Fünf Deutsche im Cut

Bei der 120. Women´s Amateur Championship steigen fünf der zehn deutschen Teilnehmerinnen in die Matchplays auf. Bei erneut sehr windigen Bedingungen an der englischen Nordseeküste sind Helen Briem vom Stuttgarter GC und Christin Eisenbeiß vom Hamburger GC auf dem geteilten 17. Platz am besten platziert.

Sandwich/England – Nach zwei Tagen Zählspielqualifikation steigen die besten 64 Athletinnen -und alle Schlaggleichen- in die Matchplays auf. Um das Feld auf exakt 64 Spielerinnen zu reduzieren, gibt es am Donnerstag eine Vorausscheidungsrunde, ehe der Tag mit der Runde der besten 64 fortgesetzt wird.
Schwarz-Rot-Gold hat sich fünfmal durchgesetzt, so dass die Hälfte der deutschen Teilnehmerinnen den Aufstieg in das erlesene Feld geschafft hat, das ab jetzt im direkten Duell, Frau gegen Frau im Matchplay weiterspielen wird.

Gemeinsam mit Helen Briem teilt sich Christin Eisenbeiß den 17. Platz. Die Hamburgerin war als Co-Leaderin in den Tag gestartet, hatte aber mit den schwereren Bedingungen bei sehr viel Wind ein paar Probleme. Mit fünf Bogeys, einem „Double“ und zwei Birdies kam das Nordlicht auf fünf über Par für den Tag und damit nach der überragenden Auftaktrunden auf „eins über“ für die Zählspielqualifikation.

Ebenfalls einen Schlag über Par hatte Helen Briem nach zwei Runden auf dem Konto. Die Spielerin des Stuttgarter GC Solitude musste auf Loch 12 nach drei unglücklichen Schlägen ein Triple-Bogey notieren, kam aber dennoch mit einem über Par ins Clubhaus. Drei Birdies stand ansonsten nur noch ein Bogey entgegen.
Entsprechend fiel das Fazit der aktuellen Nummer 17 des World Amateur Golf Rankings aus: „Über 17 Loch war das heute eine sehr konstante und solide Vorstellung. Auf Loch 12 war es dreimal sehr unglücklich. Ich habe mir heute viele gute Chancen erarbeitet, aber leider nicht so viele davon genutzt.“

Europameisterin weiter

Einen sehr glücklichen Eindruck hat Paula Schulz-Hanßen vom Wolfpack aus St. Leon-Rot hinterlassen. Mit gesamt vier über Par schafft es die Europameisterin von 2020 auf Platz 40 sicher in den Cut: „Ich bin sehr zufrieden mit den letzten beiden Tagen. Meine erste Runde habe ich am Nachmittag in sehr starkem Wind gespielt. Dafür habe ich es super zusammen gehalten. Der Platz spielt sich mit dem Wind deutlich schwerer. Allerdings gibt es auch Birdie-Löcher und wenn man die nutzt, hat man eine Chance auf eine gute Runde.“

Charlotte Back und Chiara Horder haben zwei Schläge mehr als Paula Schulz-Hanßen in den Büchern. Die +6 nach zwei Runden reichen aber, um vom 49. Platz aus in die Matchplays zu starten.
Back war mit zwei Birdies und vier Bogeys grundsolide unterwegs und fand die Zählspielrunden auf dem Platz des Prince's GC von Sandwich sehr interessant: „Heute habe ich deutlich besseres Golf gespielt, jedoch wollte kein Putt fallen. Das Turnier ist auf jeden Fall ein Saisonhighlight -viele sehr gute internationale Spielerinnen und ein guter Platz. Auf diesem Course braucht man auf jeden Fall eine gute Planung und einen guten Umgang mit dem Wind.“

Chiara Horder vom GC München Valley hatte exakt die gleichen Scores wie Charlotte Back abgeliefert und sich mit 76 und 74 Schlägen auf T49 sicher den Aufstieg in die Matchplays gesichert.
„Es waren zwei sehr windige Tage und ich konnte meinen Score gut zusammenhalten, um jetzt hier ins Matchplay zu kommen. Ich freue mich auf morgen und aufs Matchplay, da dass immer viel Spaß macht, vor allem auf einem Links Course“, strahlte die Bayerin in der Dünenlandschaft von Sandwich.

Unglücklich

Unglücklicher waren Tessa Kremser und Tara Bettle. Sowohl die Athletin des GC St. Leon-Rot, wie auch die Spielerin des G&LC Berlin-Wannsee hatten am ersten Tag mit nur einem Schlag über Par hervorragend im Rennen gelegen, fielen aber am zweiten Tag mit sieben respektive neun über Par aber noch soweit zurück, dass der Traum vom großen Titel ausgeträumt ist. Kremser fehlte am Ende nur ein Schlag, um den Sprung in die Matchplays zu schaffen.

Gesamtübersicht

Die Irin Beth Coulter hat die Stroke-Play-Qualifikation nach einer beeindruckenden Leistung über 36 Löcher gewonnen. Die 19-Jährige brachte bei sonnigen, aber windigen Bedingungen an der Küste von Kent eine 70 und eine 69 ins Clubhaus.
Mit fünf unter Par verwies die Irin die Weltranglisten-Erste Ingrid Lindblad (Schweden), die Schottin Hannah Darling, die Amerikanerin Latanna Stone und Sera Hasegawa aus Japan auf den zweiten Platz. Im benachbarten Royal St. George´s hatte Coulter Erfahrung bei diesen Bedingungen gesammelt, als sie bei der Junior Vagliano Trophy für das Team GB&I angetreten war.

Ingrid Lindblad, frühere Siegerin der German Boys & Girl Open in St. Leon-Rot, ist mit der Empfehlung nach England gekommen, am letzten Wochenende beim Scandinavian Mixed den 32. Platz belegte zu haben. Das Turnier war eine Kooperation der Ladies European Tour und der DP World Tour. Beeindruckend: die Schwedin hat auf der Back Nine der zweiten Zählspielrunde in Sandwich zwei Eagle gespielt.

Einladungen

In Prince's war bei der Zählspielqualifikation ein Weltklassefeld von 144 Spielerinnen aus 36 Ländern angetreten. Nun stehen vier Tage Matchplay auf dem Spielplan und am Ende darf sich die Siegerin über Einladungen zu den größten Turnieren der Welt freuen: die AIG Women's Open, die U.S. Women's Open, die Amundi Evian Championship, die Chevron Championship und den Augusta National Women's Amateurs.

Ergebnis der Zählspielqualifikation:

T17  Christin Eisenbeiß  +1
T17  Helen Briem  +1
T40  Paula Schulz-Hanßen  +4
T49  Charlotte Back  +6
T49  Chiara Horder  +6
T71  Tessa Kremser  +8
T87  Tara Bettle  +10
T116  Marie-Agnes Fischer  +14
132  Hannah Karg  +17
T136  Viktoria Hund  +26