PEO

Kieffer bleibt vorn, Long gelingt Albatros


2. Juni 2023 , Marcel Czack


Verteidigt die Führung: Max Kieffer
Verteidigt die Führung: Max Kieffer | © Jan Kruger/Getty Images

Maximilian Kieffer geht als Führender ins Wochenende der 40. Porsche European Open. Marcel Siem hält den Kontakt zur Spitze und Hurly Long gelingt ein Sensationsschlag.

Am zweiten Tag der PEO präsentierte sich der Himmel über über der Anlage von Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) überwiegend blau. Doch auch bei gegenüber dem Vortag deutlich angenehmeren Temperaturen blieb der Porsche Nord Course ein zäher Gegner für die Spieler. Vor allem der böige, immer wieder drehende Wind wurde zur Herausforderung. Dem Grünen Monster die Zähne ziehen konnte der Schotte David Law, der seine Front Nine in sagenhaften acht unter Par hinter sich brachte und am Ende mit einer 66 (-7) die beste Runde des Tages unterschreiben durfte. Fast so gut wie Law schlugen sich der Däne John Axelsen (-6) und Mitfavorit Robert MacIntyre (-5) aus Schottland. Doch nur einige Wenige kamen mit derart tiefen Ergebnissen ins Clubhaus, wie auch ein Blick auf die Cut-Marke von vier über Par verdeutlicht. Erst am Abend verschob sich die Trennlinie für die Wochenend-Qualifikation von drei auf vier über Par. Aus deutscher Sicht erfreulich, da so mit Yannik Paul, Jannik de Bruyn, Maximilian Schmitt, Nicolai von Dellingshausen und Marc Hammer noch fünf weitere Heimspieler in die zweite Turnierhälfte rutschten.

Traumschläge und Spitzenposition

Für Maximilian Kieffer begann der Tag mit einer frühen Startzeit um 7:50 Uhr. Seine 71 am Vormittag brachte ihn auf sechs unter fürs Turnier und reichte, um die Spitzenposition vom Vortag zu verteidigen. „Die ersten neun Löcher waren wirklich gut. Das hätte auch noch besser sein können“, schätzte Kieffer seine Leistung ein. „Auf den zweiten Neun war es dann etwas schwieriger und ich habe einige weniger gute Eisenschläge gemacht. Glücklicherweise sind mir einige gute Up-and-Downs gelungen. Auf der 8 [Double-Bogey, d. Red.] habe ich eigentlich gar keinen schlechten Schlag gemacht, aber der Wind hat plötzlich leider aufgefrischt.“

Marcel Siem erlebte auf seiner zweiten Runde Höhen und Tiefen, beschrieb diese anschließend als einen „der härtesten Golftage meines Lebens“. Vor allem der drehende Wind machte dem Ratinger zu schaffen. Doch wieder einmal bewies Siem auch, was für ein starker Kämpfer er ist. Nach Schlagverlusten auf den Bahnen 12, 13 und 16 nutzte er das Par 5 der 18 für einen phänomenalen Abschluss. Aus rund 20 Metern lochte er seinen Eagle-Putt und ließ sich dafür in Siem-typischer Rampensau-Manier vom Publikum gebührend feiern. „Die 18 ist eh eines der geilsten Finishing Holes, die wir auf der Tour haben“, so Siem nach der Runde froh und versöhnt mit dem Spieltag. In den Moving Day geht es für ihn vom geteilten elften Rang.

Hurly Long lochte am Freitag an Loch 11 (Par 5) – seinem zweiten Loch – aus sage und schreibe 259 Metern mit dem Holz 3 zum extrem seltenen Albatros ein (drei unter Par, zwei Schläge auf dem Par 5). Am Tag zuvor war Jannik de Bruyn mit einem Hole-in-One ein ähnliches Kunststück gelungen. Für den 27-jährigen Long, der 2021 für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio am Start war, ist es das erste Albatros seiner Karriere. Den besonderen Moment fasste er wie folgt zusammen: „Ein Albatros ist mir noch nie ansatzweise gelungen. Ich habe den Ball perfekt getroffen, aber aus der Entfernung ist es schwierig zu sehen. Ich habe hinterhergerufen ‚Go in!‘ und irgendwann war der Ball weg, aber sicher kannst du nicht sein. Als wir hingekommen sind, haben wir dann erst gesehen, dass er tatsächlich drin war. Unglaublich!“ Long liegt mit Even Par auf Platz 21, den er sich unter anderen mit Freddy Schott teilt.

Das beste Tagesergebnis aller 19 deutschen Teilnehmer erzielte Nicolai von Dellingshausen mit 70 Schlägen (-3).  

 

Ergebnisse weiterer deutscher Spieler

Marcel Schneider +3/T48; Yannik Paul, Jannik de Bruyn, Maximilian Schmitt, Nicolai von Dellingshausen, Marc Hammer (alle +4/T60)

Missed Cut: Anton Albers, Velten Meyer, Alexander Knappe, Nick Bachem, Maximilian Rottluff, Yannick Schütz, Tim Tillmanns (AM), Tiger Christensen (AM), Matti Schmid

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