Golf & Natur
Ameisenschutz mit Experten
24. Januar 2023 , Petra Himmel
Ameisenhügel auf dem Platz – was tun damit? Diese Frage taucht auf deutschen Golfanlagen nicht übermäßig oft auf. Seit sieben Jahren verzeichnet das Land nämlich ein extremes Ameisensterben. Deshalb sind Projekte, wie sie zum Beispiel auf dem Golfplatz Schwanhof in Bayern zum Schutz der Tiere durchgeführt wurden, extrem wichtig.
Der Golfclub Schwanhof liegt in der Oberpfalz. Dort bemerkte Head-Greenkeeper Ian McNiven am Fairwaywand einen großen Ameisenhügel. „Wir wussten ja nicht, was wir mit ihnen machen sollten“, erinnert sich Golf & Natur-Betreuer Kurt Knote. Er recherchierte zum Thema Ameisen und meldete sich schließlich bei Hubert Fleischmann, ehrenamtlich als Ameisenschutzwart in Bayern tätig. Gemeinsam legte man eine Strategie zum Schutz der Tiere fest, die relativ einfach war: nicht stören, lautet die Devise.
Die Umsiedlung, so Fleischmann, ist keine Option. „Das ist, als wenn man einen Flüchtling mal eben umsiedelt“, stellt Fleischmann fest. Ameisenhügel werden oft über mehrere Generationen von einem Volk bewohnt. Eine Umsiedlung verkraften die Tiere oftmals nicht. Dabei gilt: Nicht immer bauen die Ameisen große, gut erkennbare Ameisenhügel wie die gut sichtbaren Waldameisen. Oftmals finden sich die Bauten auch schwer erkennbar in der Erde. Golfanlagen, die größere Ameisenaufkommen entdecken und nicht wissen, wie sie mit ihnen verfahren sollen, wenden sich am besten an
einen der zahlreichen Ameisenschutzwarte aus Deutschland.
Unter www.ameisenfreunde.de findet sich eine Liste. Im GC Schwanhof hat man den großen Ameisenhügel neben dem Fairway nun immer im Blick – und lässt ihn schlicht und einfach in Ruhe.