EM Damen

Harter Kampf


26. Juli 2024 , Stefan Bluemer


Hannah Karg vom Hamburger GC vor dem Objekt der Begierde (© Juha Hakulinen)
Hannah Karg vom Hamburger GC vor dem Objekt der Begierde (© Juha Hakulinen)

Am dritten Wettkampftag geht es für die deutschen Athletinnen bei der Europameisterschaft der Damen nicht weiter nach vorne. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn nur zwei Deutsche können sich im Klassement verbessern, wobei eine davon trotzdem den zweiten Cut nicht schafft und somit in der Finalrunde nicht mehr dabei sein wird.

Lahti/Finnland – Nachdem es nach zwei Runden schon einen ersten Cut der besten 96 von 144 Teilnehmerinnen gegeben hatte, wurde am dritten Tag das Feld noch weiter reduziert, so dass am Final-Samstag nur noch die besten 60 Spielerinnen dabei sein werden.

Darunter sind vier Deutsche, nachdem sich Christin Eisenbeiß zwar mit einer guten Leistung mit einer 72 (Even Par) deutlich verbessert hatte, aber eben nicht mehr den Sprung in die Top 60 schaffte.
Beste Deutsche ist weiterhin Charlotte Back, die in der dritten Runde zwar nur drei Bogeys notieren muss, aber ohne Birdie blieb. Die 75 (+3) lässt die Spielerin des GC St. Leon-Rot um 12 Plätze auf Rang 31 zurückfallen.

Für Paula Schulz-Hanßen, die 2020 den Titel gewonnen hatte, ging es dagegen um satte 17 Plätze nach vorne. Die Clubkameradin von Charlotte Back, die sich vor knapp zwei Wochen bei der Team-EM in Spanien beide mit der deutschen Mannschaft den Titel sicherten, machte mit einer 72 (Even Par) einen großen Sprung nach vorne. Zwei Birdies und zwei Bogeys reichten an einem Tag, an dem es in Finnland eine längere Gewitterunterbrechung gab, um bis auf den 38. Platz zu klettern.

Marie-Agnes Fischer hatte 17 Löcher vergeblich um ein Birdie gerungen. Nach vier Bogeys, davon drei auf den Löchern 15 bis 17, gelang es der Spielerin des Münchener GC auf dem 18. Grün endlich, doch noch eine rote Zahl auf die Scorekarte zu bringen. Mit 75 (+3) Schlägen fällt die Bayerin, die bei der Team-EM der Mädchen in Schweden mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille geholt hatte, auf den 51. Platz zurück.

Hannah Karg, die sich vor drei Wochen den Titel bei der Danish International Ladies Amateur Championship gesichert hatte, bringt am dritten Tag dieser EM  immerhin vier Birdies unter, muss aber auch sechs Bogeys notieren. Versöhnlich waren Start und Abschluss der Runde, denn sowohl auf Loch 1, wie auch auf den Löchern 17 und 18 gelangen der Hamburgerin, die nächstes Wochenende mit der Mannschaft des HGC Falkenstein beim Final Four der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf im GC München-Riedhof antreten wird, Birdies. Nach 76, 71 und 74 Schlägen rangiert Karg vor der Finalrunde auf dem 58. Platz.

An der Spitze gibt es ein schwedisch-spanisches Duell. Louise Rydqvist liegt mit zehn unter Par um zwei Zähler besser als ihre schwedische Teamkameradin Meja Örtengren. Schlaggleich mit der Siegerin der German Girls Open 2021 macht sich die Spanierin Andrea Revuelta weiter Hoffnung auf den Titel. Einen weiteren Schlag mehr hat Carla Tejedo auf Rang vier in den Büchern.
Titelverteidigerin Julia Lopez (Spanien) liegt abgeschlagen auf Rang 38. Auch die Europameisterin von 2022, Savannah de Bock aus Belgien hat auf Platz 31 nichts mehr mit der Vergabe der Medaillen zu tun.

Zäh

Esther Poburski, die Co-Trainerin von Bundestrainer Sebastian Rühl, betreut die Athletinnen in Finnland und zieht ein durchwachsenes Zwischenfazit: „Ein Wort trifft diese Woche relativ gut: es ist ein bisschen zäh. Bestes Beispiel war gestern Charly Back, lag sechs unter Par und dann das Finish. Christin Eisenbeiß heute war ähnlich. Sie war echt gut unterwegs und dann soll es trotzdem nicht sein. Paula Schulz-Hanßen hat es ordentlich gemacht. Sie machen es eigentlich alle recht ordentlich, aber es fehlt mal eine richtig tiefe Runde. Die Grüns sind schwer und  sehr komplex. Damit haben aber alle ein bisschen zu kämpfen. Es ist etwas schade, weil wir uns nicht belohnen. Was wir machen, ist eigentlich echt gut, aber es fehlt trotzdem eine tiefe Runde. Daher: Zäh trifft es ganz gut. Jetzt gucken wir morgen, was noch geht und ob wir das Feld von hinten noch ein bisschen aufrollen können.“