‚Arbeitstier‘ Langer führt beim Heimspiel

Er ist nicht zurück, denn er war niemals wirklich weg. Bernhard Langer brilliert am zweiten Tag der TimberTech Championship in Boca Raton, Florida, mit der besten Runde des Tages und geht als Führender in die Finalrunde des zweiten Playoff-Events auf der PGA Tour Champions.

43 Titel hat er auf der PGA Tour Champions bereits geholt. Zwei braucht er noch, um mit dem Allzeitrekord von Hale Irwin gleichzuziehen. Am zweiten Tag der TimberTech Championship machte Bernhard Langer einen großen Schritt in Richtung Sieg Nummer 44. Bei nahezu idealen Bedingungen im Royal Palm Yacht & Country Club gelangen dem 65-Jährigen am Samstag zehn Birdies bei nur einem Bogey. Die 63 (-9) des Deutschen war die beste Runde des Tages und katapultierte ihn an die Spitze des Leaderboards bei -11. „Ja, der Putter hat heute auf jeden Fall funktioniert“, so Langer nach nur 21 benötigten Putts.

„Und ich habe einen Bunkerschlag gelocht, das heißt null Putts an diesem Loch, das hilft immer“, sagte der sechsmalige Charles-Schwab-Cup-Sieger weiter. „Aber ja, das [Putten, Anm. d. Red.] war wirklich das fehlende Stück in den letzten Wochen und Monaten. Ich hatte das Gefühl, dass ich den Ball an vielen Tagen recht gut getroffen habe, aber ich habe einfach keinen einzigen Putt gemacht. Und heute war nicht unbedingt mein bester „Ball-striking“-Tag, aber ich habe ein paar Putts gemacht und neun unter gespielt, zwei besser als mein Alter, das ist ziemlich aufregend.“

Der Schlüssel zum Erfolg auf den Grüns sei ein Wechsel am Schlägerkopf gewesen. Das Modell ist weiterhin dasselbe, jedoch nahm Langer eine Veränderung am Aussehen des Schlägerblatts vor. „Ich habe dort draußen Putts geschlagen und konnte einfach die Linie sehen, das Tempo spüren und einige gute Schläge machen.“ Im Hinblick auf den immer näher rückenden Allzeitrekord sagte Langer: „Ich werde wahrscheinlich überhaupt nicht darüber nachdenken. Ich werde mich einfach hoffentlich auf das konzentrieren, was gerade ansteht, einen Schlag nach dem anderen. Das ist ein Klischee, aber das ist wirklich das Wichtigste. Hinter mir sind eine Menge großartiger Golfer, und sie werden auf Angriff spielen, also habe ich alle Hände voll zu tun und muss eine gute Runde Golf spielen.“

Langers ärgster Verfolger lauert nur einen Schlag hinter ihm. Paul Goydos kam am Samstag mit einer 66 (-6) ins Clubhaus und jagt seinen ersten Champions-Titel seit 2017. Im anstehenden Finalduell gegen Langer sieht er sich als Außenseiter. Erst recht, weil der zweimalige Masters-Champion nur wenige Kilometer vom Austragungsort der TimberTech Championship entfernt wohnt. „Er ist ein Arbeitstier, er macht keine Fehler“, sagte der 58-jährige US-Amerikaner. „Er schlägt sich sehr selten selbst, daher ist es keine große Überraschung, dass er auf diesem Golfplatz gut spielt. Er ist von hier, er schläft wahrscheinlich in seinem eigenen Bett, was auch nicht schadet.“

Der Dritte, Rod Pampling, hat bereits vier Schläge Rückstand auf Langer. Eine fünfköpfige Verfolgergruppe, in der sich unter anderem der Führende im Charles Schwab Cup, Steven Alker, befindet, folgt bei -6. Der Weg zum 44. Sieg auf der PGA Tour Champions ist also noch ein weiter. Die Leistung am Samstag war jedoch ein dickes Ausrufezeichen des deutschen World Golf Hall of Famers.

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