PGA Tour

Wer soll King Scheffler stoppen?


30. August 2024 , Thomas Kirmaier


Dominator Scottie Scheffler (r.) und Verfolger Xander Schauffele nach Runde eins der Tour Championship in Atlanta. © Ben Jared/Getty Images
Dominator Scottie Scheffler (r.) und Verfolger Xander Schauffele nach Runde eins der Tour Championship in Atlanta. © Ben Jared/Getty Images

Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler startet mit einem Bogey in die Championship der PGA Tour, verspielt früh seinen Zwei-Schläge-Vorsprung, um am Ende des ersten Tages doch wieder weit vor der Konkurrenz zu stehen. Dieser Mann scheint im Moment unschlagbar zu sein.

Es ist ein bisschen wie Verfolgung beim Biathlon. Scottie Scheffler war mit zwei Schlägen Vorsprung in die Tour Championship 2024 gestartet. Beim Saisonfinale im East Lake Golf Club (Atlanta/Georgia) kassierte der Masters-Champ, Olympia-Sieger und Tour-Dominator ein Bogey auf Bahn eins. Verfolger Xander Schauffele, der ebenfalls ein grandioses Jahr hinter sich hat, absolvierte Loch eins nahezu zeitgleich mit Birdie. Also standen die beiden US-Amerikaner und haushohen Favoriten plötzlich gleichauf. Würde es beim Showdown doch noch einmal spannend werden und der Weltranglistenerste sogar straucheln?

Von wegen. In Manier eines ganz Großen (Schefflers zweiter Vorname: Alexander) zog der Gejagte seinen Jägern doch wieder die Beißerchen – und zwar mit der großen Zange. Es sollte Schefflers einziger Ausrutscher bleiben. Es folgten nämlich sieben Birdies auf den weiteren 17 Bahnen, die ihn eine 65 und damit den tiefsten Score des Tages unterschrieben ließen. „Ich habe heute nicht an meine Führung gedacht. Es gibt keinen Grund dazu, denn es ist der erste Tag. Aber es war schön, einen guten Start gehabt zu haben und ich denke, ich habe heute eine Menge Dinge richtig gemacht“, so Scheffler. Da denkt er vollkommen richtig.


Wer soll den Texaner, der in diesem Jahr so viele Dollar eingesammelt hat wie kaum ein anderer Sportler auf diesem Planeten, überhaupt noch stoppen? Selbst der als Nummer zwei in die Scheffler-Verfolgung gestartete und ebenso mit zahlreichen Saisonsiegen dekorierte Xander Schauffele zeigte sich höchst beeindruckt: „Scottie hat nahezu jedes Fairway getroffen. Es sah so aus, als würde er seine Wedges trainieren wollen“, so Schauffele. Er muss es wissen, war er doch gemeinsam mit dem Superstar und Goldmedaillen-Gewinner von Paris unterwegs und hatte einen Platz in Reihe eins.

Kaum zu glauben, dass Scheffler nun seinem ersten FedExCup-Titel entgegenfiebert. Mit zwei Schlägen Vorsprung war er in Atlanta gestartet, nach Durchgang eins des Tour-Finales sind es sieben: Scheffler führt vor Runde zwei mit gesamt -16 vor Schauffele und Collin Morikawa (jeweils -9) sowie einer Fünfergruppe um Hideki Matsuyama und US-Ryder-Cup-Captain Keegan Bradley (je -8). Drei Runden haben sie noch, um zur Jagd auf Alexander (Scottie), den Großen zu blasen. Nur scheint der aktuell meilenweit weg. Manchmal ist eine Verfolgung hoffnungslos - beim Golf wie beim Biathlon.

Der Gewinner in dieser Woche geht mit dem FedExCup und den damit verbundenen 25 Millionen US-Dollar nach Hause. Rang zwei wird mit der Hälfte belohnt. Selbst der Letztplatzierte in dieser Woche, also der 30. im FedExCup, darf sich über 550.000 US-Dollar freuen. Deutsche Spieler sind nicht am Start; Stephan Jäger steht auf Position 43 im FedEx-Ranking und den Sprung in die Top 30 ebenso verpasst wie Elite-Team-Germany-Kollege Matti Schmid (125).

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