Drop-Belehrung in Boden in Ausbesserung erwünscht?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal gedenkt Philipp Pflügtdasfairwayum in vermeintlichem Boden in Ausbesserung zu spielen und wird von Mitspieler Willi Weißwas „beraten“.

Die Situation: 

Philipp Pflügtdasfairwayum hat in ein Stück Boden in Ausbesserung links am Fairwayrand geschlagen. Es wurde wohl etwas an der Wasserleitung repariert. Das Loch ist schon wieder geschlossen, und erste grüne Halme schauen bereits aus dem Boden. 

Der Mitspieler Willi Weißwas erzählt (stolz über seine Regelkenntnisse): „Hier darfst Du droppen.“

Philipp nickt beiläufig und schaut sich rechts und links neben dem BiA (Boden in Ausbesserung) um.

„Wirklich“, sagt Willi zu ihm. „Ich weiß das. Du musst da raus.“

Philipp nickt weiter freundlich und guckt sich gerade die Scorekarte an. Dann nimmt er sich einen Schläger und stellt sich in dem Boden in Ausbesserung an den Ball.

„Aber das ist Boden in Ausbesserung, nun dropp doch Deinen Ball“, versucht Willi es wieder. 

 Was wird Philipp da jetzt machen?

Die Lösung:

Es gibt zwei Möglichkeiten: Die höfliche Version ist: „Danke“ zu sagen und den Ball zu schlagen, wie er es geplant hatte. Die deutliche Version ist es, Willi zu bitten, sich so weit weg zu stellen, dass seine Kommentare nicht beim nächsten Schlag stören.

Offensichtlich hat Philipp gesehen, dass die Stelle, an der er droppen müsste, eine schlechtere Lage bietet als die, an der sein Ball gerade liegt. Dann hat er wohl auf der Scorekarte die Platzregeln geprüft und nicht gefunden, dass aus Boden in Ausbesserung gedroppt werden muss. Diese beiden Erkenntnisse haben ihn dazu gebracht, den Ball lieber zu spielen, wie er liegt. 

Es ist anzunehmen, dass er sich bei Gelegenheit mit Willi darüber unterhält, dass dessen  Mitteilungsbedürfnis stärker ausgeprägt sei als seine Regelkenntnis.