DP World Tour

Kieffer bester Deutscher, der Kapitän spielt groß auf


19. Januar 2023 , Thomas Fischbacher


Führung nach Tag eins: Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald
Führung nach Tag eins: Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald | © Warren Little/Getty Images

Maximilian Kieffer gelingt ein solider Auftakt im prominent besetzten Feld von Abu Dhabi. In Führung liegt der Ryder-Cup-Kapitän.

Ryder-Cup-Kapitäne sind viel beschäftigte Menschen. Vor allem im Jahr des Events. Hinter den Kulissen laufen viele organisatorische Prozesse ab, diverse Termine stehen an, dazu das Scouting der potentiellen Kandidaten. Bei all den Aufgaben ist es schwierig, sich auf sein eigenes Golfspiel zu konzentrieren. Ehemalige Kapitäne können davon ein Lied singen. 

Luke Donald, Europas Anführer beim im September anstehenden Vergleich mit den Vereinigten Staaten, war vergangene Woche aufmerksamer Beobachter des Geschehens im Abu Dhabi Golf Club. Beim Hero Cup traten einige Perspektivspieler sowie fest eingeplante Größen in einer Art Trainingslager aufeinander. Team Großbritannien und Irland unterlag dabei den Kontinentaleuropäern deutlich. Der ehemalige Weltranglistenerste hatte die prestigeträchtige Aufgabe des Team-Kapitäns von Henrik Stenson übernommen, nachdem die DP World Tour ihn in Folge seines Wechsels zu LIV Golf abgesetzt hatte. Seither geht es mehr um ein starkes europäisches Team im September, als einen stark aufspielenden Luke Donald. 

"Davon sind wir noch weit entfernt"

Vom erwarteten Rost im Spiel des Kapitäns war zum Auftakt der Abu Dhabi HSBC Championship in Yas Links allerdings nichts zu sehen. Im Gegenteil: Der 45-Jährige, aktuell die Nummer 541 der Welt, spielte groß auf. Neun Birdies, ein Schlagverlust, acht Pars, 64 Schläge und acht unter Par – so die Ausbeute am ersten Tag des hochdotierten Events. Die Folge: Donald führt das Feld mit einem Schlag vor Guido Migliozzi und Jason Scrivener (beide 65, -7) an. 

"Ich glaube, das war 1975 das letzte Mal, dass das passiert ist", entgegnete der Engländer auf die Frage, wie er seine Chancen sieht, sich als Spieler in sein eigenes Team zu spielen. "Aber davon sind wir noch weit entfernt. In den letzten Tagen hatte ich das Gefühl, dass es hier draußen einige niedrige Scores gibt, solange der Wind nicht zu stark bläst. Der Platz kommt meinem Auge entgegen. Vom Tee aus ist es nicht zu eng. Ich denke, man muss ein paar gute Linien wählen. Man wird hier draußen viele Grüns treffen, weil man auch viele Fairways trifft. Ich habe heute sehr gut geputtet, mit Ausnahme eines Dreiputts am dritten Loch – mein einziges Bogey. Ein paar lange Putts waren auch dabei. Ich habe mich vielleicht ein wenig davon inspirieren lassen, dass ich in der letzten Woche gutes Golf gesehen habe."
 


Kieffer startet solide

Gutes Golf zeigte auch Maximilian Kieffer. Der Gewinner des Czech Masters im vergangenen Jahr unterzeichnete im Weltklasse-Feld von Abu Dhabi eine stabile 69 (-3, T23) mit vier Birdies und einem Bogey. Ebenfalls auf Cut-Kurs befinden sich aktuell Alexander Knappe, Nicolai von Dellingshausen (beide 72, Par) und Tour-Neuling Freddy Schott (Par nach 15 Löchern), die den 65. Rang teilen. "Ein typischer erster Turniertag nach zwei Monaten Pause", kommentierte von Dellingshausen auf Instagram. "Etwas gewöhnungsbedürftig auf den ersten Löchern, dann kam etwas Rhythmus ins Spiel. Ich bin zufrieden damit, wie ich mich zurückgekämpft habe."

Marcel Schneider (74, +2, T99), Yannik Paul (75, +3, T106) und Hurly Long (78, +6, T121) müssen sich hingegen steigern, um auch am Wochenende noch mit dabei zu sein. Das Spiel musste vorzeitig wegen Dunkelheit abgebrochen werden.

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