DLM 2023

Harmonischer Tag in Garbsen


6. Mai 2023 , Stefan Bluemer


Glückwünsche an Sieger und Geburtstagskind Richard Schumann (© DGV/stebl)
Glückwünsche an Sieger und Geburtstagskind Richard Schumann (© DGV/stebl)

Bei den 18. Deutschen Lochspielmeisterschaften, die im GC Hannover ausgetragen werden, stehen die Finalmatches fest. Bei den Herren trifft Lokalmatador Leonhard Studzinski auf Richard Schumann vom GC Essen-Heidhausen. Bei den Damen erreichen Sirah Steinhoff vom Hamburger GC und Hanna Tauber vom GC Hubbelrath das Endspiel.

Garbsen – Der Tag am Westrand der niedersächsischen Landeshauptstadt begann etwas trübe, aber schon bald liefen die Matches des Viertelfinales und es wurde wärmer, teils sogar sommerlich. Die äußeren Bedingungen waren optimal und bei recht wenig Wind hatten die Athleten beste Voraussetzungen, um mit hochklassigem Golf die Zuschauer zu begeistern.

Viertelfinals am Morgen

Bei den Damen gewann Alina Bingel vom G&LC Berlin-Wannsee direkt das erste Loch, aber Hanna Tauber drehte das Match mit Lochgewinnen auf den Bahnen zwei und sechs. Danach ging es lange immer auf Augenhöhe weiter. Erst mit weiteren Lochgewinnen auf den Bahnen 15 und 17 konnte die Hubbelratherin sich absetzen, um dann mit 3&1 den Deckel drauf zu machen. Der Aufstieg ins Halbfinale war für die Dortmunderin im Düsseldorfer Dress geschafft.

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Am Nachmittag traf Hanna Tauber auf Susanna Brenske vom Hamburger GC, die zuvor in einem wechselhaften und spannende Duell Annabelle Sapper vom Münchener GC mit 3&2 geschlagen hatte. Die Münchenerin hatte alle Vorrundenmatches schon auf dem 14. Grün klar und deutlich beendet, hatte also auf den hinteren Spielbahnen noch gar keine Wettkampfpraxis gesammelt. Nach zwölf Bahnen lag Sapper sogar noch in Führung, gab dann aber mit einem plötzlich eiskalten Putter vier Löcher in Folge an die junge Hanseatin ab, die durch diesen Endspurt mit 3&2 den Aufstieg ins Halbfinale feiern konnte.

Hochspannung

In den beiden anderen Halbfinals ging es noch spannender zu. Emily Krause vom G&LC Berlin-Wannsee traf auf Emilia von Glahn vom GC Hubbelrath. Die Rheinländerin ging vom Start weg in Front und baute diese ständig aus. Nach zehn Löchern führte die Hubbelratherin mit 4auf.
Emily Krause ist aber sehr erfahren und startete eine bemerkenswerte Aufholjagd, so dass der Vorsprung der Spielerin aus NRW mehr und mehr schmolz. Nur noch 1auf für Emilia von Glahn ging dieses spannende Match auf das 18. Tee und tatsächlich gelang der Berlinerin noch der Ausgleich. Auf dem ersten Extraloch war es dann aber doch die Hubbelratherin, die jubeln durfte.

Auch beim vierten Match des Viertelfinales ging es wechselhaft zu. Sirah Steinhoff vom Hamburger GC und Alena Oppenheimer vom GC Main-Taunus lieferten sich einen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Mal führte die eine, dann die andere. Am Ende gelang es dem Nordlicht, mit 1auf zu gewinnen.

Blatt gewendet

Bei den Herren ist der Traum für Lukas Buller zerplatzt, seiner Medaillensammlung, die Silber und Bronze umfasst, Gold hinzufügen zu können. Gegen Leonhard Studzinski vom gastgebenden GC Hannover spielte der Frankfurter zwar groß auf und lag auch lange knapp in Front. Aber auf der Back Nine drehte der Niedersachse das Blatt, ging auf dem 15. Grün des Matches erstmals in Front und sicherte dann tatsächlich mit 2&1 auch den Aufstieg ins Halbfinale.

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Ähnlich lief es auch zwischen Tim Kretschmann vom GC Mannheim-Viernheim und Connor Engelmohr vom Hamburger GC. Der Mannheimer ging zunächst in Führung und konnte insgesamt zwei Löcher für sich entscheiden, aber Engelmohr war früh hellwach und drehte schon auf der Front Nine das Match zu seinem Gunsten. Nach und nach baute der Hanseat seine Führung aus und gewann letztlich deutlich mit 4&3.

