Tour-Report
Scheffler siegt in Bay Hill, Top-Ergebnisse für Cejka und Schmid
11. März 2024 , Thomas Fischbacher
Scottie Scheffler löst sein Putting-Problem und siegt deutlich, Matti Schmid schafft es in Puerto Rico unter die besten Zehn und Alex Cejka bestätigt, dass er aktuell zur Elite der PGA Tour Champions gehört.
PGA Tour: Arnold Palmer Invitational
Arnold Palmer’s Bay Hill Club & Lodge, Florida, 7. bis 10. März
Scottie Scheffler ist aktuell der beste Spieler der Welt, strauchelte aber in den vergangenen Monaten auf den Grüns. Vor dem mit 20 Millionen Dollar dotierten Event bei Orlando wechselte der Masters-Gewinner von 2022 seinen Putter – und spielte groß auf. Neben einem gewohnt herausragenden langen Spiel, konnte der Amerikaner in Bay Hill endlich auch auf den Grüns wieder glänzen. Die Folge war sein erster Sieg seit fast einem Jahr. Die Eckdaten: Fünf Schläge Vorsprung auf Wyndham Clark und eine fehlerfreie 66 im Finale, die mit Abstand tiefste Runde des Tages. Der Lohn: Vier Millionen Dollar.
Für Stephan Jäger aus dem Golf Team Germany klang das Turnier leider enttäuschend aus. Der aktuell beste deutsche Golfer war durch eine 67 in Runde zwei zwischenzeitlich unter die besten Zehn geklettert, kam am Wochenende aber nicht über zwei 76er Runden hinaus. Am Ende stand ein 44. Rang heraus.
PGA Tour: Puerto Rico Open
Grand Reserve Golf Club, Puerto Rico, 7. bis 10. März
Das Finale der Puerto Rico Open hat sich Matti Schmid sicher anders vorgestellt. Anders als in den vergangenen Tagen wanderte das Ergebnis nicht unter Par. Nach neun Pars auf den ersten Neun notierte der Regensburger aus dem Elite Team Germany zwei Bogeys und ein mageres Birdie auf den hinteren Neun. Dadurch konnte Schmid nicht wie erhofft ein Wörtchen mitreden im Rennen um den Sieg beim PGA-Tour-Turnier. Stattdessen ging es durch die 73 (+1) vom vom geteilten zweiten auf den geteilten zehnten Rang zurück.
Dennoch könnte das Top-Ten-Ergebnis im Grand Reserve Golf Club nach bisher sechs verpassten Cuts bei sechs Turnieren eine Trendwende in einer bislang enttäuschenden Saison einläuten. Kommende Woche steht der 26-Jährige im Feld der mit 25 Millionen Dollar dotierten Players Championship.
Den Sieg holte sich Brice Garnett, der sich auf dem vierten Extraloch im Stechen mit einem Birdie gegen Erik Barnes durchsetzen konnte.
PGA Tour Champions: Cologuard Classic
La Paloma Country Club, Arizona, 8. bis 10. März
69, 65 und 69 Schläge – Alex Cejka hat beim Stopp der PGA Tour Champions in Arizona erneut überzeugt. Der Deutsche beendete die Cologuard Classic auf dem geteilten fünften Rang. Der dreimalige Major-Sieger bei den Senioren kam mit einem Gesamtergebnis von zehn unter Par ins Ziel und hatte am Ende drei Schläge Rückstand auf Turniersieger Joe Durant. Cejka konnte bisher alle vier Turniere der laufenden Saison in den Top 20 beenden und verbesserte sich auf den sechsten Rang im Charles Schwab Cup.
Bernhard Langer pausiert aktuell wegen eines Achillessehnenrisses.
Ladies European Tour: Aramco Team Series – Tampa
Feather Sound Country Club, Florida, 8. bis 10. März
Nur einen Schlag hinter der Spitze, Finalgruppe, die Solheim-Cup-Größen Carlota Ciganda und Charley Hull an der Seite – Alexandra Försterling war vor der Finalrunde der Aramco Team Series Tampa sicher etwas nervöser als bei den meisten Auftritten auf der Ladies European Tour zuvor. Doch Försterling blieb gelassen und meisterte die Nervenprobe. Der dritte Tour-Titel war nach Runden von 67, 70 und 67 Schlägen (insgesamt -12) perfekt.
DP World Tour: Jonsson Workwear Open
Glendower Golf Club, Südafrika, 7. bis 10. März
Matteo Manassero ist seit mehr als 14 Jahren als Profi aktiv und feierte vier Siege auf der damaligen European Tour. Mit seinem Triumph bei der BMW PGA Championship 2013 schien der Italiener auf dem besten Weg, sich als Weltklasse-Spieler zu etablieren. Keiner konnte sich damals vorstellen, dass der fünfte Tour-Titel des Top-Talents erst elf Jahre später bei der Jonsson Workwear Open folgen würde. Auch Freddy Schott hatte am Finaltag Grund zur Freude.
