AK 30

Hitzeschlacht im Park


29. Juni 2024 , Christopher Tiess


Die amtierende Meisterin Rachel de Heuvel baut ihre Führung am zweiten Turniertag weiter aus.
Die amtierende Meisterin Rachel de Heuvel baut ihre Führung am zweiten Turniertag weiter aus. | © C&V Sport Promotion

Am zweiten Turniertag der Deutschen Meisterschaften AK 30 baut Rachel de Heuvel ihre Führung souverän aus. Bei den Herren steht Kevin Boyer nun an der alleinigen Spitze.

Bei hochsommerlichem, schwülem Wetter spielten die Mid-Amateure ihren zweiten Turniertag. Der Meisterschaftsplatz des GC Feldafing zeigte erneut seine Zähne und versucht mit seinen schmalen Spielkorridoren, anspruchsvoll zu spielenden Grüns und schweren Fahnenpsoitionen, die Elite der AK 30 im Zaum zu halten. Relativ unbeeindruckt zieht die amtierende Meisterin ihre Runden. Rachel de Heuvel (GC Olching) kommt nämlich erneut als einzige Dame mit einem Unter-Par-Ergebnis vom Platz. Sie wiederholt die 70 (-1) vom Vortag und steht damit für das Turnier bei 140 Schlägen (-2). 

Die Meisterin der Jahre 2022 und 2023 manifestiert ihre Führung - sie wird mit ganzen sechs Schlägen Vorsprung auf die Finalrunde gehen. Auch die weiteren Spitzenplatzierungen - bis hin zu Platz vier - bleiben im Vergleich zur ersten Runde identisch. Die zweitplatzierte Alena Oppenheimer (Stuttgarter GC Solitude) quittiert erneut eine 73 (+2) und geht so mit 146 Schlägen (+4) auf die letzte Runde. Die Süddeutsche sagt: „Ich bin insgesamt einigermaßen happy. In den letzten Wochen hatte ich Schwierigkeiten, weil ich mir selbst zu viel Druck gemacht habe. 

Ich habe mir daher vorgenommen, in meine gewohnte Entspanntheit zu kommen. Es hat die letzten zwei Tage viel Spaß gemacht. Ich hab viele gute Bälle getroffen und ich bin durchaus zufrieden. Für morgen werde ich schauen, dass ich nochmal so viele Birdies haue wie möglich. Und hoffentlich kann ich ein paar von den hohen Nummern weglassen. Rachel hat ja schon einige Schläge Vorsprung, aber ich schau mal, wie nah ich an sie rankomme. Der zweite Platz wäre für mich super - aber ich möchte schon prüfen, was morgen noch geht.“

Man kennt sich

Die auf Rang drei liegende Julia Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) wiederholt ebenfalls ihren Vorrunden-Score. Mit zweimal 74 Schlägen hat sie nunmehr 148 Zähler auf ihrem Konto und ist damit aber durchaus glücklich. Die Wannsee’er Bundesliga-Spielerin zieht ein Zwischenfazit: „Insgesamt bin ich schon zufrieden. Der Platz ist sehr schwer. Die Abschläge müssen sitzen. Die Bahnen sind sehr eng und die Grüns stark onduliert und schnell. Wenn man da auf der falschen Seite landet, hat man sofort Probleme. Unter diesen Gesichtspunkten und gerade auch mit Blick auf meine bisherige Saison, bin ich sehr zufrieden. 

Das waren für mich solide Runden. Mein erstes Ziel war, den Cut zu schaffen. Bei dem aktuellen Zwischenstand würde ich mich aber tatsächlich sehr freuen, wenn ich das Treppchen erreiche. Ich gehe aber ganz entspannt in die Finalrunde und versuche, mein Bestes zu geben.“ Die Abschlussrunde des Turniers spielen die drei führenden Damen übrigens in derselben Zusammensetzung wie die zweite Runde. De Heuvel, Oppenheimer und Neumann wissen also, worauf sie sich einlassen. Man kennt sich.

Boyer überragend

Bei den Herren konnte Kevin Boyer nach seiner starken Auftaktrunde nachlegen und seine 68 (-3) nochmal unterbieten. Mit 67 Schlägen (-4) steht der Bayerische Jungsenioren-Meister nunmehr allein an der Spitze des stark besetzten Feldes. Gerade sein Finish war mit Birdie-Doppelbogey-Eagle ein echtes Wechselbad der Gefühle. Mit 135 Schlägen (-7) hat er nun die besten Voraussetzungen, seinen Traum zu erfüllen. 

Er sagt: „Ich fühl mich richtig gut. Ich fand meine Runde sehr stark heute. Außer an Bahn 17 ist alles glatt nach Plan gelaufen. Ich bin ruhig geblieben und sehr zufrieden mit mir. Ein riesiges Lob übrigens an Max Eichmeier, der es mir nicht so leicht gemacht hat, wie ich dachte. Was morgen angeht: Ich hab die Bayerische AK 30 back to back gewonnen und mein Ziel ist auf jeden Fall, jetzt die Deutschen Meisterschaften zu gewinnen. Ich hab meinen Game Plan und der wird durchgezogen. Auf die anderen schaue ich gar nicht. Ich weiß aber, dass ich mich auf meinen Caddy Alex Barwig verlassen kann - dafür bin ich sehr dankbar.“

Heimspiel für Wibbels

Einer der wenigen, die Boyer noch die Suppe versalzen können, ist Robert Wibbels. Der spielt das Turnier auf seinem Heimatplatz und ist mit 138 Schlägen (-4) der ärgste Verfolger von Boyer. Auch Wibbels konnte an diesem zweiten Tag eine 67 (-4) unterschreiben. Der Wahl-Feldafinger geht entspannt an die letzte Runde der Meisterschaft. Kurz vor dem Start des Fußball-EM Achtelfinales Deutschland vs. Dänemark sagt er: „Ich finde es schön, die Heim-EM und Heim-DM zu kombinieren. Ich selbst hab solide gespielt. Bin im Moment auch gut unterwegs - bei der EM in Lettland bin ich 16. geworden. 

Auf dem Heimatplatz zu spielen, bringt aber auch eine gewisse Erwartungshaltung. Damit muss man erstmal umgehen. Es sind andererseits einige Fans hier und es war sehr schön, den Support zu spüren. Ich hatte auch das Glück, einen super Caddy an der Tasche zu haben. Mit dem aktuellen Spielstand hab ich jetzt schon im Hinterkopf, eine Treppchenplatzierung zu erzielen. Mit dem Druck muss man allerdings auch umgehen. Ich werde morgen Schlag für Schlag spielen und schauen, was rauskommt. Ich will auf jeden Fall unaufgeregt spielen und werde die Runde genießen.“

Mit im Führungs-Flight wird Stefan Wiedergrün (Frankfurter GC) spielen. Der steht gemeinsam mit Max Eichmeier (Stuttgarter GC Solitude) auf dem geteilten dritten Rang (139; -3), hat aber in der zweiten Runde - ganz wie Boyer und Wibbels - eine 67 gespielt. Da kann Eichmeier mit seiner 69 (-2) nicht ganz mithalten. Die Finalrunde beginnt für die Damen um 08:30 Uhr und für die Herren um 08:35 Uhr. Die Führungs-Spielgruppen gehen um 10:00 Uhr (Damen) und 10:10 Uhr (Herren) auf die Runde.