2&1

Die beiden anderen Halbfinalmatches der Herren endeten jeweils mit 2&1-Siegen. Kurios startete das Duell zwischen Michael Strohmaier vom GC Habsberg und Lasse Bonig vom Berliner GC Stolper Heide. Der Bayer wähnte seinen Abschlag auf Loch 11, der zweiten gespielten Bahn, verloren und schenkte dieses Loch an den Berliner. Wenige Sekunden später fand er seinen Ball dann aber doch, nahm diesen Fehler locker und spielte ganz stark weiter. Mit 3auf für den Habsberger kreuzte dieses Match auf die Back Nine und Strohmaier konnte sogar seine Führung auf 4auf ausbauen. Die Aufholjagd von Lasse Bonig startete zu spät, um das Bild noch einmal nachhaltig zu ändern. Der 2&1-Sieger Michael Strohmaier traf am Nachmittag im Halbfinale auf Richard Schumann, der sein Match am Vormittag ebenfalls mit 2&1 gegen Luis Obiols gewann. Dieses Duell zweier Nachbarn aus Essen und Düsseldorf verlief jederzeit spannend. Meist lag der Spieler des GC Hubbelrath knapp in Front, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. Der Athlet des ambitionierten Zweitligisten GC Essen-Heidhausen glich mehrfach aus, ging auf dem 15. gespielten Loch seinerseits erstmalig in Führung und durfte auf dem vorletzten Grün mit 2&1 über den Aufstieg ins Halbfinale jubeln.

Halbfinale

Im Halbfinale der Herren duellierten sich am Nachmittag Richard Schumann und Michael Strohmaier sowie Connor Engelmohr und Leonhard Studzinski.
Studzinski hatte eine echten Heimvorteil, weil er als Spieler der Mannschaft des GC Hannover nicht nur den Platz bestens kennt, sondern auch von etlichen Zuschauern unterstützt wurde. Nach zehn Löchern führte der Niedersachse mit 4auf, ehe Connor Engelmohr doch noch anfing, für etwas mehr Spannung zu sorgen. Teils teilten die beiden Spieler Löcher mit Birdies, aber insgesamt war der Hausherr eine Spur präziser und setzte sich am Ende mit 3&2 durch.
Im anderen Halbfinale machten es Michael Strohmaier und Richard Schumann deutlich spannender. Der Essener geriet zwar nie in Rückstand, musste aber erleben, dass er Führungen wieder aus der Hand gab und der Bayer aus einem 3down nach sieben Löchern wieder bis auf 1down heran kam. Schumann lag aber immer etwas sicherer und so war der Druck, angreifen zu müssen meist bei Strohmaier. Auf dem 18. Grün erhöhte der Spieler des GC Essen-Heidhausen auf den Endstand von 2auf.

Zwei glatte Siege bei den Damen

Bei den Damen waren Athletinnen der Nordstaffel der 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf unter sich. Zweimal Falkenstein gegen zweimal Hubbelrath. Sirah Steinhoff gegen Emilia von Glahn sowie Susanna Brenkse gegen Hanna Tauber.
Schiedlich friedlich teilen sich diese beiden Clubs auch die Plätze im Finale.
Sirah Steinhoff ließ in ihrem Match gegen Emilia von Glahn zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen, wer ins Finale aufsteigen würde. Sehr schnell lag die Hanseatin deutlich in Front und ließ der Hubbelratherin bei ihrem glatten 4&3-Sieg nur drei Lochgewinne, führte nach zwölf gespielten Bahnen schon dormie 6auf.
Im zweiten Halbfinale setzte sich Hanna Tauber ebenfalls mit 4&3 durch. Unterlegen war hier Susanna Brenske aus der Falkensteiner Meistermannschaft. Die Hubbelratherin gestattete Brenske dabei nur einen Lochgewinn.

Finalsonntag

Am Sonntag steigt die letzte Runde dieser Deutschen Lochspielmeisterschaften. Ab 8.30 Uhr wird von Tee 1 und Tee 10 gestartet. Die „Kleinen Finals“ gehen um 9.14 und 9.25 von Tee 1 auf die Runde, das Damenfinale beginnt um 9.36 Uhr, während als letzter Flight die Herren um 9.47 Uhr ihren Kampf um Gold und Silber austragen werden.

Stimmen vom Tag

Susanna Brenske vom Hamburger GC: „Der Platz ist wirklich in einem super Zustand. Besonders die Grüns haben eine gute Geschwindigkeit und sind sehr treu. Meine heutigen Matches waren beide sehr spannend und auf einem hohen Niveau. Ich bin insgesamt zufrieden mit meinem Spiel und freue mich umso mehr, morgen um Platz 3 spielen zu dürfen. Beiden Finalistinnen wünsche ich viel Erfolg in einem spannenden Match.“

Emilia von Glahn vom GC Hubbelrath: „Das Viertelfinale heute morgen war echt ein super spannendes Match. Ich lag schon 4auf nach 10 und hab wirklich keine Fehler gemacht. Emily Krause hat dann Richtung Ende echt gut gespielt und wir sind noch ins Stechen gegangen. Ich habe direkt auf dem ersten Extraloch mit einem Birdie das Match gewonnen. Das hat mich natürlich richtig gefreut. Im Halbfinale gegen Sirah war es dann nicht mehr ganz so knapp. Sie hat total verdient gegen mich gewonnen, aber auch das war ein tolles Match. Ich bin echt zufrieden mit den letzten Tagen. Am Mittwoch saß ich noch im Mathe-Abitur und jetzt spiele ich um den dritten Platz, das ist wirklich super. Ich freu mich auf das Match morgen.“

