The Open
R&A lädt Ex-Champion und LIV-Golf-Macher Norman aus
9. Juli 2022 , Thomas Kirmaier
Greg Norman, Ex-Open-Champion aus Australien, darf nicht am Champions‘ Dinner und an den Feierlichkeiten im Vorfeld der 150. Open in St. Andrews teilnehmen.
Greg Norman ist inzwischen 67 Jahre alt. Der Australier hat zweimal die Open Championship gewonnen: 1986 zum ersten Mal in Turnberry und 1993 Titel Nummer zwei im The Royal St. George’s. Es waren die einzigen beiden Majorsiege von „The Great White Shark“. Insofern sollte der Mann eigentlich eine Art Stargast sein, wenn die R&A im Vorfeld der 150. Open Championship in St. Andrews zu Feierlichkeiten lädt. Norman ist aber auch Chef und Gesicht der LIV Golf Tour, die seit Wochen und Monaten Schlagzeilen macht und eine Art „Golf-Krieg“ mit der PGA und der DP World Tour angezettelt hat. Daher flatterte nun ein unschöner Brief in Normans Briefkasten.
„Wir können bestätigen, dass wir Greg Norman kontaktiert haben, um ihm mitzuteilen, dass wir beschlossen haben, ihn nicht zur R&A Celebration of Champions und zum Champions‘ Dinner einzuladen“, heißt es in einer offiziellen Erklärung der R&A. Und weiter: „Die 150. Open ist ein äußerst wichtiger Meilenstein für den Golfsport, und wir möchten sicherstellen, dass der Fokus weiterhin darauf liegt, die Championship und ihr Erbe zu feiern. Leider glauben wir nicht, dass dies der Fall wäre, wenn Greg teilnehmen würde.“
Immerhin stellt man dem Australier in Aussicht, vielleicht in Zukunft wieder dabei sein zu können, wenn es die Umstände zulassen. Im Moment lassen sie es nicht zu, denn Norman hat mit der Schaffung einer Konkurrenzliga zur PGA und DP World Tour für Kontroversen und Kritik gesorgt. Wie sich nun herausstellt nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Fast täglich gibt es News bezüglich neuer Spieler, die den traditionellen Turnierserien den Rücken kehren, um in die neue, mit Millionen aus Saudi-Arabien überschüttete Tour zu wechseln.
Norman selbst hat sich bereits zu seiner Ausladung geäußert. Gegenüber Australian Golf Digest brachte er seine Enttäuschung zum Ausdruck: „Ich dachte, die R&A stehe aufgrund ihrer Position in der Welt des Golfsports über allem.“ Er sehe die Entscheidung als kleinlich, „denn alles, was ich getan habe, ist, das Golfspiel weltweit zu fördern und auszubauen“. Bei der Celebration of Champions spielen ehemalige Gewinner im Vorfeld des Turniers vier Löcher. In diesem Jahr sind unter anderen Tiger Woods, Rory McILroy, Lee Trevino und mit Georgia Hall die Open-Siegern 2018 dabei.