Training

Scheffler in der Analyse: Was Sie von der Nummer eins lernen können


27. August 2024 , Redaktion Golf.de


Superstar der PGA Tour: Scottie Scheffler.
Superstar der PGA Tour: Scottie Scheffler. | © USGA/Mike Ehrmann

Scottie Scheffler ist der Überflieger der Tour. Fabian Bünker analysiert, welche große Stärke den Amerikaner auszeichnet, warum sein Schwung technisch gar nicht perfekt sein muss und was Sie von ihm für Ihr Spiel lernen können.

Niemand spielt 2024 so stark wie Scottie Scheffler. Der Amerikaner führt die Weltrangliste an, triumphierte beim Masters in Augusta und gewann bei den olympischen Spielen in Paris die Goldmedaille. Warum ist er so erfolgreich? Was zeichnet seinen Schwung aus? Und was können Sie von ihm lernen? Die Antworten liefert Fabian Bünker. Auf seinem YouTube-Kanal analysiert der PGA Golf Professional unter dem Titel „Champions Swing“ regelmäßig die Stärken der Weltbesten. Sein Credo: Suchen Sie sich Ihre Lieblingsspielerin oder Ihren Lieblingsspieler und beobachten Sie, was Sie sich von den Stars abschauen können – nicht nur beim Schwung, sondern auch gefühlte Kleinigkeiten, die in Wahrheit Welten ausmachen können: Schlagvorbereitung, Verhalten oder Körpersprache. 

Schefflers nicht perfekter Schwung

Was Bünker sofort an Schefflers Schwung auffällt: Er ist optisch nicht perfekt. Aus tausend verschiedenen Schwüngen würde es der des Amerikaners eher nicht ins Lehrbuch schaffen – zu viel Bewegung in den Füßen, vor allem beim Spiel mit langen Schlägern. Das sollte Ihnen Mut machen! „Es geht nicht darum, den Ball immer perfekt zu treffen oder den schönsten Schwung zu haben – Golf ist ein Ergebnissport“, sagt Bünker. Arbeiten Sie also nicht an Ihrem Schwung, um optisch zu beeindrucken, konzentrieren Sie sich lieber darauf, ob er funktioniert oder nicht. Bünker erklärt: Wer über eine gute Konstanz im Spiel verfügt, sollte nicht zu viel an der Technik feilen – zu groß ist die Gefahr, dass die Wiederholbarkeit des Schwungs verloren geht. 

Im Video: Bünkers Scheffler-Analyse


Fehlerquellen vermeiden

Trotzdem gibt es natürlich genügend technische Aspekte, die Sie sich von Scheffler abschauen dürfen. Beispiel: der Rückschwung beim Drive. Bünker präsentiert einen kurzen Videoclip, der veranschaulicht: Der Amerikaner bleibt in der ersten Phase der Ausholbewegung auffallend stabil im Unterkörper. Warum das so wichtig ist, erklärt Bünker so: „Bei zu viel Bewegung, entstehen so viele Fehlerquellen, dass es wahnsinnig schwierig wird, die Bälle konstant zu treffen.“ Auch Schefflers Setup vor dem Schlag – Ball am vorderen Fuß, das Griffende zeigt zur Körpermitte – ist vorbildlich, wie man es von einer Nummer eins der Welt erwartet. 

Statistiken: In welchen Bereichen Scheffler der Beste ist

Bei der Statistik-Analyse von Scheffler fällt auf: Er ist vom Abschlag einer der Besten, obwohl er nicht am weitesten schlägt – aber Präzision und Konstanz sind überragend. Ebenso stark ist der Amerikaner im Anspiel des Grüns und im kurzen Spiel rund ums Grün. Nur beim Putten scheint er sein Potenzial noch nicht auszuschöpfen. Er benötigt zwar durchschnittlich die wenigsten Putts (im Schnitt 1,68 pro Loch), weil seine Annäherungsschläge herausragend sind. Aber: Im Ranking der sogenannten „One-Putts“ ist er nur die Nummer 38. Die Zahlen erläutert Bünker, der seit vielen Jahren seine eigene Golfakademie betreibt, ausführlich im Video.  

Apropos: Auch Ihr Spiel schaut sich Bünker an – und analysiert Ihren Schwung auf Wunsch sogar kostenlos.