Rickie Fowler

US-Star erfüllt sich Kindheitstraum


14. Juli 2023 , Thomas Kirmaier


Hat das Herz am richtigen Fleck: Rickie Fowler hat die Zukunft der Golfanlage, auf der für ihn vor 30 Jahren alles begann, gesichert. © Andrew Redington/Getty Images
Hat das Herz am richtigen Fleck: Rickie Fowler hat die Zukunft der Golfanlage, auf der für ihn vor 30 Jahren alles begann, gesichert. © Andrew Redington/Getty Images

Rickie Fowler kauft die Anlage, auf der für ihn vor 30 Jahren alles begann - und mischt bei der Scottish Open vorne mit.

Es gibt diesen Hit von Take That. Die einst so populäre britische Boy Band sang damals: „Never forget where you've come here from....“ Eine Hymne an die eigenen Wurzeln. Dass man niemals vergessen sollte, woher man kommt. Die Heimat, den Ort, wo alles begann. Ob Rickie Fowler den Song kennt? Fraglich, aber der 34-jährige Golf-Star scheint genau zu wissen, worauf es ankommt im Leben. Und nie zu vergessen, woher er kommt.

Damals, als er noch ein kleiner Junge war, hatte das mit Golf bei Fowler im auf der Range von Murrieta Valley angefangen. Die Trainingsanlage liegt etwa 90 Minuten südlich von Los Angeles. Kein Platz, nur eine Range mit drei Chipping- und einem riesigen Putting-Green an der Washington Avenue. Sein Großvater Yutaka verbrachte einst dort jeden Mittwoch mit seinem Enkelkind und nahm ihn mit auf die 1992 eröffnete Range, wo er sich austoben konnte. Im Schatten der Santa Ana Mountains entwickelte sich beim kleinen Rickie die Leidenschaft für Golf. „Mein Vater lieferte den Sand für die Instandhaltung und den Kies für den Parkplatz im Austausch dafür, dass ich Bälle schlagen konnte“, verriet Fowler gegenüber Golfweek im Vorfeld der Scottish Open.

Die Story hat einen Hintergrund: Fowler hat das Anwesen nämlich gekauft, um den Fortbestand zu sichern. Damit verwirklicht er 30 Jahre später einen seiner Kindheitsträume. „Ich wollte immer, dass das Grundstück bleibt und für die nächste Generation offen ist“, so Fowler. Die Kids von heute sollten die selben Chancen haben wie er damals. So klingt das, wenn du nicht vergisst, woher du kommst. Fowler trainierte damals regelmäßig auf der Driving Range, wurde im Alter von zwölf Jahren ein Scratch-Golfer und hatte immer eine besondere Beziehung zu seiner sportliche Wiege. Dort, in Murrieta Valley, hatten sie immer an ihren Rickie geglaubt. Sie wussten, dass er einer der Größten werden würde.


Nun hat er das Anwesen erworben, möchte damit deren Zukunft und den bestehenden Mitarbeitern, die teils schon damals vor 30 Jahren da waren, einen Arbeitsplatz sichern. Wenn die Saison zu Ende geht, möchte Fowler wieder öfter vor Ort sein und Pläne schmieden, wie es auf der Range im Süden von LA weitergeht. Bis es soweit ist, hat Rickie Fowler allerdings noch ein paar Termine. Aktuell schlägt er bei der Scottish Open im Renaissance Golf Club in North Berwick ab. Und Fowler ist gut drauf, hat es sich nach zwei 67er-Runden (gesamt -6) in der Spitzengruppe gemütlich gemacht und geht aus den Top Ten ins Wochenende.

Die Führung bei der Generalprobe zur Open Championship hat indes Rory McIlroy übernommen, der nach einer 66 am Freitag bei gesamt -10 steht und von der Pole Position in den Moving Day startet. Dahinter lauern mit Tom Kim und Byeong Hun An zwei Koreaner und der Engländer Tyrrell Hatton mit jeweils -9 auf T2. Bester Deutscher nach 36 Löchern ist Marcel Schneider. Er unterschrieb am Freitag eine 65 und teilt Platz zehn mit gesamt -6 unter anderen mit Fowler. Ebenso im Cut sind Yannik Paul (-4/T29) sowie Marcel Siem und Max Kieffer (je -2/T59).

Den Sprung ins Wochenende verpasst haben dagegen Nicolai von Dellingshausen (-1), Hurly Long (+7) und Nick Bachem (+8). 

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