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Platz zeigt Zähne
20. April 2023 , Stefan Bluemer
Der 2016 nach einer grundlegenden Überarbeitung wiedereröffnete Platz des Royal CG Sotogrande ist ohnehin sehr selektiv, zeigt am zweiten Wettkampftag der European Nations Championship aber besonders seine Zähne, weil die Spielleitung Fahnenpositionen gewählt hat, die oft ein Attackieren unmöglich machen.
San Roque/Andalusien - Am zweiten Tag der European Nations Championship haben fast alle Mannschaften mehr Schläge gebraucht als zum Auftakt. Einzig die Gastgeberinnen aus Spanien kamen mit den Herausforderungen gut zurecht und waren an diesem Tag um sieben Zähler besser als die nächstbeste Mannschaft. Folgerichtig übernimmt Spanien mit nun gesamt einem Schlag unter Par die alleinige Führung, gefolgt von Finnland (+1) und Dänemark (+3).
Die deutschen Mädels mussten zwei Plätze abgeben, kamen aber dennoch solide durch diesen anspruchsvollen Tag und rangieren beim Bergfest auf der vierten Stelle.
Das Wetter zeigte sich an Tag zwei in Andalusien von seiner besten Seite und der Wind, der oft heftig von der Straße von Gibraltar auf das Land pustet, hatte an Schärfe verloren.
Beste Spielerin in Schwarz-Rot-Gold war erneut Emily Krause, die nach dem Mannschaftssieg vor einem Jahr gute Erinnerungen an den Platz hat. Immerhin brachte die Berlinerin drei Birdies unter und hielt ansonsten ihren Score gut beisammen. Mit ihrer 74 (+2) bleibt „Mimi“ Krause auch in der Einzelwertung im Kampf um einen Spitzenplatz auf Rang fünf.
„Heute hatten wir super Wetter, weniger Wind als gestern und ganz viel Sonnenschein. Mit weniger Wind spielt sich der Platz von den Abschlägen leichter, die Schläge ins Grün sind jedoch trotzdem sehr schwierig. Ich bin mit einem Bogey in die Runde gestartet, habe dann aber sehr steady weitergespielt. Putten war heute wieder gut, die Grünschläge kann ich den kommenden Tage noch etwas besser planen“, zog die Athletin vom Wannsee kurz nach dem letzten Putt ein sehr reflektiertes Fazit des Tages.
Gleichauf
Marie-Agnes Fischer und Emma Dellwes kamen gleichauf ins Ziel. Beide Athletinnen des Junior Team Germany brauchten 77 (+5) Schläge.
Die 17-Jährige vom Münchener GC lag wie am Vortag nach 14 Löchern wieder fünf über Par, konnte den überragenden Endspurt aber nicht wiederholen. Auch wenn Fischer im Einzelklassement drei Plätze abgeben musste und von Rang acht in den dritten Tag starten wird, war sie am Abend nicht unzufrieden: „Heute war ein sehr cooler Tag! Richtig gutes Wetter, nicht so viel Wind und echt schwere Pins, die richtig Bock gemacht haben. Ich hab auf den ersten neun viele Schläge verloren und nur zwei Grüns getroffen. Die Back Nine waren dann wieder viel solider. Ansonsten ist die Stimmung hier mega und ich freu mich schon auf morgen, um aus meinen Fehlern von den letzten beiden Tagen zu lernen.“
Emma Dellwes, die seit diesem Jahr zum Junior Team Germany gehört und demnächst ihren 18. Geburtstag feiert, kam deutlich besser zurecht und brauchte fünf Schläge weniger als bei ihrer Premiere auf dem hinreißend schönen, aber auch monsterschweren Platz in Sotogrande.
Das Talent vom GC Hannover kam vor allem mit den schweren Grüns sehr gut zurecht: „Ich habe heute sehr gut geputtet, habe aber leider wenig Grüns getroffen. Die Pins waren heute schwer gesteckt, weswegen das Anspielen einiger Fahnen sehr schwer war. Ich bin zufrieden mit meiner Verbesserung und gebe morgen nochmal Gas.“ Das Nordlicht klettert mit ihrer 77 auf den 28. Platz der Einzelwertung.
Zusammengehalten
Esther Poburski, die als Co-Trainerin von Bundestrainer Sebastian Rühl vor Ort ist, bereitete am Abend die Athletinnen noch auf die morgigen Fahnenpositionen vor: „Auch wenn wir heute weniger Wind hatten, waren das heute sehr schwer. Emily Krause hat es echt wieder gut gemacht. Unsere beiden Youngster haben es auch gut zusammengehalten und es sind keine wilden Dinge passiert. Beide hatten gute Recoverys. Wir freuen uns auf morgen. Es sind tolle Lernbedingungen und die Mädels nehmen viel mit.“
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