Training
Zahlenspiele: Durch diese Statistiken verbessern Sie Ihr Handicap
23. September 2024 , Felix Grewe
Worauf kommt es an, damit Sie Ihren Rundenscore verbessern? Das hängt vor allem von Ihrem Handicap ab. Die wichtigsten Tipps für fünf verschiedene Spielstärken – auf Statistiken basierend.
Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen auf dem Golfplatz? Die meisten Amateure haben zwar recht genaue Vorstellungen davon, was sie gut beherrschen und was weniger – allerdings sind es meistens subjektive Eindrücke. Hilfreicher ist es, wenn die Eindrücke mit Zahlen untermauert werden. Das findet auch PGA Golf Professional Vaughan Hawtrey, der die wichtigsten Statistiken kennt, auf deren Grundlage Sie Ihr Spiel verbessern können (s. Video). Zunächst allerdings rät Hawtrey zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme. Reflektieren Sie zunächst Ihr eigenes Spiel. Machen Sie sich dabei am besten Notizen zu folgenden Fragen:
Wichtige Analyse-Fragen
- Wie weit schlagen Sie den Ball mit Ihrem Driver? Und wie oft treffen Sie das Fairway?
- Wie oft treffen Sie das Grün in Regulation? (Bedeutet: Wie oft landet Ihr Ball auf dem Grün und Sie dürfen sich noch mindestens zwei Schläge leisten, um Par zu spielen?)
- Wie oft schaffen Sie Up-and-Downs aus 25 Metern? (Also wie oft gelingen Ihnen Annäherungsschläge, z.B. Pitches oder Befreiungen aus dem Bunker, nach denen Sie nur noch einen Putt zum Einlochen benötigen?)
- Wie viele Putts benötigen Sie pro Runde?
- Wie oft brauchen Sie drei Putts auf dem Grün?
- Welchen Durchschnitsscore spielen Sie auf 18 Löchern?
Statistiken für vier Handicap-Klassen
Nun zu den harten Fakten. Zu jenen Statistiken von Golfern aus vier verschiedenen Handicap-Klassen, die Hawtrey über die letzten 30 Jahre sowohl selbst erstellt als auch aus einer aufwendigen Online-Recherche bezogen hat.
Im Video: Statistiken, die Sie besser machen
1) Drive-Länge
Wer mit Handicap 0 auf die Runde geht, schlägt vom Tee im Schnitt 237 Meter und trifft mit jedem zweiten Ball das Fairway. Spieler mit Handicap 10 schlagen im Schnitt 213 Meter und treffen 45 Prozent der Fairways. Je höher das Handicap, desto kürzer und unpräziser werden die Schläge: Mit Handicap 30 fliegt der Ball durchschnittlich 185 Meter und etwas mehr als jeder dritte Schlag (35 Prozent) erreicht das Fairway. Mit Handicap 40 sind es weniger als 160 Meter und nur noch 30 Prozent Fairwaytreffer.
2) Grüns in Regulation
Topspieler erreichen das Grün im Schnitt zehnmal pro Runde mit so wenigen Schlägen, dass sie sich zwei Putts zum Par erlauben können. Mit Handicap 10 liegt der Wert nur noch bei 6,5, mit Handicap 20 bei 3,5, mit Handicap 30 bei 2,5 und wer ein Handicap von 40 hat, dem gelingt im Schnitt gerade auf 1,5 Bahnen eine Par-Chance mit zwei Putts.
3) Up-and-Downs
Aus 25 Metern den Ball so nah an die Fahne zirkeln, dass anschließend ein Putt genügt? Das gelingt den Besten etwa bei jedem zweiten Versuch. Mit Handicap 10 sind es noch etwa 30 Prozent, mit Handicap 20 nur noch 20 Prozent, also bei jedem fünften Versuch. Bei der Befreiung aus dem Bunker, die so erfolgreich gelingen soll, dass anschließend ebenfalls nur noch ein einziger Putt benötigt wird, sind die Zahlen anders: Spieler mit Handicap null erzielen eine Quote von rund 40 Prozent. Bei Handicap zehn sind es nur noch 20 Prozent. Alle weiteren Zahlen finden Sie im Video.
4) Putts pro Runde
Sie wissen ja: Die starken Scores entstehen auf den Grüns. Das zeigt sich auch an den Putt-Statistiken der verschiedenen Handicap-Klassen. Die Pros mit Handicap 0 benötigen im Schnitt 31 Putts pro Runde und nur 1,3 Drei-Putts. Wer Handicap 10 spielt, kommt durchschnittlich auf 34 Putts über 18 Bahnen und zwei Drei-Putts. Mit Handicap 20 sind es 36 Putts, also im Schnitt zwei pro Grün, wobei drei Drei-Putts gängig sind. Mit Handicap 30 kommt man in der Regel auf mehr als 38 Putts und viele Drei-Putts, bei Handicap 40 sind es entsprechend noch mehr.
5) Durchschnitts-Score
Und wie viele Schläge benötigen Golfer unterschiedlicher Spielstärken nun im Schnitt pro Runde? Die Besten, also jene mit Handicap 0, erzielen niedrige 70er-Runden, in der Regel also Par. Entsprechend der Handicaps steigen die Rundenergebnisse. Handicap 10: 80 bis 90 Schlläge. Handicap 20: 90 bis 100 Schläge. Handicap 30: 100 bis 110 Schläge. Handicap 40: mehr als 110 Schläge.
Tipps für jedes Handicap
Was ist nun für Sie wichtig, um bessere Scores zu erzielen und Ihr Handicap zu verbessern? Hawtrey empfiehlt Folgendes:
- Handicap 0: Konzentrieren Sie sich auf Grüns in Regulation – so steigern Sie Ihre Birdie-Chancen.
- Handicap 10: Reduzieren Sie Ihre Drei-Putts pro Runde. „Das ist leichter zu erreichen, als den Ball zehn Meter weiter zu schlagen“, sagt Hawtrey.
- Handicap 20: Ihr Fokus sollte auf dem kurzen Spiel liegen. Verbessern Sie Ihre Präzision aus 25 Metern – und zwar auch aus dem Rough oder Bunker.
- Handicap 30: Für Sie kommt es auf die Drive-Genauigkeit an. Je öfter Sie das Fairway treffen, desto einfacher wird es Ihnen fallen, sich zu unterspielen. Sie vermeiden Strafschläge und halten den Ball sicherer im Spiel.
- Handicap 40: Achten Sie auf Ihre Strategie! Entscheiden Sie sich für wenig Risiko und wählen Sie die sicheren, einfachen Schläge. Lieber den Ball vorlegen, als aus großer Entfernung das Wasser überwinden zu wollen. Das wird sich auszahlen ...
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