US Open

McIlroy hat Ziel im Blick, Deutsche zahlen Lehrgeld


17. Juni 2022 , Daniel Dillenburg


Erwischte einen guten Start in die US Open in Massachusetts: Rory McIlroy.
Erwischte einen guten Start in die US Open in Massachusetts: Rory McIlroy. | © golfsupport.nl

Am ersten Tag der 122. US Open im The Country Club in Brookline, Massachusetts, überzeugt der Mann, der mit einem klaren Ziel in diese Woche ging. Für Yannik Paul und Marcel Schneider könnte das Major schon nach zwei Runden beendet sein.

Seit seinen zwei Major-Siegen 2014 spielte Rory McIlroy 28 Majors, ohne ein weiteres Mal gewinnen zu können. Diese lange Durststrecke ist auch in seinen Gedanken fest verankert und soll in dieser Woche bei der US Open endlich enden. „Es ist acht Jahre her, dass ich ein Major gewonnen habe, und ich möchte einfach wieder eins in die Hände bekommen“, so die Ansage des 33-jährigen Familienvaters. Nach seinem jüngsten Erfolg in Kanada, wo er seinen 21. PGA-Tour-Titel feiern durfte, ging McIlroy als Top-Favorit in diese dritte Major-Woche des Jahres. Und der Nordire wurde seiner Rolle am ersten Tag gerecht.

Dank einer 67 (-3) mit nur einem Bogey erwischte McIlroy einen „sehr soliden Start“, wie er später selbst analysierte. „Auf diesem Golfplatz würde ich jederzeit eine 67 nehmen. Auch wenn ich hier stehe und etwas frustriert bin, weil ich auf dem letzten Loch ein Bogey gespielt habe, ist das ein toller Start ins Turnier.“


Dass der viermalige Major-Sieger emotional komplett involviert ist in die USGA-Meisterschaft im ältesten Country Club des Landes, zeigte er bereits einige Löcher zuvor. Auf der fünften Bahn - seiner 14 - blieb sein Ball im Rough einer Bunkerkante hängen und so konnte der Weltranglistendritte seinen Ball nur mit Mühe in den nächsten Bunker befördern. Seine Reaktion: Zwei frustrierte Axtschläge in den Sand. Ihm selbst zeigte diese Aktion, „wie viel es einem bedeutet“. Aber klar: Die Sehnsucht nach dem nächsten Major-Titel ist nach acht Jahren größer denn je.

Doch die Meisterschaft ist noch jung. 18 von 72 Löchern sind erst gespielt und noch nie wurde ein Major vor dem Finalsonntag entschieden. Zumal McIlroy in guter Gesellschaft auf dem geteilten zweiten Platz rangiert. Gleich vier Spieler kamen ebenfalls mit 67 Schlägen ins Clubhaus: Callum Tarren (England), David Lingmerth (Schweden), Joel Dahmen (USA) und MJ Daffue (Südafrika). Alles Spieler, die man im Vorfeld so nicht wirklich auf dem Zettel hatte.


Gleiches gilt für den Führenden nach Tag eins: Adam Hadwin. Der Kanadier spielte mit einer 66 (-4) die beste Runde des Tages. Und das, nachdem der einmalige PGA-Tour-Sieger erst am Montag ins Feld gerutscht war. „Es ist unglaublich“, so Hadwin, der zwischen den Löchern 4 und 9 fünf Birdies notierte. „Das ist etwas, das mir niemand mehr nehmen kann, aber ich habe größere Dinge im Sinn.“ Hadwins bislang bestes Ergebnis bei einem Major war ein geteilter 24. Rang (Masters 2018).

Einige namhafte Spieler folgen zwei bis drei Schläge hinter Hadwin. Den siebten Rang (-2) teilen sich unter anderem Matt Fitzpatrick, Dustin Johnson und Justin Rose. Den 14. Rang teilen sich wiederum Major-Sieger wie Collin Morikawa, Jon Rahm, Justin Thomas und Gary Woodland. Einige Top-Favoriten brachten sich also zum Auftakt der 122. US Open in eine gute Position.

Kampf um den Cut

Andere Topstars schossen sich wiederum schon etwas raus. Phil Mickelson liegt nach einer 78 (+8), die ein Vier-Putt-Doppel-Bogey auf der Sechs inkludierte, auf dem geteilten 144. Rang. Brooks Koepka blieb drei Schläge über Par (T79) und muss damit genauso wie Jordan Spieth oder Patrick Cantlay (beide +2, T57) um den Cut bangen, der sich, so die Vorhersage, bei etwa vier über Par einpendeln wird.

Der Cut ist auch bei den Deutschen das primäre Ziel. Sowohl Yannik Paul als auch Marcel Schneider spielten am Donnerstag in Brookline, Massachusetts, ihre erste US-Open-Runde und waren sichtlich überfordert mit den anspruchsvollen Bedingungen im Country Club. Paul benötigte 77 Schläge (+7), während Schneider mit einer 78 (+8) ins Clubhaus kam. Beide trafen jeweils nur fünf Fairways und bekamen es somit mehrmals mit dem dichten Rough zu tun, aus dem eine präzise Annäherung nur sehr schwer möglich ist. Entsprechend wenige Grüns trafen sie auch (Schneider acht, Paul neun). Am Freitag müssen nun niedrige Runden unter Par her, ansonsten findet die US Open ohne deutsche Beteiligung statt.

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