Sirah Steinhoff vom Hamburger GC: „Ich hatte einen richtig tollen Tag und zwei sehr faire Matches mit Alena Oppenheimer und Emilia von Glahn. Durch mein gutes Wedge Game konnte ich einige Birdies sichern, was am Ende ein entscheidender Faktor war. Ich freue mich, morgen eine weitere Runde auf diesem Platz zu spielen, insbesondere weil es das Finale ist. Meine Erwartungen für morgen sind, dass ich mein Bestes gebe und dann werde ich sehen, für was es reicht.“

Hanna Tauber vom GC Hubbelrath: „Nach dem sehr spannenden Match mit Clarissa von Stosch bin ich mit gemischten Gefühlen in den heutigen Tag gestartet. Jedoch hat sich relativ schnell gezeigt, gestern war gestern, heute ist heute. Nachdem der Putter am Freitag doch eher kalt geblieben war, ist heute nun doch der ein oder andere Putt gefallen. Ich freue mich sehr auf das Finale mit Sirah. Ich denke und hoffe, dass es ein spannendes Match werden wird, welches sowohl durch Sportlichkeit, aber natürlich auch von Spaß geprägt ist. Ich werde alles geben. Der Platz ist in einem sehr guten Zustand. Zudem finde ich, dass es ein sehr guter Platz für ein Matchplay-Turnier ist. Ich finde, es war eine gute Entscheidung, von den gelben Tees spielen zu lassen.“

Richard Schumann vom GC Essen-Heidhausen, der heute seinen 27. Geburtstag feierte: „Beide Matches waren sehr eng und spannend bis zum Schluss. Im Halbfinale konnte ich gerade auf den ersten Neun Löchern den Ball sehr gut ins Spiel bringen, so ein paar Fehler ausnutzen und relativ schnell 3auf gehen. Auf den zweiten Neun habe ich dann schnell ein paar Löcher gegen gute Birdies von Michael verloren. Ich konnte den Vorsprung aber über die 18 Loch bis ins Clubhaus bringen. Jetzt freue ich mich einfach auf ein gutes Finalmatch morgen gegen Leonhard Studzinski.“

Michael Strohmaier vom GC Habsberg: „Im Viertelfinale hab ich die ersten neun Loch einige Birdies gemacht und konnte dadurch 3auf gehen. Ich konnte mit vielen Pars von da an die Führung bis zum Ende halten. Das Halbfinale hat sehr viel Spaß gemacht, da es bis zum Ende ein sehr enges Match war. Leider habe ich das Match auf den ersten neun Loch mit zwei Dreiputts ein bisschen hergeschenkt und ich bin deswegen das ganze Match dem Rückstand hinterhergelaufen. Ich konnte mich mit ein paar Birdies auf den zweiten Neun zurückkämpfen, aber am Ende hat es leider nicht mehr gereicht. Morgen im Match um Platz drei gebe ich nochmal alles und versuche, eine Medaille mit heim zu nehmen.“

Leonhard Studzinski vom GC Hannover: „Das erste Match gegen Lukas Buller war auf Augenhöhe. Wir haben beide kaum Fehler gemacht. Ich habe 17 Löcher lang kein Bogey gemacht und mit einem langen Birdieputt am Ende das Match geholt. Gegen Connor Engelmohr hatte ich mir am Anfang einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Connor hat zwischendurch aufgeholt, aber durch Birdies auf den Löchern 13, 14 und 15 konnte ich das Match dann sichern. Es hat mich wieder sehr gefreut, dass so viele Zuschauer mitgelaufen sind. Ich hoffe morgen auch auf starken Support aus dem Club!“

Connor Engelmohr vom Hamburger GC: „Ich habe heute zwei sehr interessante und unterschiedliche Matches gehabt. Morgens gegen Tim Kretschmann war es eine fast fehlerlose Partie von uns beiden. Wir haben beide sehr gutes Golf gespielt, wo ich am Ende vielleicht das Ticken konsequenter war. Am Nachmittag gegen Leo Studzinski war ich dann leider nicht mehr ganz so konsequent. Gerade die ersten Löcher habe ich mich schwer getan, den Fokus richtig zu legen. Leo hat das gut ausgenutzt und sein Stiefel runter gespielt. Da konnte ich selbst mit diversen Birdies hinten raus nichts mehr machen. Glückwunsch auf jeden Fall für Leo. Morgen möchte ich das ganze nochmal genießen, hier um eine Medaille zu spielen. Ich freu mich mich auf das Match bei besten Bedingungen.“