Masters
Normans Augusta-Besuch sorgt für Aufregung
11. April 2024 , Felix Grewe
Erstmals seit Gründung der LIV Tour ist deren Boss Greg Norman beim Masters vor Ort. Dort hofft er, dass einer seiner Spieler triumphiert – und fordert mehr Startplätze für Profis der 2022 gegründeten Liga.
Greg Norman war jahrzehntelang ein beliebter Gast bei großen Golfevents rund um den Globus. Das hat sich geändert, seit der Australier 2022 zum starken Mann der neu gegründeten Tour von LIV Golf avancierte. Im vergangenen Jahr etwa lud man den zweifachen Major-Sieger nicht einmal zum Masters nach Augusta ein. Die offizielle Begründung: Man wollte den Fokus auf den Wettbewerb lenken, und weg von den sportpolitischen Machtkämpfen im Hintergrund.
13 LIV-Spieler mit zehn Masters-Titeln
In diesem Jahr ist es anders, vielleicht auch, weil sich die Wogen zwischen LIV und PGA Tour ein wenig geglättet haben. Norman ist in Augusta vor Ort, wird von zwei weiteren hochrangigen LIV-Vertretern eskortiert, und hofft darauf, dass einer „seiner“ Spieler am Sonntag ein grünes Sakko tragen darf. „Ich bin hier, weil wir 13 Spieler im Feld haben, die zusammen zehnmal das Masters gewonnen haben“, sagt Norman in der Washington Post. „Ich bin vor Ort, um sie zu unterstützen, um zu zeigen, dass der Boss da ist und die Daumen drückt.“ Norman selbst hat eine erfolgreiche Masters-Vergangenheit als Spieler – obwohl es nie für den Titel reichte. Bei seinen 23 Teilnahmen in Augusta belegte er achtmal einen Platz unter den ersten Fünf, dreimal wurde er Zweiter – zuletzt 1996.
LIV fordert Qualifikationskriterien
Aber gewiss ist Norman auch deshalb in Augusta vor Ort, um mit den Machern des ersten Major-Turniers des Jahres hinter den Kulissen darüber zu verhandeln, wie in den kommenden Jahren mehr LIV-Spieler beim Masters starten können. Fred Ridley, Vorsitzender des Augusta National Golf Clubs, gab am Mittwoch zu Protokoll, LIV Golf wünsche sich spezielle Qualifikationskriterien für ihre Profis. „Historisch gesehen und wie in unseren Qualifikationskriterien festgelegt, ziehen wir internationale Spieler für besondere Einladungen in Betracht", so Ridley. „Aber wir sehen uns diese jedes Jahr an, und wenn wir der Meinung sind, dass ein oder mehrere Spieler, egal ob sie auf der LIV Tour oder einer anderen Tour spielen, eine Einladung zum Masters verdienen, dann würden wir diesen Ermessensspielraum in Bezug auf besondere Einladungen nutzen.“
In der Tat erhielt Joaquin Niemann, der auf der LIV Tour spielt, aufgrund seiner Leistungen in den letzten Monaten eine solche Einladung. Norman ist der Meinung, dass ein paar mehr Spieler hätten eingeladen werden müssen. „Es gibt ein paar Spieler, die übersehen wurden, die dabei sein sollten", sagt Norman. „Wie viele? Ich werde keine Zahl nennen, aber es sind auf jeden Fall Qualitätsspieler, die in den letzten sechs bis neun Monaten unglaubliche Leistungen erbracht haben und es verdient gehabt hätten.“
Beim diesjährigen Masters starten 13 LIV-Spieler im 89-köpfigen Teilnehmerfeld, im vergangenen Jahr waren es noch 18.
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