Regelfrage #39
Spielzufall, was tun?
25. September 2024 , Dietrich von Garn
In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal spielen Guido Glaubtesnicht und Stefan Stauntnichtschlecht ein Matchplay und der Greenkeeper sticht ein neues Loch.
Die Situation:
Guido Glaubtesnicht und Stefan Stauntnichtschlecht spielen früh am Samstagmorgen eine Runde aus dem Jahreslochspiel ihres Clubs. Auf dem zweiten Loch liegt Guido mit dem zweiten Schlag ganz links auf dem Grün und Stefan ganz rechts. Zum gerechten Ausgleich steht die Fahne genau in der Mitte, so dass beide annähernd gleich weit putten müssen.
Plötzlich erscheint der Greenkeeper mit einem Cart. Er nimmt die Fahne und den Locheinsatz aus dem Loch und sticht ein neues Loch rechts auf dem Grün, nur einen Meter von Stefans Ball entfernt. Guido dagegen hat nun einen Putt von über 20 Meter Länge.
Als sie zum Grün kommen, fragen sie den Greenkeeper, was sie nun tun sollen.
Was wird der sagen?
Die Lösung:
Am besten sagt er gar nichts oder verweist auf die Spielleitung.
Er könnte natürlich auch sagen, dass er nicht wissen konnte, dass die beiden Spieler ein ernsthaftes Match spielen und in diesem Fall gewartet hätte.
Tatsache ist auf jeden Fall, dass das alte Loch weg ist und es sich um Spielzufall handelt, das die „Tat“ des Greenkeepers einem Spieler einen Vorteil und dem anderen Spieler einen Nachteil verschafft.
Auch die Spielleitung kann im Anschluss an das Match nicht mehr dazu sagen.
Wenn die beiden noch vernünftig miteinander reden (was auf dem zweiten Loch noch angenommen werden darf), dürfen sie auch vereinbaren, das Loch als geteilt anzusehen.