DLM 2023

Vorrunde beendet


5. Mai 2023 , Stefan Bluemer


Drei glatte Siege: Annabelle Sapper vom Münchener GC (© DGV/stebl)
Drei glatte Siege: Annabelle Sapper vom Münchener GC (© DGV/stebl)

Auch am zweiten Tag der 18. Deutschen Lochspielmeisterschaften ist es am Morgen erst empfindlich kalt und später frühlingshaft warm. Spät am Nachmittag zieht noch Regen auf. Die Spieler sind von der Anlage sehr angetan, weil der Zustand sehr gut ist und das Layout perfekt ist, um im Matchplay faire Duelle auszutragen.

Garbsen – Nach zwei Tagen mit Gruppenspielen stehen die jeweils acht Athleten fest, die am Samstag zunächst am Vormittag im Viertelfinale um den Aufstieg ins Halbfinale kämpfen werden. Das Halbfinale wird am Samstag-Nachmittag ausgetragen, so dass der Sonntag für das Finale und die Platzierungsspiele reserviert ist.
Ab 8.30 Uhr wird am Samstag auf der Anlage des GC Hannover wieder gespielt. Zunächst gehen die Matches der Athleten raus, die um die Plätze 9 bis 16 kämpfen. Anschließend starten die Viertelfinals. Die Damen starten von Tee 1, die Herren gehen auf Tee 10 raus.

Titelverteidigung nicht mehr möglich

Titelverteidiger Leon Breimer hatte im Stechen um den Gruppensieg auf dem ersten Extraloch gegen Luis Obiols das Nachsehen. Der Habsberger teilte sich nach einem 8&6 gegen Sven Haferkamp (Hubbelrath) punktgleich mit Obiols den ersten Platz, denn beide hatten auch gleich viele Löcher gewonnen.
Mit dem Sieg im Playoff geht es für Luis Obiols weiter ins Viertelfinale, während Leon Breimer nur noch um die Plätze 9 bis 16 kämpfen darf.
„Den Platz finde ich echt gut, vor allem die Grüns sind für die Jahreszeit in top Zustand. Ich habe an beiden Tagen bisher ziemlich solide gespielt und den Gegnern selten Lochgewinne geschenkt, was auf so einem Platz echt wichtig sein kann“, freute sich Luis Obiols über seinen Gruppensieg. Am Freitag trifft der Athlet des vielfachen Deutschen Mannschaftsmeisters auf einen Nachbarn aus NRW. Um 9.33 Uhr startet das Viertelfinale zwischen Obiols und Richard Schumann.

>>>Bilder des Tages>>>


Der Essener hatte gestern zwei klare Siege gelandet und konnte sich daher heute gegen Florian Dittrich vom GC Am Reichswald eine knappe Niederlage leisten. Mit 2&1 setzte sich der Bayer gegen Schumann durch, wobei bei diesem Match oft eher Fehler die Entscheidung für ein Loch ergaben. „Gut, dass ich heute nicht zwei Runden spielen musste“, war der Athlet des GC Essen-Heidhausen erleichtert, trotz dieses nicht so guten Tages im Viertelfinale zu stehen.

Habsberg weiter im Rennen

Auch wenn Leon Breimer keine Chance mehr hat, den Titel ein zweiten Mal zu holen, hat der GC Habsberg noch ein Eisen im Feuer. Michael Strohmaier gewann alle seine Vorrundematches und freute sich über seinen Einzug in die Runde der besten acht Spieler bei diesem großen Turnier: „Ich habe solide gespielt, mich ein paar mal noch gut aus dem Wald gerettet und konnte mich dadurch in den Matches vorne halten, auch durch besseres Golf auf den zweiten neun Loch. Der Platz gefällt mir super, da man taktisch viel vom Tee machen kann. Als Linkshänder habe ich zum Beispiel an ein paar Bahnen die Möglichkeit, einen Slice in die Bahn zu hauen und dadurch viel abzukürzen. Morgen werde ich einfach genauso weitermachen, versuchen wenig Fehler zu machen und weiterhin aggressiv vom Tee abschlagen.“
Gegner des Habsbergers wird ab 9.24 Uhr Lasse Bonig vom Berliner GC Stolper Heide sein, der ebenfalls alle drei Matches gewinnen konnte.

