Langes Spiel

Drive-Tipp: 50 Meter mehr Weite – in jedem Alter


26. März 2024 , Felix Grewe


Kaum einer schlägt auf der Seniors-Tour so weit wie er: Fred Couples.
Kaum einer schlägt auf der Seniors-Tour so weit wie er: Fred Couples. | © golfsupport.nl/Ken Murray/ism

Als Geheimnis langer Schläge galt lange Zeit die Beweglichkeit in der Hüfte. Stimmt nicht, sagt Long-Drive-Champion Robin Horvath. Er erklärt, worauf es wirklich ankommt – und wie Sie auch im fortgeschrittenen Alter plötzlich mehr Länge erzielen.

Wenn sich einer mit großen Weiten auskennt, dann Robin Horvath. Sie wissen schon, der Long Drive Professional, der oft auch als „The Hungarian Hulk“ bezeichnet wird und es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Golfball weiter zu schlagen als alle andere. Sein Rekord liegt bei 405 Metern. Die meisten von Ihnen wären vermutlich mit der Hälfte bereits zufrieden. Horvath jedoch behauptet: Auch Sie können deutlich weiter schlagen als Sie bisher glauben – und zwar in jedem Alter! Denn: Für lange Drives kommt es längst nicht nur auf die Beweglichkeit an. Horvath selbst hatte zwei Schäden an der Wirbelsäule, ist seitdem in seiner Flexibilität eingeschränkt – und hämmert die Kugeln trotzdem, auch ohne besonders starke Hüftrotation, unvorstellbar weit auf die Bahn. Am wichtigsten nämlich für große Weiten, das erklärt Horvath unten im Video, sind die Arme und Hände. Denn: Dort befindet sich die schnellste Muskulatur. So erzeugen Sie also einfacher Geschwindigkeit und Präzision. 

Arme und Hände im Fokus

Horvaths Tipp: Stellen Sie sich mit der Intention an den Ball, hauptsächlich aus den Armen und Händen zu schwingen. Klar ist: Hüfte und Oberkörper bewegen sich trotzdem mit, aber Ihr Fokus liegt nicht auf diesem Bereich. „Lassen Sie sich passiv mitziehen“, sagt Horvath. Er rät: Beginnen Sie das Training mit bewussten und lockeren Schwüngen aus den Armen – so, wie er es im Video zeigt. „15 bis 50 Meter mehr sind möglich“, verspricht Horvath. Sie können sich ja schon einmal ausrechnen, was das für Sie persönlich bedeutet. 

Machen Sie's wie Fred Couples

„Golf ist kein Kraftsport und unabhöngig vom Alter zu spielen“, sagt Horvath. Beispiel: Fred Couples. Der Amerikaner schwingt auch jenseits der 60 Jahre noch immer mit bewundernswerter Lockerheit im Griff. Auch er nutzt die Powerquelle von Armen und Händen, erklärt Horvath. Wie auch Sie diese nutzen können? Horvath empfiehlt sowohl im Rückschwung als auch im Durchschwung die sogenannte L-Position von Armen und Händen. „Nur so nutzen Sie Handgelenke und Unterarme maximal“, erklärt Horvath und demonstriert die Bewegung in seinem Video (unter diesem Artikel). 

Es kommt nicht auf die Kraft an

Sein Credo ist klar: Für weite Schläge brauchen Sie weder eine besonders starke Beweglichkeit noch eine herausragende Kraft. Stattdessen können hohe Schlägerkopfgeschwindigkeiten und damit besondere Längen sehr einfach entstehen, „wir müssen nur verstehen, wie es funktioniert“. Horvaths letzter Tipp: Heben Sie den linken Fuß (als Rechtshänder) leicht an, wenn Sie den Schläger zurückschwingen – so funktioniert nämlich auch die Hüftdrehung plötzlich viel natürlicher ... 

Im Video: Horvaths Drive-Tipp für Senioren