Regelfrage #16

Das Ruling mit der Maus?


17. April 2024 , Dietrich von Garn


Stefanie Suchgut und die wunderbare Tierwelt
Stefanie Suchgut und die wunderbare Tierwelt | © golfsupport.nl/Claudio Scaccini

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal liegt der Ball von Stefanie Suchgut tief im Busch in einem Mauseloch. Mitspieler Sven Schütteltnurdenkopf und Willi Weißnicht sind skeptisch.

Die Situation: 

Stefanie Suchgut hat ihren Ball in einen Busch geschlagen. Vorsichtig schaut sie durch die Äste des Buschs nach unten, und da liegt auch ihr Ball zwischen ein paar Ästen. Allerdings etwas vertieft, als ob er irgendwo drin läge. Sie kündigt an, festzustellen, ob der Ball in einem Mauseloch liegt, und kommt mit einigen Verrenkungen tatsächlich an den Ball, den sie markiert und dann aufnimmt. Tatsächlich lag dieser auf einem Mauseloch.

„Da hab ich nochmal Glück gehabt, der Ball lag auf einem Tierloch und ich bekomme einen Freedrop!“, teilt sie ihren Mitspielern Sven Schütteltnurdenkopf und Willi Weißnicht mit. Sven schüttelt nur den Kopf und Willi fragt zweifelnd: „Mausoleum? Näää! Also schon eins, aber wie willst Du den Ball da spielen?“

Stefanie erläutert geduldig, dass sich doch wohl alle drei darüber einig sind, dass es sich um ein Mauseloch handelt. Es wäre zwar keine Zeit, um eine Falle aufzustellen, aber das sei wohl im Interesse der Spielleitung und auch der Maus, dass man die offensichtlichen Anzeichen als Anlass für straflose Erleichterung nimmt. Der Ball wäre ja sonst überhaupt nicht zu spielen, wenn nicht die fleißige Maus … Sie erläutert das noch mehrfach und ausführlich, so dass es jeder mehrfach verstanden hat.

Sven schüttelt weiter den Kopf und Willi weiß es immer noch nicht. Was haben die für ein Problem?

Die Lösung:

Es gibt keine straflose Erleichterung nach Regel 16.1a(3), wenn es wegen etwas anderem als den ungewöhnlichen Platzverhältnissen eindeutig unvernünftig ist, den Ball zu spielen. Hier kommt Stefanie gerade mit Mühe mit der Hand an den Ball. Wie soll dann ein glaubhafter Schlag nach dem Ball aussehen?