Tour-Report
McIlroy zum Dritten, Schmid und Long haben PGA Tour im Blick
29. August 2022 , Thomas Fischbacher
Rory McIlroy krönt sich zum dritten Mal zum FedExCup-Sieger, zwei Deutsche gehen mit Aufstiegschancen in das Finale der Korn Ferry Tour und dem internationale Presidents-Cup-Team brechen wegen LIV Golf wohl einige Leistungsträger weg.
Die Tour Championship begann für Rory McIlroy mit einem Triple Bogey im Regenschauer – und endete bei strahlendem Sonnenschein mit dem Pokal in der Hand. Der Nordire fing mit einer 66 im Finale den bis dato führenden Scottie Scheffler (73) ein und setzte sich einen Schlag vor dem Masters-Sieger und Sungjae Im durch. Als Vierter kam Xander Schauffele ins Ziel.
Es war McIlroys dritter Gesamtsieg im FedExCup, der in diesem Jahr mit 18 Millionen Dollar Siegprämie belohnt wird. "Ein unglaublicher Tag, eine unglaubliche Woche", kommentierte der er. "Sich den Weg zurück zu kämpfen und am Ende das Turnier zu gewinnen, ist unglaublich. Ich bin wirklich stolz auf mein Durchhaltevermögen und darauf, wie ich mit diesem Start umgegangen bin und wie ich die ganze Woche durchgehalten habe und die Chance genutzt habe, die sich mir heute bot."
Schmid und Long haben PGA Tour im Blick
Matti Schmid hat die PGA Tour im Blick. Bei der Nationwide Children's Hospital Championship, der zweiten Station der Finals der Korn Ferry Tour, landete der 24-Jährige Oberpfälzer nach 71, 70 und zwei Mal starken 67 Schlägen am Wochenende beim Sieg des Schweden David Lingmerth auf dem geteilten neunten Rang. In der Wertung geht es nach vorne auf Position zwölf, die besten 25 erhalten nach dem Finale in der kommenden Woche ihre Spielberechtigung für die PGA Tour.
Auch Hurly Long, der das Turnier im OSU Golf Club (Ohio) einen Schlag hinter Schmid als geteilter 14. beendete, würde als 23. der Wertung Stand jetzt aufsteigen. Jeremy und Yannik Paul hatten den Cut verpasst. Die Entscheidungen fallen in der kommenden Woche bei der Korn Ferry Tour Championship in Indiana.
Mack glänzt erneut
Polly Mack hat ein weiteres Top-Ergebnis auf der Epson Tour eingefahren. Die 23-Jährige, die zu Beginn des Sommers ins Profilager gewechselt war, kam bei der Circling Raven Championship in Worley, Idaho, nach Runden von 65, 71 und 67 Schlägen auf den vierten Rang. Fünf Schläge fehlten auch Siegerin Jillian Hollis. Sophie Hausmann beendete das Turnier auf dem geteilten 38. Rang.
In der Saisonwertung liegt das deutsche Duo auf den Rängen 20 (Hausmann) und 24 (Mack). Die besten Zehn erhalten am Ende der Saison Karten für die LPGA Tour. Vier Turniere stehen noch im Kalender, bevor Anfang Oktober bei der Epson Tour Championship die Karten vergeben werden.
Während Thriston Lawrence beim Omega European Masters in der Schweiz triumphierte, glänzte eine Landsfrau in Ottawa, Kanada. Paula Reto sicherte sich bei der CP Womens Open bei ihrem 157. Start auf der LPGA Tour ihren ersten Titel. Die 32-Jährige kam mit einem Schlag Vorsprung auf Nelly Korda und Hye-Jin Choi ins Ziel. Als beste Deutsche schloss Caroline Masson das Turnier auf Platz 32 ab. Esther Henseleit folgt auf T49. Für Sophia Popov und Isi Gabsa war nach zwei Runden vorzeitig Schluss.
Bernhard Langer: 69 zum 65.
Bernhard Langer hat am Samstag seinen 65. Geburtstag gefeiert – und verbrachte sein Jubiläum auf dem Golfplatz. Bei der Ally Challenge der PGA Tour Champions in Michigan landete der Routinier beim Sieg von Steve Stricker auf dem 28. Rang (unter anderem schlaggleich mit Alex Cejka). Randnotiz: Mit einer 69 am Geburtstag fehlten dem Deutschen vier Schläge, um erneut sein Alter zu spielen.
Dies gelang wiederum JoAnne Carner gleich doppelt. Die Amerikanerin hat 43 LPGA-Titel gewonnen, darunter die US Womens Open 1971 und 1976. Auf Wettkampf hat die Golflegende noch immer Lust. Und das auch noch im – nun ja – etwas fortgeschrittenen Profi-Alter. Carner, 83, trat in der vergangenen Woche bei der US Womens Open Senior Open im NCR Country Club, Ohio, an und spielte mit 83er-Runden jeweils ihr Mal ihr Alter. Nie war eine Person bei einem Turnier der USGA älter. Nach dem verpassten Cut verkündete sie ihr Karrriereende.
Den Titel beim einzigen Senioren-Major der Damen holte Jill McGill aus den USA einen Schlag vor Leta Lindley. Catriona Matthew und Helen Alfredsson teilen Rang drei, als Fünfte folgen unter anderem Laura Davies und Annika Sörenstam.
Presidents Cup: Leistungsträger wohl zu LIV Golf – und damit gesperrt
Die Regel ist klar: Wer bei der LIV Golf Invitational Series mitspielt, darf nicht beim Presidents Cup im Quail Hollow Club ran. Was bedeutet: Trevor Immelman, Kapitän des internationalen Teams, werden wohl einige Leistungsträger wegbrechen. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten werden Open-Sieger Cameron Smith, Joaquin Niemann sowie Mito Pereira nach dem Ende der PGA-Tour-Saison aller Voraussicht nach zur vom saudischen Staatsfond finanzierten Serie wechseln. Das Trio gehörte zu den acht fest qualifizierten Spielern für den Vergleich USA gegen den Rest der Welt außer Europa.
Auch Marc Leishman und Anirban Lahiri, beide Kandidaten für eine Nominierung per Wildcard, werden neben den Amerikanern Cameron Tringale (bereits bestätigt) und Harold Varner III als Wechselkandidaten gehandelt. In dieser Woche wird in Boston das vierte Turnier der neu gegründeten Serie über die Bühne gehen. Auch Martin Kaymer wird mit von der Partie sein.
Stichwort LIV: Mit Abraham Ancer und Jason Kokrak sind zwei weitere Spieler aus der Kartellrechtsklage einiger LIV-Teilnehmer gegen die PGA Tour ausgestiegen. In einer geänderten Version der Klage wird hingegen nun auch LIV Golf selbst – neben sieben Spielern – als interessierte Partei aufgeführt. Mit einer Entscheidung im Prozess wird erst 2024 gerechnet.
