach zwei Birdies im ersten Anlauf auf der 18 notierte die Thailänderin Suwannapura die doppelte Unterspielung, während Li „nur” das Birdie gelang. Es war ihr dritter Titel auf der LPGA Tour. Olivia Cowan aus dem Elite Team Germany beendete das Turnier als beste Deutsche auf Position 27.

Auch Ally Ewing und Lexi Thompson waren beim Gastspiel im Zentrum der USA mit dabei. Allerdings ohne ganz oben mitzumischen. Die beiden Solheim-Cup-Spielerinnen befinden sich im Endspurt ihrer Karriere. Die Nachricht von Ewings Rücktritt kam am Mittwoch überraschend. Sie spielt 2024 ihre stärkste Saison – zumindest, wenn man die Major-Resultate als Maßstab für Bestleistungen heranzieht. „Mit schwerem, aber dankbarem Herzen möchte ich ankündigen, dass ich mich Ende dieses Jahres vom Profigolf zurückziehen werde“, sagte Ewing in einem Video auf Instagram. „Als ich mir meine Karriere ausgemalt habe, hätte ich mir nie träumen lassen, dass dieses Kleinstadtmädchen aus Mississippi die Karriere haben könnte, mit der Gott mich gesegnet hat.“ Thompson hatte ihren Rücktritt bereits vor einigen Wochen verkündet. Über die vielen Rückritte auf der LPGA Tour >>> 


Rosenmüller erstklassig

Während sich Ewing, Thompson und Co. bei den Damen von der großen Bühne verabschieden, betritt Thomas Rosenmüller diese im kommenden Jahr im Herrenbereich. Der in Texas lebende Pro hat sich souverän über die Korn Ferry Tour nach oben gespielt und darf sich 2025 mit den Größen der PGA Tour messen. Golf.de hat mit dem 27-jährigen Ismaninger über Gefühle, Gönner, Geld und so viel mehr gesprochen. 

Auch Matti Schmid will im kommenden Jahr seine Tour-Karte als Teil der Top 125 im FedExCup behalten. Dazu ist allerdings noch etwas Arbeit nötig. Der Deutsche muss im sogenannten FedExCup Fall seinen Platz in der Rangliste behaupten. Was den Bayer in der Relegationsrunde der PGA Tour alles erwartet, können Sie hier nachlesen. 

Tamburlinis zweiter Streich 

Chiara Tamburlini hat es erneut geschafft. Die Schweizerin hat bei der Ladies Open de France ihren zweiten Saisonsieg eingetütet. Die 24-Jährige setzte sich im Stechen gegen Kirsten Rudgeley durch und baute ihren Vorsprung an der Spitze der Saisonwertung aus. Als beste Deutsche kam Patricia Isabel Schmidt (T21) ins Ziel. Helen Briem belegt eine Woche nach ihrem sensationellen Sieg in Spanien Platz 28. 


Von Tiger Woods gab es zuletzt nicht die besten Nachrichten. Zum einen musste sich der Superstar einer weiteren Rückenoperation unterziehen (Comeback-Termin ungewiss).  Zum anderen ist der 15-malige Major-Sieger einem Bericht zufolge in ein neues Rechtsproblem verwickelt. Laut CNBC hat eine Gerichtsakte ergeben, dass Woods‘ Bekleidungsmarke Sun Day Red beschuldigt wird, das Logo von Tigeraire „unrechtmäßig übernommen“ zu haben

Dass Woods beim Masters in Augusta im April 2025 antreten wird, gilt als realistisch. Das Major in Georgia ist für den 48-Jährigen noch immer etwas ganz Besonderes. Wie der legendäre Platz an der Grenze von Georgia und South Carolina im kommenden April aussehen wird, ist allerdings noch nicht ganz klar. Hurrikan Helene richtete in den USA historische Schäden an. Und auch der Augusta National ist offenbar schwer gezeichnet. 

Rahm unterliegt im Stechen

Jon Rahm gewann das traditionell erste Major des Jahres im Jahr 2023. Vergangene Woche hätte sich der spanische LIV-Star fast zum vierten Mal zum Sieger der Open de España gekürt. Doch ein ehemaliger Gewinner der  Big Green Egg German Challenge powered by VCG konnte den vermeintlich überlegenen Starspieler bei seinem Gastspiel auf der DP World Tour im Playoff niederringen


Irgendwann in der ersten Liga um große Titel spielen – diesen Traum haben viele der deutschen Top-Talente. Für einige lebt dieser Traum weiter. Insgesamt zehn Deutsche, darunter Golf-Team-Germany-Spieler Anton Albers und Tiger Christensen, qualifizieren sich über die First Stage der DP World Tour Qualifying School für die zweite Runde. 

Haben Sie gewusst, dass kaum eine LPGA-Tour-Spielerin vom Abschlag besser ist als Polly Mack? Oder dass Sandra Gal durchschnittlich mit die wenigsten Putts verzeichnet? Ein Blick in die Statistik offenbart imposante Zahlen der deutschen Profis auf den Touren weltweit.