Team-WM Damen
Beeindruckender Start
25. Oktober 2023 , Stefan Bluemer
Zum Auftakt der 30. World Amateur Team Championship der Damen liefert das Junior Team Germany, das in Abu Dhabi von von der Coaches Esther Poburski und Stephan Morales betreut wird, eine hervorragende Leistung ab.
Abu Dhabi/VAE – Nachdem im letzten Licht nach Sonnenuntergang auch die letzten Spielerinnen ihre Auftaktrunde beendet hatten, stand es auch in Zahlen fest, was am Vormittag schon auf dem Platz zu sehen war: Helen Briem, Celina Sattelkau und Chiara Horder hatten einen richtig guten Start in das Turnier.Mit gesamt vier Schlägen unter Par belegen die Bundesadler den geteilten vierten Platz. Besser waren nur drei Teams, darunter die Spanierinnen, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und mit der 68 (-4) von Cayetana Fernandez und der 69 (-3) von Julia Lopez zwei tiefe Ergebnisse in die Wertung bringen konnten. Auch Carla Bernat war mit 70 (-2) Schlägen sehr gut unterwegs, fiel aber als „Streichergebnis“ aus der Wertung.
Hinter Spanien folgen Kanada mit -6 und Irland mit -5, von denen alleine Sara Byrne vier Schläge unter Par beisteuerte.
Keine Deutsche über Par
Das Deutsche Team lieferte eine Leistung ab, die viel Selbstvertrauen schafft. Alle drei Spielerinnen in Schwarz-Rot-Gold hatten ganz starke Momente und eine 72 (Even Par) kam an diesem Tag nicht in die Wertung. Helen Briem war als erste Deutsche am Morgen um 7.36 Uhr von Tee 10 gestartet und hatte zunächst einige Probleme. Nach acht Bahnen lag die Athletin des Stuttgarter GC Solitude bei drei über Par, fing aber noch auf ihrer Front Nine an, das Bild zurecht zu rücken. Nach dem ersten Birdie auf der neunten Bahn, Loch 18, direkt unter dem großen Falken, lief es für die erste deutsche Siegerin der R&A Girls Championship besser und die Scorekarte blieb von da an sauber. Mit weiteren Birdies auf den Löchern 2 und 5 stellte Briem den Score wieder auf Even Par.
„Mein besten Schläge des Tages waren die beiden auf der 18. Zuerst ein sehr guter Drive in eine sehr enge Drivezone und dann ein gutes 5er Eisen aus 175 Metern auf drei Meter an den Stock.
Positiv war auf jeden Fall, dass ich heute 16 Grüns getroffen habe. Die Birdiechancen waren also da. Ich habe halt nur sehr wenige davon genutzt und hatte auch Dreiputts“, analysierte die 18-Jährige ihre Runde und sah selbst, dass es mit etwas mehr Fortune auf den Grüns auch richtig tief gehen kann.
Tiefster Score
Den tiefsten Score für das Junior Team Germany brachte zum Start Chiara Horder ins Recording. Die College-Studentin, die in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf für den GC München Valley spielt, hielt trotz anspruchsvoller Bedingungen bei wieder hohen Temperaturen ihre Scorekarte blitzsauber und spielte ungemein sicher. Als Zuschauer konnte man einerseits zwar immer wieder anerkennend applaudieren, war aber fast schon -positiv- gelangweilt, wie sicher die Bayerin vom Tee jedes Fairway in zwei Hälften teilte. Ergebnis war eine 69 (-3), mit der sich Horder in der Einzelwertung zunächst auf T5 platziert.
