Moritz Lampert

Mo, der Meister und Manager


3. November 2023 , Thomas Kirmaier


Moritz Lampert hat die Seiten gewechselt und ist neuer Manager des GC St. Leon-Rot.
Moritz Lampert hat die Seiten gewechselt und ist neuer Manager des GC St. Leon-Rot.

Der Golf Club St. Leon-Rot hat mit Moritz Lampert einen neuen Manager. Kaum einer kennt die Infrastruktur vor Ort besser als der Ex-Nationalspieler und frühere Tour-Pro.

Studium erfolgreich abgeschlossen, neue Aufgabe im Golf Team Germany, Hochzeit und dann der lang ersehnte Triumph bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft – für Moritz Lampert war einiges los im Jahr 2023. „Das war natürlich großartig und unbeschreiblich, dass wir die Saison mit beiden Titeln beim Final Four beenden konnten“, erzählt er vom verdienten Team-Sieg in der Pfalz. Doch als es etwas ruhiger zu werden schien, wartete schon die nächste Herausforderung auf Lampert, den in Golf-Deutschland alle nur „Mo“ nennen: Ein halbes Jahr nachdem er ein Schleifchen um sein Bachelor-Zeugnis der Wirtschaftswissenschaften an der Fern-Uni Hagen gemacht hatte, ist er der neue Clubmanager des GC St. Leon-Rot.

Als klar war, dass Eicko Schulz-Hanßen nach 19 Jahren als SLR-Geschäftsführer aufhören würde, machten sich die Clubeigner daran, einen Nachfolger zu suchen. Das dauerte nicht lange, denn mit Moritz Lampert war der geeignete Mann schnell gefunden. „Mo ist eine sehr gute Wahl. Er ist intelligent, fleißig, beharrlich, dynamisch und kennt den Club in- und auswendig“, erzählt Eicko Schulz-Hanßen. Warum er selbst ging? Irgendwann nach 19 Jahren war es mal an der Zeit, etwas Neues zu wagen. Ich habe keinen Job gesucht, mich hat einer gefunden“, erzählt Schulz-Hanßen, der nun für ein Unternehmen arbeitet, das Athleten vermisst, die Daten digitalisiert, ratet und somit eine Art Scouting-Tool entwickelt. Gestartet werden solle damit im Fußball.

Vom Tour-Pro zum Clubmanager: Moritz Lampert holte beim Final Four 2023 im GC Pfalz den lang ersehnten DM-Titel mit dem GC St. Leon-Rot. | © Stefan Heigl


Sein Job-Scouting hat Moritz Lampert hinter sich. Er ist im GC St. Leon-Rot allerdings nicht als Geschäftsführer, sondern als Clubmanager engagiert. Was das heißt? „Die Aufgaben von Eicko sind in den vergangenen Jahren so vielfältig geworden, dass wir sie auf zwei Köpfe verteilt haben“, so Lampert. Konkret: Er kümmert sich als Clubmanager um alles, was mit Golf, Mitgliedern sowie Leistungs- und Breitensport zu tun hat, während Cordula Humbert (bisher Shared Service) die kaufmännische Leitung übernimmt. Lampert: „Diese Aufgabe war eigentlich immer das, was ich machen wollte.“ Seine Tätigkeit als Tour-Experte im Stab des Golf Team Germany musste er durch die Entscheidung pro St. Leon-Rot jedoch beenden.

Von der Möglichkeit erfahren habe er Ende Juli, also kurz vor dem Final Four 2023. So ein klein bisschen scheint damit auch ein beruflicher Traum in Erfüllung gegangen zu sein, denn kaum einer kennt die Infrastruktur im GC St. Leon-Rot so gut wie Moritz Lampert. Als Fünfjähriger war er 1997 in den Club eingetreten, durchlief sämtliche Förderprogramme, mauserte sich vom Talent zum Nationalspieler und Profi. 2014 war sein Jahr, als er drei Siege auf der Challenge Tour (Kärnten, Spanien, Aserbaidschan) feierte und auf die European Tour aufstieg, wo ihm der ganz große Durchbruch allerdings stets verwehrt blieb. Er hat die Welt gesehen, „ich war aber nie wirklich weg von St. Leon-Rot“, sagt der gebürtige Sandhausener. Das Schicksal hat anderes mit ihm vor.


Schon nach ersten Gesprächen hat sich die Option, das Clubmanagement zu übernehmen, konkretisiert. Und dann ging es schnell: Im September gab es eine Einarbeitungszeit mit dem Vorgänger, seit 1. Oktober ist er allein. Sollten Fragen auftreten – Lampert und Schulz-Hanßen spielen gemeinsam für die Herren AK30. Man hört sich also nicht nur am Telefon, sondern sieht sich hin und wieder auch auf dem Platz. Moritz Lampert hat eine beeindruckende Karriere als Sportler hinter sich, nun aber die Seiten gewechselt. „Es ist spannend, den Club aus einer anderen Perspektive kennenzulernen“, sagt er.

Perspektive ist das Stichwort. Moritz Lampert scheint seine Bestimmung gefunden zu haben. Er hat die Weichen gestellt – beruflich wie privat. Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren ist die beste Zeit, etwas aufzubauen, heißt es auf Karriereportalen. Mo Lampert ist 31 und damit voll im Soll. Bei allen Expertisen und Referenzen – das Wichtigste sagt der neue SLR-Clubmanager eigentlich in einem Nebensatz: „Ich freue mich jeden Tag, zur Arbeit zu gehen.“

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