Medaillensatz

Lukas Buller vom Frankfurter GC hatte an den beiden ersten Wettkampftagen zwar noch etwas mit seinem Jetlag nach der Rückkehr aus den USA zu kämpfen, lieferte aber dennoch mit drei Siegen in der Vorrunde eindrucksvolle Beweise dafür ab, dass er Matchplay kann. Schon zweimal stand der ehemalige Jugendnationalspieler auf dem Podest, zum kompletten Medaillensatz fehlt ihm nur noch Gold. „Ich habe viele Fairways getroffen. Das ist hier wichtig. Der Platz ist dem in Frankfurt ähnlich und gefällt mir sehr gut. Ich freue mich auf morgen. Natürlich will ich gewinnen, aber Leo Studzinski ist ein guter Gegner“, hat der Frankfurter durchaus Respekt vor dem Kontrahent aus Hannover, gegen den es um 9.06 Uhr von Tee 10 um den Einzug ins Halbfinale geht. Augenzwinkernd fügte Lukas Buller noch hinzu: „Es wird Zeit für Gold.“

Komplettiert wird das Viertelfinale der Herren durch Tim Kretschmann vom GC Mannheim-Viernheim und Connor Engelmohr vom amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister Hamburger GC. Beide hatten jeweils zwei Matches in ihrer Vorrunde gewonnen und sich damit den Gruppensieg gesichert. Dieses Duell Nord gegen Süd startet um 9.15 Uhr.

Selbstvertrauen getankt

Emily Krause vom G&LC Berlin-Wannsee war nach ihrem glatten Sieg am Vormittag gut drauf und kommentierte ihren 6&4-Sieg gegen Eva Bolte vom GC Hannover selbstbewusst: „Heute hätte ich lieber nicht gegen mich gespielt.“ Auch das Zwischenfazit der Berlinerin fällt insgesamt sehr positiv aus: „Ich finde den Platz für die Jahreszeit in einem sehr guten Zustand und es macht viel Spaß, hier zu spielen. Für uns Mädels ist der Platz von Gelb ziemlich lang, weshalb sich viele Lochgewinne nicht auf den Grüns, sondern schon davor entscheiden. Ich bin gestern mit einem hohen Matchgewinn gut in das Turnier gestartet und konnte heute an meine Leistungen anknüpfen. Ich hatte heute zwei super spannende und faire Matches. Ich habe wenig Fehler gemacht, den Ball im Spiel gehalten und dadurch zwei sehr solide Runden gespielt. Ich werde versuchen, in den kommenden Tagen genau so weiterzumachen wie bisher und vor allem, viel Spaß zu haben.“
Im Viertelfinale trifft „Mimi“ Krause auf Emilia von Glahn. Die Hubbelratherin hatte ihre beiden ersten Matches knapp gewonnen und konnte sich daher im dritten Gruppenspiel eine 2&1-Niederlage gegen Sophie-Charlott Hempel vom Ersten GC Westpfalz leisten.
„Ich bin total zufrieden mit der Vorrunde. Die ersten Matches habe ich beide auf den letzten Löchern gewonnen, obwohl ich hinten lag. Ich war sehr stabil vom Tee und hab in den entscheidenen Momenten die Löcher gewonnen. Das hab ich mental gut hinbekommen. Der Platz ist für die Jahreszeit in einem super guten Zustand und es macht echt Spaß, unter solchen Bedingungen zu spielen. Ich freu mich auf die nächsten zwei Tage, wünsche mir einfach ganz viel Spaß sowie spannende und faire Matches“, strahlte die Rheinländerin mit dem Viertelfinale im Blick.

Klare Siege

Sirah Steinhoff vom Deutschen Mannschaftsmeister Hamburger GC trifft im Viertelfinale auf Alena Oppenheimer vom GC Main-Taunus. Die Hanseatin hat alle drei Gruppenspiele gewonnen und dabei starke Leistungen gezeigt. „Mein kurzes Spiel und mein Putten lief sehr gut. Dadurch konnte ich einige Birdies spielen. Die Grüns haben Ähnlichkeit mit denen in Falkenstein. Das gefällt mir sehr. Der Platz spielt sich durch die gelben und teils roten Abschläge sehr unterschiedlich, sodass viel Variation gefragt ist. Gerade für Matchplay finde ich den Platz super“, lobt das Nordlicht.
Alena Oppenheimer hat mit zwei 5&4-Siegen den zweiten Wettkampftag überragend gestaltet: „Ich freue mich natürlich sehr über den Gruppensieg. Nach dem ersten geteilten Match wusste ich, dass ich Match zwei und drei wahrscheinlich gewinnen muss, wenn ich um die Plätze eins bis acht spielen möchte. Und ich bin stolz auf mich, dass ich das abgeliefert habe. Besonders zufrieden bin ich mit meiner mentalen Performance. Ich denke, hier kommt mir insbesondere meine Erfahrung und mein Alter sehr zugute. Auf meinen Putter konnte ich mich bisher auch echt verlassen, was im Lochspiel natürlich umso mehr Spaß macht. Den Platz finde ich sehr spannend. Durch die engen Bahnen kann gefühlt an jedem Loch was passieren. Morgen erwarte ich ein spannendes Match gegen Sirah und freue mich, den Platz noch ein paar mal zu spielen.“

