Tour-Vorschau
Kleine Finals mit großer deutscher Beteiligung
8. November 2022 , Daniel Dillenburg
Auf drei großen Touren findet in dieser Woche das vorletzte Event der Saison statt. Deutsche sind überall reichlich vertreten. Bernhard Langer jagt zudem einen historischen Sieg beim Champions-Finale. Die Tour-Vorschau:
DP World Tour: Nedbank Golf Challenge
Gary Player CC, Südafrika, 10. bis 13. November
In dieser Woche steht das größte Golfturnier auf dem afrikanischen Kontinent an. Die Nedbank Golf Challenge – auch „Afrikas Major“ genannt - wurde 1981 erstmals ausgetragen. Damals als „Million Dollar Challenge“ ins Leben gerufen, handelte es sich hierbei zunächst um ein Show-Event zwischen einigen der besten Golfer der Welt. Bei der Erstaustragung waren nur fünf Spieler am Start: Seve Ballesteros, Johnny Miller, Jack Nicklaus, Gary Player und Lee Trevino. Ein ordentliches Legendentreffen, das mit der Zeit immer weiter ausgeweitet und 2013 in den Kalender der DP World Tour aufgenommen wurde. Zu den legendären Ex-Champions der Nedbank Golf Challenge zählen unter anderem Ballesteros, Ian Woosnam, Sir Nick Faldo sowie Bernhard Langer. Lokalmatador Ernie Els konnte sein Heimevent drei Mal gewinnen.
Nach zwei Jahren Corona-Pause kehrt Afrikas Major mit einem 66-Mann-starken Teilnehmerfeld zurück. Austragungsort ist traditionsgemäß der Gary Player Country Club in Sun City. Hier gewann Tommy Fleetwood vor drei Jahren seinen letzten Titel auf der DP World Tour. In dieser Woche schlägt der Engländer also als Titelverteidiger ab und trifft auf einige Top-100-Spieler. Unter anderem sind der Neuseeländer Ryan Fox, Lucas Herbert aus Australien sowie der Pole Adrian Meronk dabei. Fox könnte mit einem Sieg in Südafrika die Führung im DP World Tour Ranking übernehmen. Aktuell hat diese noch Rory McIlroy inne. Der Nordire greift zum Saisonfinale in Dubai wieder ins Geschehen ein.
Die Nedbank Golf Challenge ist das vorletzte Event der Saison und mit Nicolai von Dellingshausen, Marcel Schneider, Hurly Long, Yannik Paul und Maximilian Kieffer sind fünf Deutsche dabei. Für das Dubai-Finale wären aktuell vier von ihnen spielberechtigt. Einzig Von Dellingshausen muss als 74. der Saisonwertung noch einige Plätze gutmachen. Nur die Top 50 sind bei der DP World Tour Championship zugelassen.
Ladies European Tour: Aramco Team Series – Jeddah
Royal Greens Golf & Country Club, Saudi-Arabien, 10. bis 12. November
Zwei spielfreie Wochen liegen zwischen Olivia Cowans Sieg bei der Hero Women’s Indian Open und dem nächsten Highlight auf der Ladies European Tour. In Jeddah steht nämlich das letzte der fünf Aramco-Team-Series-Events auf dem Programm. Das mit einer Million US-Dollar dotierte Turnier ist zudem der letzte Halt vor dem LET-Saisonfinale in Spanien. Wie bei der Team Series üblich, werden auch diese Woche wieder zwei Titel vergeben. Nach den ersten beiden Turniertagen steht ein Siegerteam und nach drei Tagen eine Gewinnerin in der Einzelkonkurrenz fest. Titelverteidigerin im Royal Greens Golf & Country Club ist Pia Babnik, die im vergangenen Jahr mit einem Schlag Vorsprung auf Cowan gewann.
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Cowan ist eine von sechs deutschen Damen im prominent besetzten Teilnehmerinnenfeld. Chiara Noja, Karolin Lampert, Laura Fünfstück, Sophie Witt und Leticia Ras-Anderica hoffen darauf, die Saison auf einer positiven Note zu beenden. Aktuell sind aus dem Sextett einzig Cowan und Witt für das Saisonfinale im Alferini Golf (24. bis 27. November) qualifiziert.
