EM Damen
Kirner klettert
21. Juli 2022 , Stefan Bluemer
Am zweiten Tag der Europameisterschaft der Damen zeigt Paula Kirner vom Frankfurter GC eine grandiose Steigerung und klettert im Klassement um 56 Plätze. Beste Deutsche bleibt in Frankreich Celina Sattelkau auf Rang 14.
St. Germain – Am zweiten Tag der EM der Damen hat sich Paula Kirner eindrucksvoll ins Turnier gespielt. Nach einem schwierigen Start mit 80 Schlägen, verbesserte sich die Athletin des Frankfurter GC um zwölf Schläge und war mit ihrer 68 (-4) an diesem Tag die beste der 13 Deutschen im Feld.
Wie stark dieser Score war, lässt sich daran ablesen, dass es im Klassement durch die 68 satte 56 Plätze nach vorne ging. Auf Rang 77 hat die Spielerin des National Team Germany am dritten Tag zwar noch immer ein gutes Stück Arbeit vor sich, um den Cut der besten 60 Athletinnen zu machen, aber mit einer ähnlich guten Leistung ist ein weiterer Sprung im Klassement möglich.
„Durch den Regen gestern Abend und in der Nacht hat der Platz sich heute ganz anders gespielt. Auch die Pinpositionen waren sehr verändert, so dass man heute noch aufmerksamer und strategischer spielen musste. An einigen Löchern musste man umdenken. Ich habe meine eigenen Prozessziele heute besser verfolgt. Ich habe an meiner Preshot-Routine etwas geändert und konnte mich besser fokussieren. Anfangs musste ich mich in die Runde reinkämpfen, habe dann aber den Roten Faden gefunden und dazu sind noch ein paar Putts gefallen. Das hat geholfen. Für mich ist diese EM Teil eines größeren Prozesses, daher versuche ich, immer im Moment zu bleiben und an meine Ziele zu denken, nicht an irgendein Ergebnis“, bleibt Paula Kirner ganz sachlich und blickt dadurch gelassen auf die kommenden Tage. Nach nur einem Bogey bei fünf Birdies hatte die Hessin auch genügend Anlass dafür, zufrieden auf ihre Entwicklung zu schauen.
Wenig unter Par
Neben Paula Kirner sind noch zwei weitere Deutsche unter Par geblieben. Celina Sattelkau verliert zwar einige Plätze im Klassement, bleibt aber auf Rang 14 weiterhin die bestplatzierte Deutsche. Mit der 71 (-1) gehört die Spielerin des Wolfpacks zu dem kleinen Kreis derjenigen, die zwei Scores unter Par abgeliefert haben.
Eine ganz untypische Runde hat Christin Eisenbeiss gespielt. Auch die Falkensteinerin kam mit einer 71 (-1) in das altehrwürdige Clubhaus des Traditionsclubs im Westen von Paris. Meist mischt das Nordlicht viele Birdies mit dem einen oder anderen Bogey. Nicht so an diesem Tag. Da blieb die Scorekarte blitzsauber und ein Birdie reichte, um unter Par zu bleiben. 72 und 71 Schläge bringen die ehemalige Jugend-Nationalspielerin aus der Hansestadt auf den 38. Platz.
Zweimal 72
Dichtauf folgen zwei Deutsche auf T47. Viktoria Hund vom Hamburger GC und Paula Schulz-Hanßen haben an beiden Tagen 72 Schläge in den Büchern. Während die Hanseatin insgesamt fünf Birdies und fünf Bogeys notiert hat, spielte die Europameisterin von 2020 sehr sicher und brachte in jeder Runde ein Birdie und ein Bogey mit nach Hause.
Toller Golfplatz
Mädchen-Bundestrainer Sebastian Rühl, der bei dieser EM quasi als Co-Trainer zur Unterstützung für Damen-Bundestrainer Stephan Morales in Frankreich dabei ist, ist vom Platz sehr angetan: „Das ist ein toller Golfplatz! Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir hier sein dürfen, denn Harry S. Colt ist mein Lieblingsdesigner und das hier ist ein architektonisches Highlight. Man könnte den Platz als Parkland-Links-Course bezeichnen, der sehr viel Strategie und Taktik erfordert. Man muss vom Tee sehr genau spielen, um die richtigen Ausgangslagen dafür zu haben, die teilweise sehr tiefen Grüns mit ihren unterschiedlichen Plateaus gut anspielen zu können. Das ist sehr anspruchsvoll und man kann hier nur dann tief schießen, wenn man sein A-Plus-Premium-Ballstriking am Start hat. Schon um Par herum zu spielen, muss man so einige Qualitäten abrufen. Um tiefer zu gehen, brauchen die Spielerinnen buchstäblich den passenden Meter, weil ansonsten Birdieputts zu sehen sind, die zwar theoretisch machbar wären, aber bei diesen stark ondulierten Grüns fällt aus der Birdie-Range von drei, vier oder fünf Metern einfach zu wenig. Viele Deutsche spielen hier wirklich gut, kommen gut ins Spiel, schlagen gute Wedges und treffen sehr viele Grüns in Regulation, aber relativ oft liegt der Ball eben dann nicht dicht genug an der Fahne, um sichere Birdies zu haben. Es bleiben noch zwei Tage, die Mädels sind gut drauf und hoch motiviert. Vielleicht ist morgen der Birdietag der Deutschen. Ich freue mich auf einen schönen Turniertag.“
An der Spitze
Charlotte Heath führt die European Ladies' Amateur Championship zum Bergfest an. Die Engländerin konnte am zweiten Tag ihr Ergebnis aus der ersten Runde wiederholen und brachte die zweite 67er (-5) Runde in Folge in die Wertung. Mit einem Schlag Vorsprung geht die Britin in den dritten Tag.
Natalia Fiel aus Spanien konnte sich mit der heute überragenden 65 (-7) auf den zweiten Platz vorschieben. Dahinter folgen drei Athletinnen mit jeweils acht unter Par.
Nach der dritten Runde gibt es den Cut. Nur die besten 60 und alle Schlaggleichen werden danach in die Finalrunde aufsteigen.
Bildergalerie
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