US Open
Balldiebstahl bringt Rahm nicht aus der Fassung
17. Juni 2022 , Daniel Dillenburg
An Tag eins der US Open heben mutmaßlich zwei junge Golffans den Ball von Jon Rahm auf und ziehen von dannen. Der Titelverteidiger kann über den Diebstahl am helllichten Tag lachen.
Es war eine etwas holprige erste Runde des Titelverteidigers bei der US Open in Brookline, Massachusetts. Umso beeindruckender, dass Jon Rahm trotzdem unter Par blieb und damit noch komplett im Geschäft ist. Doch ein nicht optimaler Tag beim Weltranglistenzweiten ist eben immer noch kein Tag zum Vergessen. Auch wenn seine Abschläge gegen Ende der Runde doch etwas wild wurden und der Spanier von Glück sprechen konnte, dass dort keine höheren Nummern auf seine Karte wanderten. Auf der 17 wollte der US-Open-Champion bereits ein zweites Mal auf dem Abschlag nachladen, als er die frohe Kunde erhielt, dass sein erster Drive doch gefunden wurde. Rahm vermied ein spätes Desaster und notierte ein solides Par, ehe er nur noch das Abschlussloch des Country Clubs vor sich hatte.
Und auch hier knallte Rahm seinen Abschlag aus der Richtung. Erneut musste der 27-Jährige schlimmstes befürchten, als sein Ball in Richtung eines Übertragungszelts auf der linken Seite flog. Zu seinem Glück prallte der Ball ab und landete im Rough. Bis Rahm jedoch die Stelle erreichte, war sein Ball nicht mehr dort. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich weiß, wer es war“, so die ehemalige Nummer eins über den Balldiebstahl an der 18. „Ich erkannte die beiden Kinder, die mit einem Lächeln im Gesicht in die entgegengesetzte Richtung liefen. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ich die beiden Kinder gesehen habe, die den Ball gestohlen haben.“
Rahm nahm den Vorfall mit Humor. Verständlich. Die Situation nahm aus seiner Sicht ein positives Ende. „Ich bin wirklich froh, dass jemand den Ball zuerst gesehen hat.“ Und so durfte Rahm einen neuen Ball samt straffreiem Drop ins Spiel bringen und seinen regulären zweiten Schlag ausführen. Aus dem Rough zeigte er seine ganze Klasse, beförderte seine Annäherung sechs Meter an den Stock und versenkte anschließend den Birdie-Putt zur 69 (-1).
Rahms Fazit fiel entsprechend positiv aus: „Ich habe das Gefühl, dass ich den ganzen Tag über ziemlich gutes Golf gespielt habe. Ich habe nur gesehen, dass viele Putts nahe dran waren und nicht reingingen, und wenn man auf den letzten beiden Löchern zwei schlechte Drives schlägt und am Ende zwei Birdie-Putts hat und den letzten macht, um in der ersten Runde der US Open unter Par zu bleiben, dann ist das schon eine große Sache.“ Und so bleibt der Balldiebstahl eine nette Nebengeschichte, an deren Ende ein lachender Jon Rahm sowie zwei glückliche junge Golffans auf einen ertragreichen Tag im Country Club zurückblicken können.