LPGA Tour: Blue Bay LPGA
Jian Lake Blue Bay Golf Course, China, 7. bis 10. März
68, 71, 72 und 71 Schläge, sechs unter Par insgesamt und ein 21. Rang – so die Bilanz von Olivia Cowan beim Gastspiel der LPGA Tour in China. Die 27-Jährige Homburgerin aus dem Elite Team Germany schloss das Turnier auf dem Jian Lake Blue Bay Golf Course damit als beste Deutsche ab und erreichte bei ihrem zweiten Start in diesem Jahr das zweite Top-25-Ergebnis. Den Sieg holte sich die Amerikanerin Bailey Tardy, die im Finale mit einer 65 glänzen konnte.
LIV Golf: Hong Kong
Hong Kong Golf Club, Hong Kong, 8. bis 10. März
Für Martin Kaymer der LIV-Stopp in Hongkong ein kleiner Brustlöser. Zwar konnte der Major-Sieger in Runde zwei (72, +2) und drei (67, -3) nicht an seine erstklassige Vorstellung des Auftakts (64, -6) anknüpfen, doch der geteilte 21. Rang am Ende ist sein bestes Ergebnis in der Saudi-Liga seit Juli 2022. Den Sieg holte sich in Hongkong der Mexikaner Abraham Ancer, der sich im Stechen gegen Paul Casey und Cameron Smith durchsetzen konnte.
Weitere Deutsche im Einsatz
Korn Ferry Tour: Astara Chile Classic
Prince of Wales Country Club, Chile, 7. bis 10. März
T47 – Jeremy Paul
CUT – Thomas Rosenmüller
Epson Tour: Florida’s Natural Charity Classic
Country Club of Winter Heaven, Florida, 8. bis 10. März
T31– Sophie Hausmann
Das Zitat der Woche
"Das ist mit Sicherheit der beste Tag meines Lebens auf einem Golfplatz. Es war eine verrückte Reise in den letzten paar Jahren. Ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war, aber man weiß ja nie."
Matteo Manassero, der in Südafrika nach 3.942 Tagen wieder einen Sieg auf der DP World Tour erringen kann.
Was sonst noch passierte…
Am Ende war es ein Krimi – mit einem Happy-End für Helen Tamy Kreuzer. Die 25-jährige Frankfurterin feierte bei der ADT Challenge, einem Event der südafrikanischen Sunshine Ladies Tour, ihren ersten Sieg als Profi-Golferin. Kreuzer teilte Rang eins nach drei Runden und Ergebnissen von 70, 68 und 66 Schlägen (-12) mit der Norwegerin Tina Mazarino.
Nach dem Amundi German Masters powered by VcG 2024 ist vor den US Womens Open: Die dritte Auflage des deutschen Damengolf-Events vom 16. bis 19. Mai 2024 erhält eine spektakuläre Ergänzung: Nach der Finalrunde des einzigen deutschen Turniers der Ladies European Tour auf der Anlage des Golf- und Country Club Seddiner See haben europäische Spitzengolferinnen die Chance, sich im einzigen Qualifikationsturnier Europas ihr Ticket für das zweite Major des Jahres zu sichern: die US Women’s Open 2024 vom 30. Mai bis 02. Juni im Lancaster Country Club in Pennsylvania.
Es gehört zu den prestigeträchtigsten Turnieren der PGA Tour – das Arnold Palmer Invitational. Das Event klingt allein schon so ehrwürdig, dass es all jene zu Demut verpflichtet, die jährlich im März in Bay Hill Club abschlagen dürfen. Über Vermächtnis Palmers lassen sich Bücher schreiben – und auch mit seinen markigsten Aussagen könnte man viele Seiten unterhaltsam füllen.
Wenn in wenigen Wochen die meisten der besten Profis der Welt beim Masters in Augusta um den ersten großen Titel des Jahres kämpfen, wird die Golfwelt über eine Frage diskutieren: Was ist ein Major-Sieg wert, wenn nur viele der Besten, nicht aber alle an den Start gehen dürfen? Die Debatte kreist vor allem um einen Namen: Talor Gooch.
Kontroverse Diskussionen gibt es derzeit viele in der Golfwelt. Sollten auf der LIV Tour Punkte für die offizielle Weltrangliste vergeben werden? Wie sollten die Teilnahmen der LIV-Spieler bei den Majors geregelt werden? Und: Verdienen die Profis generell zu viel Geld? Da ist es doch wohltuend für den zuweilen erschöpften Geist, sich zwischendurch einmal mit ganz banalen Themen zu beschäftigen. Zum Beispiel mit der Frage: Wer ist eigentlich der am besten gekleidete Spieler auf der PGA Tour?