Entsprechend positiv fiel die Bewertung der eigenen Leistung der 20-Jährigen aus, die in diesem Jahr nach dem Triumph bei der R&A Women´s Amateur Championship auch schon Major-Luft bei den Profis geschnuppert hat: „Mein Schlag das Tages war an meinem fünften Loch. Das ist eines der schwersten Löcher des Platzes. Die Landezone ist sehr eng und man hat auch noch ein längeres Eisen auf ein schmales Grün. Ich hatte mein Eisen 5 Mitte grün abgelegt. Bis zur Fahne, die sehr weit rechts auf dem Grün stand, hatte ich noch etwa zwölf Meter und habe den Putt gelocht. Ungefähr zehn Minuten später höre ich lauten Jubel und habe mitbekommen, wie Celina einen ähnlich langen Putt an gleicher Stelle gelocht hat! Das hat mich sehr gefreut und auch Momentum geschaffen. Ich habe heute gelernt, wie wichtig es ist, zwischen Schlägen schnell abschalten zu können, um so Kraft zu sparen. Die Hitze zieht so viel an Kraft und deshalb ist es wichtig, sich nicht schon am ersten Tag fertig zu machen. Ich freue mich auf die nächsten Tage mit dem Team. Das hat heute super viel Spaß gemacht!“
Positiv unterwegs
Celina Sattelkau lag nach fünf gespielten Bahnen schon zwei unter Par. Ganz halten konnte die Vanderbilt-Master-Studentin diese Pace zwar nicht, aber es gab auch bei der Kurpfälzerin vom GC St. Leon-Rot fast keine Schrecksekunden, dafür aber sehr viele, sehr positive Momente. Nach drei Birdies und zwei Bogeys stand auf der Scorekarte unten rechts eine 71 (-1). Es hätte auch eine deutlich tiefere Zahl sein können. Diese Erkenntnis sorgt für viel Zuversicht im Hinblick auf die kommenden Tage.
„Mein Schlag des Tages war der Putt auf Loch 14, den Kiki direkt vor mir auch gelocht hatte! Dazu war auf Loch 3 noch mein Eisen 8 sehr gut. Das habe ich zum Tap-In-Birdie an den Stock gehauen. Meine Eisen waren echt super heute! Ich hab viele Schläge sehr nah ran gelegt, vor allem auch die langen Eisen. Ich hatte oft nur noch zwei bis fünf Meter zum Loch. An Loch 12 hab ich mein 5er Eisen auf drei Meter an die Fahne gelegt und dann auch das Birdie gemacht. So habe ich mir auch an vielen anderen Löchern gute Chancen erarbeitet. Daran will ich die nächsten Tage weiter anknüpfen“, beschreibt die 22-Jährige, die im GC Pfalz in Neustadt mit dem Golfspiel begonnen hat, eine fabelhafte Runde, die Mut für die kommenden Tag macht.
Zufriedene Coaches
Esther Poburski und Stephan Morales konnten einen relativ entspannten Tag auf dem 5.923 Meter langen National Course des GC Abu Dhabi verbringen. Das Team arbeitete konzentriert und hatte wie erwartet den Schalter zum Turnierbeginn auf den Erfolgsmodus umgelegt. Auch die Art und Weise, wie die Athletinnen auf dem Platz mit Handzeichen und ihrer Körpersprache kommunizierten, war einfach beeindruckend.
„Wir sind erstmal sehr zufrieden, haben uns viele Birdie-Chancen erarbeitet und müssen auf den Grüns einfach geduldig bleiben, den Pace beibehalten, dann werden wir auch noch mehr belohnt werden. Das war eine gute und solide Teamleistung heute, durch die Bank weg“, strahlte Esther Poburski mit der untergehenden Abendsonne um die Wette.
Später Start
Nach der frühen Startzeit am ersten Tag kann sich das Team am zweiten Tag länger auf den ersten Abschlag vorbereiten. Es geht von Tee 1 erneut mit den Teams aus Finnland und Indien auf die Runde. Helen Briem macht um 12.06 Uhr den ersten deutschen Schlag des Tages. Um 12.17 Uhr folgt Chiara Horder und Celina Sattelkau wird um 12.28 Uhr die Jagd auf Birdies aufnehmen.
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