LPGA Tour: Pelican Women’s Championship
Pelican Golf Club, Florida, 10. bis 13. November
Die DP World, Ladies European und LPGA Tour haben eins gemeinsam in dieser Woche: Auf allen drei Touren steht das jeweils vorletzte Event der Saison an. Auch bei der Pelican Women’s Championship in Florida geht es also für viele Spielerinnen darum, ihr Ticket für das Saisonfinale zu buchen. In diesem Fall sind die Top 60 das große Ziel. Aktuell wäre mit Caroline Masson eine Deutsche bei der CME Group Tour Championship dabei. Die mehrmalige Solheim-Cup-Spielerin hat als 57. der Saisonwertung aber auch nur noch einen kleinen Puffer nach hinten. Ein paar Punkte sollten in dieser Woche also schon her, ansonsten könnte Masson das letzte Turnier der Saison zum ersten Mal seit 2012 verpassen.
Während Masson eher auf die Spielerinnen in ihrem Schatten schaut, dürfte Esther Henseleit voll auf Angriff spielen. Als 87. im Ranking benötigt sie nämlich mindestens ein Top-Drei-Ergebnis, um sich noch unter die Top 60 zu spielen. Einmal schaffte sie dies in dieser Spielzeit bereits. Neben Henseleit und Masson sind zudem Isi Gabsa sowie die eingeladene Aline Krauter im Feld.
Titelverteidigerin bei dem mit zwei Millionen US-Dollar dotierten Turnier ist die US-Amerikanerin Nelly Korda, die in diesem Jahr weiterhin auf ihren ersten LPGA-Titel wartet. Im Pelican Golf Club bekommt sie es mit sieben der Top-Ten-Spielerinnen aus dieser Saison zu tun. Dazuzählt auch die Neuseeländerin und Nummer eins im Race to CME Globe Lydia Ko.
PGA Tour Champions: Charles Schwab Cup Championship
Phoenix Country Club, Arizona, 10. bis 13. November
Zwei der drei Play-Off-Events sind gespielt. Das Saisonfinale mit den 36 besten Champions der Saison findet in dieser Woche in Arizona statt. Drei Absagen gab es, womit das Feld der Charles Schwab Cup Championship aus 33 Spielern besteht. Zwei Fragen dominieren beim finalen Stopp der Saison. Erstens: Wer gewinnt den Charles Schwab Cup? Zweitens: Kann Bernhard Langer schon in dieser Woche mit dem Champions-Rekordsieger Hale Irwin gleichziehen?
Beginnen wir mit der ersten Frage. Steven Alker ist der Sieg im Charles Schwab Cup nur noch von einem Konkurrenten zu nehmen: Padraig Harrington. Der Ire feiert sein Turnierdebüt und hat knapp 590.000 Punkte Rückstand auf den so dominant aufspielenden Neuseeländer. Harrington muss die Charles Schwab Cup Championship also gewinnen und hoffen, dass Alker nicht unter den Top Fünf landet. Schwierig, aber nicht unmöglich.
Gleiches gilt für Langers Mission „45“. Der 65-Jährige überragte in der vergangenen Woche mit einem souveränen Sieg bei der TimberTech Championship. Für den Deutschen war dies der 44. Titel auf der PGA Tour Champions. Einer fehlt ihm noch, um Irwins Allzeitrekord zu egalisieren. Trotz der unglaublich starken Konkurrenz ist es dem sechsmaligen Charles-Schwab-Cup-Champion natürlich zuzutrauen, in Arizona ein weiteres Kapitel Geschichte zu schreiben. Neben Langer ist mit Alex Cejka ein weiterer Deutscher beim Saisonfinale dabei.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:
PGA Tour: Cadence Bank Houston Open
Memorial Park Golf Course, Texas, 10. bis 13. November
Stephan Jäger und Lukas Euler