PGA Tour
Hatton zeigt, wie dumm dieses Spiel ist
6. Januar 2024 , Daniel Dillenburg
Der Engländer Tyrrell Hatton spielt in Runde zwei des The Sentry die niedrigste Runde seiner Karriere und weiß eigentlich gar nicht, warum. Zur Halbzeit des Saisonauftakts auf Hawaii liegt nur ein Spieler vor ihm.
Er brauchte mehr als 25 Stunden, um von seinem Heimatland England nach Maui zu gelangen, und er klagte darüber, steif wie ein Brett zu sein. Außerdem hatte Tyrrell Hatton eine längere Pause eingelegt und in der vergangenen Woche nur jeden Tag eine halbe Stunde im Hallenstudio seines Vaters trainiert, um Bälle zu schlagen. Keine optimalen Voraussetzungen also für den Saisonauftakt auf Hawaii. Doch die zweite Runde des The Sentry lief anders als gedacht. Hatton schoss mal eben die Runde des Tages und seine persönlich niedrigste Karriererunde. 62 Schläge (-11) benötigte der 32-Jährige aus High Wycombe auf dem Plantation Course at Kapalua.
„Das ist etwas, auf das man stolz sein kann“, sagte Hatton, der schon einmal bei der Scottish Open eine 62 ins Clubhaus gebracht hatte. „Vielleicht ist es eine Überraschung, dass ich das gleich in der zweiten Runde zu Beginn des Jahres geschafft habe, nachdem ich so lange pausiert habe.“ Die beste Phase erwischte der Ryder-Cup-Spieler zum Ende seiner Runde. Auf den letzten vier Löchern notierte er drei Birdies sowie ein Eagle aus knapp 30 Metern auf der 18. „Ich hatte einen verrückten Tag auf den Grüns“, sagte Hatton, der das Feld in Runde zwei in der Statistik „Strokes Gained: Putting“ (+3.207) anführte. „Jeder Putt, den ich gesehen habe, ist reingegangen, das ist ein schönes Gefühl. Hoffentlich setzt sich das über das Wochenende fort.“
Und doch gab es auch in dieser Runde wieder einen klassischen Hatton-Moment, als er nach einem verpatzten Chip Wut entbrannt in den Rasen hackte. Szenen wie diese waren – steifer Körper hin oder her - an diesem Freitag auf Maui aber die Ausnahme. Hatton trumpfte gegen alle Erwartungen auf und liegt zur Halbzeit des The Sentry, das mit 20 Millionen US-Dollar dotiert ist, auf dem geteilten zweiten Platz bei -15. „So schlecht, wie ich mich gefühlt habe, bin ich überrascht. Für mich war der Score heute Morgen noch nicht einmal ein Thema. Ich denke, das zeigt, wie dumm dieses Spiel ist.“ Aber es zeigt noch mehr, wie schön dieses Spiel auch ist. Man weiß einfach nie, was man bekommt.
Im Gegensatz dazu: Scottie Scheffler. Da weiß man, was man bekommt. Und zwar regelmäßig. Woche für Woche. Top-Performance. Der Weltranglistenerste führt nämlich mal wieder ein Turnier an. Dank einer 64 (-9) in Runde zwei übernahm der US-Amerikaner die Spitzenposition bei -16. Für Scheffler bedeutet dies zum zehnten Mal, dass er ein PGA-Tour-Event nach 36 Löchern anführt. Bislang konnte er zweimal diese Führung ins Ziel bringen. Eine Statistik, die der 27-jährige, zweimalige Spieler des Jahres gerne aufpolieren würde.
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