Sräga und der Traum vom Sieg

Mit der EMM der Golfer mit Behinderungen vom 18. bis 20. Juli 2024 steht das nächste Sportgroßereignis für Menschen mit Behinderung in Deutschland an. Jennifer Sräga geht als eine der Leistungsträgerin des deutschen Teams ans Tee und freut sich auf eine einmalige Chance.

Jennifer Sräga hat bereits in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert. Doch auch für eine Vize-Europameisterin ist die Heim-EMM im GC Hösel mit dem deutschen Team noch einmal etwas ganz Besonderes. Wir haben mit der 24-jährigen Studentin unter anderem über Vorfreude, ihre größten Erfolge und ihre aktuelle Form gesprochen. 

Jennifer Sräga über ihre größten Erfolge…
„Das war Platz zwei bei meiner ersten Einzel-Europameisterschaft der Golfer mit Behinderung 2018. Ich bin mit den Erwartungen angetreten, dass ich einfach mal beim Turnier mitspiele und dann sehen kann, wie alles so läuft. Ich habe nicht daran gedacht, dass ich schon mit einer Medaille nach Hause zurückkehren würde.“

… Ziele und Erwartungen für die EMM in Hösel
„Aufgrund der neuen Teamkonstellation bin ich sehr gespannt auf die Leistungsstärke der anderen Nationen. Natürlich wäre es sehr schön, einen Podiumsplatz zu erspielen, noch dazu, wenn die EMM im eigenen Land stattfindet, doch es wird bestimmt nicht einfach werden. Mit einem Sieg, was mein Traum ist, seit dem ich 2017 zum ersten Mal bei der EMM mitspielen durfte, könnte das Team Deutschland der Golfer mit Behinderung ein Zeichen setzen und eventuell den Behindertengolfsport im eigenen Land weiter nach vorne bringen, sodass er mehr Unterstützung bekommt. Doch jetzt gilt es für uns Teammitglieder erst, uns so gut wie nur möglich auf die EMM vorzubereiten, sodass wir als starke Mannschaft antreten können. Vor Ort werden wir sehen, welcher Platz für uns möglich ist.“

Jennifer Sräga beim Abschlag | © DGV/Tiess

„Golf ist für mich ein Sport, der mich immer wieder aufs Neue körperlich und mental fordert und fördert und durch den ich Vieles auch abseits der Bahnen fürs Leben lerne.”
Jennifer Sräga

„Man könnte immer weiter trainieren...“

… die Faszination Golf
„Das Schöne an dem Golfsport ist, dass man sich an der frischen Luft bewegt und dass Spielerinnen und Spieler unterschiedlicher Spielstärken miteinander über den Platz gehen können. Golf ist auch eine packende Sportart, da man nie genau sagen kann, wie sein eigenes Golfspiel im Moment ist. Läuft es an einem Tag richtig gut, so kann es am nächsten Tag wieder ganz anders gehen und anders herum. Man hat so viele Komponenten, auf die man achten muss, sodass man immer weiter trainieren könnte.“ 

 … die aktuelle Trainingsroutine
„Aktuell versuche ich neben Studium und Arbeit jeden zweiten Tag trainieren zu gehen, doch wenn es dann auf die EMM zugeht, werde ich mein Training noch mehr forcieren. Wenn ich trainiere, gehe ich meistens auf den Platz 18 oder neun Löcher spielen und beobachte, was nicht so gut funktioniert hat. Das übe ich dann im Anschluss an die Runde oder beim nächsten Training.“

Highlight-Runde mit Stenson

… die Stärken im Spiel
„Da ich mit den langen Schlägen oftmals aufgrund meiner Körpergröße nicht so weit komme, trainiere ich sehr oft mein kurzes Spiel, um das Defizit ausgleichen zu können.“   

… die Eindrücke vom Platz  
„Der Platz des GC Hösel ist sehr schön. Er hat nicht viel Wasser und die Eingänge ins Grün sind von Bunkern nicht so sehr bewacht. Solange man gerade bleibt, kann man sehr gute Ergebnisse schaffen.“ 

… schönste Erinnerung auf dem Golfplatz
„Es gibt so viele schöne Erinnerungen, wenn ich zum Beispiel nette Spielpartner hatte oder ich ein Turnier trotz anfänglichem Rückstand noch gewinnen konnte. Aber mein Highlight war die 150. Open in St. Andrews, als ich neben Henrik Stenson, Mark O’Meara und Aaron Jarvis das "Celebration of Champions" vor den ganzen Zuschauern spielen durfte.“

Kurzporträt: Jennifer Sräga

• Geburtsdatum: 8. März 2000
• Wohnort: Senden in Neu Ulm 
• Golfclub: Golfclub Reischenhof
• HCP-Index: 5,2 
• Im Golffieber seit: 2007 
• Trainer: David Hausner
• Lieblingsschläger: Driver und Putter
• Beste Runde: 76 (bei Par 73)

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