Schlechter Optimismus?

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal könnte Harry Hofftaufdasbestes Ball noch vor der Penalty Area im Rough sein und er verplempert dort seine Suchzeit.

Die Situation: 

Harry Hofftaufdasbeste schlägt seinen Ball nach links in Richtung einer Penalty Area. Seine Mitspieler bedauern ihn auch gleich gebührend, obwohl sie gar nicht richtig hingeschaut haben. Der Schlag war eigentlich schön (die Sache mit dem „eigentlich“), und auch Harry schaut etwas enttäuscht aus.

Kurz bevor die drei die Penalty Area erreichen, meint Harry: „Vielleicht habe ich ja Glück gehabt und er war kürzer. Lasst uns mal hier suchen.“

Als höfliche Mitspieler drehen Susanne Suchtnichtgerne und Gerd Gucktnichtrichtig pflichtschuldig ein paar Runden im Rough, schauen sich wenig motiviert um und teilen Harry pünktlich nach drei Minuten mit, dass die Suchzeit vorbei ist. 

„Na gut, dann ist er wohl doch im Teich“, meint dieser und macht sich daran, einen Kreuzungspunkt zu schätzen, um dort zu droppen.  

„Ähh…“, kommt es da von Susanne. Warum ist sie anscheinend nicht einverstanden?

Die Lösung:

Harry hätte an der Penalty Area droppen dürfen, denn alles hat für ihn darauf hingedeutet, dass sein Ball in die Penalty Area geflogen ist. Dann hatte Harry jedoch seine Meinung revidiert und angenommen, der Ball könne auch woanders als in der Penalty Area liegen. Durch diese Annahme ist es nicht mehr „bekannt oder so gut wie sicher“, dass der Ball im Teich liegt, und die Regel 17 darf nicht mehr angewandt werden.

Der Ball müsste z.B. dort nun gefunden werden, um die Penalty-Area-Regel anwenden zu dürfen, aber leider ist die Suchzeit bereits im Rough verbraucht worden.

Wir wünschen Harry einen schönen Weg zurück zum Abschlag (es sei denn, er spielt Stableford und spart sich diesen).