ENC
Premiere: Erstes Hole in one
21. April 2023 , Stefan Bluemer
Bei der European Nations Championship gelingt Emily Krause vom G&LC Berlin-Wannsee ihr erstes Hole in one. Titelverteidiger Deutschland startet nach soliden Leistungen der Bundesadler vom dritten Platz in die Finalrunde.
San Roque/Andalusien - Im Vorjahr durfte Emily Krause mit dem deutschen Team über den Sieg jubeln, in diesem Jahr serviert die Berliner ihr erstes Hole in One auf dem geliebt und gefürchteten Platz des Royal CG Sotogrande.
Die European Nations Championship wird für die Deutsche ganz sicher für immer einen besonderen Platz in ihren Erinnerungen haben.
Die Situation an Loch 13 war dabei zunächst noch etwas unklar: „Was ein Tag! Ich habe an der 13 mein erstes Hole in one aus 145 Meter mit dem Eisen 8 geschlagen. Der Schlag war sehr gut getroffen und ich wusste schon als er losgeflogen ist, dass er nahe an der Fahne sein wird. Ich habe ihn aufkommen, aber leider nicht ins Loch gehen sehen. Vom nächsten Tee haben Marie-Agnes und Esther gejubelt und da wusste ich, dass er drin ist. Ich bin super happy, dass ich bei so einem Turnier eine solche Erinnerung verzeichnen kann! Auch wenn mein Finish nicht das beste war, bleibt die Runde auf jeden Fall sehr positiv in Erinnerung! Die Runde insgesamt war ein Auf und Ab. Der Platz hat sich sehr schwer gespielt, was sich bei mir vor allem bei den Annäherungsschlägen ins Grün bemerkbar gemacht hat. Nach drei Bogeys in Folge habe ich mich gut zurückgekämpft und mir gute Birdiechancen erarbeitet. Ich freue mich sehr auf die morgige Finalrunde!“
In die vierte und letzte Runde startet Emily Krause nach ihrer 76 (+4) vom fünften Platz. In Führung liegen Rocio Tejedo aus Spanien und die Finnin Katri Bakker. Beide haben bislang Even Par in der Wertung. Dass keine der Athletinnen unter Par liegt, belegt eindrücklich, dass der Platz zwar optisch ein absoluter Leckerbissen ist, aber sportlich höchste Anforderungen stellt und sehr selektiv ist.
Beste Runde bisher
Ihre bislang beste Runde auf dem für sie neuen Platz hat Emma Dellwes in die Wertung gebracht. Das Talent des GC Hannover war mit den Tee-Shots zwar nicht ganz zufrieden, hatte ansonsten aber sehr gut performt und mit ihrer 76 (+4) im Einzelklassement vier Plätze gut gemacht.
„Heute lief es um einiges besser als die letzten zwei Tage. Ich habe recht defensiv gespielt und versucht, viele Grüns zu treffen. Ich hatte einige gute Up and Downs. Wie gestern, waren die Back Nine viel windiger als die Front Nine. Heute war der Wind jedoch besonders stark und hat immer mal wieder gedreht. Man musste daher kurz vor dem Schlag sehr aufmerksam sein. Schlussendlich bin ich ganz zufrieden mit der Runde. Die Stimmung im Team ist super und wir versuchen morgen, die Top drei zu halten“, geht das Nordlicht zuversichtlich in die Finalrunde.
Platz verzeiht nichts
Nach 72 und 77 Schlägen brachte Marie-Agnes Fischer am dritten Tag eine 82 nach Hause. Da diese für die Teamwertung nicht zählt, war bei der 17-Jährigen vom Münchener GC am Abend die Stimmung nicht schlecht. Selbstkritisch bilanzierte die Bayerin ihre Leistung: „Ich hab heute nicht gut gespielt und ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Es gab ein paar schlechte Schläge und das Putten hat mich heute leider auch nicht weitergebracht. Der Platz verzeiht nichts! Man muss hier einfach solide sein Spiel durchziehen und das hab ich heute nicht geschafft. Morgen werde ich nochmal alles geben.“
Dankbare Trainerin
In Sotogrande gibt es keinen Moment, um auszuruhen. Der Platz fordert bei jedem Schlag die voll Konzentration und Esther Poburski ist dankbar, mit den drei Athletinnen diese Erfahrung teilen zu dürfen. Entsprechend positiv fällt das Fazit nach der dritten Turnierrunde aus: „Challenge accepted! Wir haben heute einen komplett anderen Golfplatz gespielt, weil der Wind sich um gefühlt 180 Grad gedreht hatte, tatsächlich aber aus wechselnden Richtungen kam. Die Fahnenpositionen sahen auf den ersten Blick nicht so schwer aus, aber bei diesem Wind waren sie es dann tatsächlich aber doch. Es wurde daher für die Spielerinnen richtig schwer und wie unsere Mädels das gelöst haben, war richtig gut. Ich bin echt happy. Alle haben den Kampf auf allen 18 Löchern angenommen. Sie sind geduldig geblieben. Das Highlight war natürlich das Hole in one von Emily. Der warme, ablandige Wind macht die Grüns hier im Laufe des Tages härte und schneller. Zwischendurch wurden Stimp 13 gemessen. Der Schlag von Emily war super, kam genau richtig auf und rollte zügig auf dem Grün. Dann habe ich etwas gehört und den Ball nicht mehr gesehen. Die spanische Spielerin im Flight vor Emily hatte es gesehen und sagte nur, dass der Ball drin ist. Das war ein tolles Erlebnis.“
Lernpotential
Für den Finaltag ist die Co-Trainerin von Bundestrainer Sebastian Rühl wieder sehr positiv gestimmt: „Der Wind wird wohl wieder so stark wie heute sein. Wir schauen, was morgen noch drin ist und freuen uns auch wieder auf die Challenge. Wir wollen den Kontakt zur Spitze halten. Bis jetzt war es auch für die Mädels ein ganz tolles Erlebnis. Die Stimmung ist sehr gut. Ich bin so glücklich, dass wir hier dabei sind und diesen Golfplatz spielen dürfen. Der ist ein wahres Monster, macht aber trotzdem richtig Spaß. Hier gibt es ein wahnsinnig hohes Lernpotential.“