Panorama

Schönste Jahreszeit? Zehn Tipps für Golf im Herbst


27. September 2024 , Thomas Kirmaier


Wenn die Blätter fallen, ist die Golf-Saison noch längst nicht vorbei. Herbst-Golf hat einen ganz besonderen Reiz. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach/Pedagrafie
Wenn die Blätter fallen, ist die Golf-Saison noch längst nicht vorbei. Herbst-Golf hat einen ganz besonderen Reiz. © Quellness & Golf Resort Bad Griesbach/Pedagrafie

Herrliche Farben, günstige Angebote, Sonderregeln: Golfen im Herbst ist viel schöner als mancher denkt. Golf.de hat zehn Tipps für die gelungene Runde in der goldenen Jahreszeit zusammengefasst, in der es noch angenehm warme Tage geben kann.

Der Sommer ist vorbei – die Golf-Saison aber noch lange nicht. Gerade jetzt, wenn die Clubmeisterschaften schon gespielt sind und die Natur sich von ihrer schönsten Seite zeigt, kann Golf noch herrlich, günstig und entspannt sein wie sonst nie im Jahr. Es ist schließlich Herbst, die Jahreszeit, in der die Blätter fallen und die Tautropfen die Spinnennetze auf Bäumen und in Büschen zieren. Ein Schauspiel auf und neben den Fairways. Wir haben zehn Tipps. Zehn Gründe, warum sie die Tasche in den Monaten September, Oktober und November keinesfalls in die Kellerecke stellen sollten und die vielleicht interessanteste Phase zu Hause auf dem Platz verbringen sollten.