Münchener Galavorstellungen

Annabelle Sapper vom Münchener GC und Susanna Brenske vom Hamburger GC bestreiten ab 9.15 Uhr das dritte Viertelfinale. Brenske setzte sich am Vormittag gegen Finja Wietschorke mit 4&3 durch, so dass am Nachmittag ein geteiltes Match gegen die Falkensteiner Clubkameradin Theresa Quasdorf reichte, um den Gruppensieg klar zu machen.
Die Bayerin aus München lieferte eine Galavorstellung nach der anderen und dominierte ihre Vorrundengruppe mehr als deutlich. Alle drei Matches waren schon auf dem 14. Grün beendet, zweimal mit 5&4 und einmal sogar mit 6&4.

Bekannten-Treff

Im vierten Match der Top acht treffen zwei Spielerinnen aufeinander, die sich aus der Nordstaffel der 1. Bundesliga gut kennen: Alina Bingel vom G&LC Berlin-Wannsee und Hanna Tauber vom GC Hubbelrath sicherten sich jeweils den Sieg in ihrer Vorrundengruppe.
Bingel gewann alle drei Matches: „Eigentlich lief alles ganz gut. Ich hab gut die Chancen genutzt, wenn meine Gegnerin mal einen schlechten Schlag gemacht hat. Der Platz gefällt mir gut, denn er hat ja auch Gemeinsamkeiten mit Wannsee. Nicht optimal finde ich, dass wir von den gelben Abschlägen spielen. Ich denke, dass die Matches noch interessanter wären, wenn alle normal kurze Schläge ins Grün hätten.“
Hanna Tauber hatte ihren beiden ersten Matches gewonnen und so reichte im dritten Match ein halber Punkt gegen Clarissa von Stosch (Frankfurter GC), um den Gruppensieg klar zu machen.

Platzierungsspiele

Lotte Schuhr verpasste zwar das Viertelfinale, war aber mit dem zweiten Platz in ihrer Gruppen dennoch nicht unzufrieden. „Nachdem ich gestern mein Match verloren hatte, habe ich heute beide Matches gewonnen. Meine Schläge unter 120 Meter waren eigentlich alle ganz gut, ganz besonders mein Chippen. Ich finde den Platz von den gelben Tees wirklich anspruchsvoll und die Bälle ins Spiel zu bringen, ist essenziell. Morgen erwarte ich, dass ich meinen Fokus genau so hoch halte wie heute und bei mir bleibe“, zieht die Spielerin des GC St. Leon-Rot ein positives Zwischenfazit.

>>>>Bilder des Tages>>>>

Mia Hoffmann vom GC Altenhof hatte einen starken zweiten Tag erwischt, verpasste aber durch die Auftaktniederlage gegen Emilia von Glahn dennoch knapp den Sprung in die Top acht. Die Spielerin von der Eckernförder Bucht zog dennoch ein positives Zwischenfazit: „Ich bin heute nach Beendigung der Vorrunde durchaus positiv gestimmt. Der Golfplatz ist in einem sehr guten Zustand und verlangt nicht nur auf Grund seiner Länge viel von uns Athletinnen ab. Diesen Ansprüchen des Platzes konnte ich bis jetzt überwiegend gerecht werden. Besonders aus der Teebox habe ich in allen Matches gut abgeliefert, was aber auch nötig war. Das freut mich persönlich, da ich die letzten Wochen aus der Teebox durchaus Probleme hatte. In der Hauptrunde ab morgen möchte ich gerne die Matches genießen und an meine gezeigten Leistungen anknüpfen. Gleichzeitig würde ich gerne die kleinen Ungenauigkeiten, die ich in der Vorrunde ums Grün herum gezeigt habe, noch verbessern.“