  1. Die Natur: In Amerika haben sie den Indian Summer, in Deutschland freuen wir uns auf den Goldenen Herbst. Auf eine spektakuläre Färbung der Blätter in den mächtigen Baumkronen auf und rund um die Clubs. Manche gehen in diesen Tagen in den Park, noch schöner ist es auf dem Golfplatz, denn dort gibt es Naturschauspiel plus sportliche Betätigung mit Ball an der frischen Luft. Pflanzen und Tiere bereiten sich auf die kalte Jahreszeit vor. Alles verändert sich. Spannend. Golf im Herbst – das ist Romantik, Melancholie. Nicht umsonst widmeten namhafte deutsche Dichter dieser Jahreszeit bis bis heute unvergessene Zeilen.
  2. Die Kleidung: Klar, im Herbst kann es morgens noch hübsch frisch sein auf dem Platz. Wenn dazu eine steife Brise übers Fairway bläst, muss der Golfer darauf vorbereitet sein, dass es eben keine 30 Grad (und mehr) auf dem Thermometer hat. Auch in diesen Monaten kann es auch noch angenehm warm werden, wobei das immer subjektiv ist. Aber: Die Schwankungen sind größer als noch im Juli oder August. Heißt: Regenjacke, Schirm, Mütze, wasserfeste Schuhe und vielleicht sogar Handschuhe gehören ins Bag. Gerade die Hände müssen warmgehalten werden, wenn die Kugel zum Birdie fallen soll. Nicht umsonst sprechen sie auf der Tour immer wieder davon, dass der Putter heiß gelaufen ist. Und im Herbst muss kleidungstechnisch eben etwas mehr nachgeholfen werden als im Sommer.
  3. Die Vorbereitung: Gerade im Oktober und November, nach Abflauen des Altweibersommers, kann es auch mittags empfindlich kalt werden. Ein kurzes, aber intensives Aufwärmtraining löst steife Muskeln. Bei einem Golfschwung werden mehr als 120 Muskeln getätigt, die ihre beste Leistung im warmen Zustand erzielen. Also: Früh genug auf der Anlage und am Abschlag sein, mehr als nur ein paar Putts auf dem Übungsgrün machen und den Körper immer wieder – auch zwischen Grün und nächster Teebox – in Bewegung halten. Rücken, Schultern, Hüfte, Knie nicht einrosten lassen, ausreichend sanfte Probeschwünge machen (mehr Infos hier).
  4. Die Verpflegung: In unserem Artikel "Starker Riegel für die Runde" erhalten Sie hilfreiche Tipps, welche Nahrungsmittel am besten geeignet sind. Gerade im Herbst, wenn der Körper schneller abkühlt als im Sommer, sollten die richtigen Maßnahmen und Vorbereitungen getroffen werden. Da darf es ruhig auch mal ein feiner Tee in einer Thermoskanne sein. Saisonales Obst wie Äpfel, Birnen oder Mandarinen passen immer und locker in jedes Golfbag. Dazu Nüsschen oder Trauben: Vorteil: Wasser muss nicht gekühlt werden, sondern hat bei „normalem“ Wetter im Herbst ohnehin die optimale Temperatur (mehr Infos hier).
  5. Der Geldbeutel: Der Herbst und die Clubs locken Golfer nicht nur mit einer spektakulären Natur, sondern auch mit teils unschlagbaren Angeboten, durch die sich bares Geld sparen lässt. Vielerorts gewährte Greenfee-Ermäßigungen – je nach Monat zwischen zehn und 50 Prozent – machen die Runde zu einer besonderen Freude in finanzieller Hinsicht. Der Herbst, also quasi die Nebensaison, ist für preisbewusste Fernmitglieder besonders attraktiv.
  6. Die Bewegungsfreiheit: Im Herbst ist der Sommer durch, die Hochzeiten mit teils extrem starken Auslastungen bezüglich der Startzeiten sind vorbei. Es bleibt mehr Luft, Raum und Platz auf der Anlage. Weniger Stress, mehr Zeit für sich, kaum Turniere, mehr Ruhe. Golfen im Herbst ist noch mehr Genuss als im Hochsommer. Das merkt man schon auf der Driving Range, wo die Übenden nicht mehr dicht an dicht um jeden Meter Grasfläche kämpfen müssen. Apropos: Die Range sollte auch im Herbst vermehrt aufgesucht werden (siehe Punkt 3, Die Vorbereitung), denn der Herbst ist genau die Jahreszeit, in der die Champions der kommenden Saison gemacht werden.
  7. Das Equipment: Neben der bereits erwähnten Kleidung (wasserfeste Schuhe und Hose, dickere Oberbekleidung, Handschuhe, Mütze etc.) gibt es weitere Ausrüstungs-Anpassungen, denn Golfen im Herbst ist dann doch etwas anders als im Sommer: Die Luft ist kühler und feuchter, also fliegen die Bälle etwas kürzer. Da sind Hybride beim ein oder anderen Schlag vielleicht besser und verleihen mehr Ballflug. Die Grüns sind nasser und stumpfer, da sind Putter mit schwererem Kopf ratsamer. Stabile Tees (harter Boden) gehören ebenso in die Tasche wie Pitchgabel (sowieso immer dabei) und für den Herbst eventuell eine Art Ballcleaner oder ein zweites Tuch, um die schmutzigen Stellen an Ball und Schlägerblatt schnell zu beseitigen (mehr Equipment-Infos hier).
  8. Die Reiselust: Klar, manchen sind 15 Grad schon viel zu wenig. Da steigt die Lust aufs Reisen. In wärmere Gefilde, was in Europa schnell und einfach möglich ist. Mal davon ausgehend, dass es keinen strengen Lockdown mehr geben wird – es gibt tolle Destinationen in Spanien, Portugal oder Nordafrika. Besonders beliebt: die Balearen und die kanarischen Inseln. Und wer’s noch wärmer möchte: Die Flugzeit in die Arabischen Emirate ist zwar etwas länger und die Preise höher, hier ist aber Sonne garantiert (hier gibt's Reise-Tipps und Meer).
  9. Die Regeln: In vielen Clubs gelten speziell im Herbst Sonderregeln, die beispielsweise ein Droppen eines neuen Balls vor der Laubansammlung, in der dieser verschwunden ist, ausdrücklich erlauben – auch im Sinne der Spielgeschwindigkeit. Golfer sollten sich aber gerade im Herbst unbedingt vorab erkundigen, welche Sonderregeln gelten. Um Natur und Platz zu schonen, sind hier und da Trolleys und Carts verboten. Vorher auf der Club-Website informieren oder im Sekretariat um Rat fragen (hier gibt's Regel-Tipps).
  10. Die Alternative: Wer zu Hause bleibt, fleißig trainieren und sich verbessern möchte, kann dem Naturschauspiel draußen im Freien auch die Indoor-Anlage vorziehen. Zahlreiche Clubs haben dahingehend ihre Angebote in den vergangenen Jahren erweitert und vor allem nahe der Ballungsräume gibt es immer mehr kommerzielle Indoor-Hallen oder TrackMan Ranges – mit Erlebnis- und Event-Charakter (Fünf Tipps für effektives Indoor-Training). Da tut sich was. Und wenn’s Open-Air etwas früher dunkel wird oder doch zu nass ist, gehen in diesen Hallen erst die Lichter an. Da sind dann auch mal Runden in Augusta oder St. Andrews am Simulator drin.