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Hovlands Trainerchaos: Schon wieder ein neuer Coach
20. März 2025 , Felix Grewe

Viktor Hovland steckt seit Monaten in einer sportlichen Krise. Daraus befreien soll ihn ein neuer Coach – mal wieder. Es ist ein alter Bekannter.
Es ist nicht einfach, den Überblick über die Trainerwechsel von Viktor Hovland zu behalten. Kaum ein Profi nimmt so häufig Veränderungen in seinem Team vor wie er. Es ist noch gar nicht lange her, kurz vor Beginn der Saison 2024, da trennte sich Hovland von seinem einstigen Ausbilder Joe Mayo und engagierte stattdessen Grant Waite, einen ehemals erfolgreichen PGA-Profi aus Neuseeland. Die Zusammenarbeit hielt gute fünf Monate – bis Hovland wieder zu Mayo zurückkehrte. Vor Beginn der aktuellen Saison dann die erneute Trennung. Hovland holte TJ Yeaton als Berater ins Team, dazu Denny Lucas, seinen Schwungtrainer aus College-Zeiten. Doch mit in dieser Konstellation ist es nun auch schon wieder vorbei. Seit dem Arnold Palmer Invitational ist Hovland wieder zurück bei Waite. Nur, wie lange bleibt er diesmal?
Hovlands sportliche Krise – Absturz auf Rang 19
Die auffällige Unruhe könnte daran liegen, dass der Hovland seit einiger Zeit nicht mehr nur hinter seinen eigenen Erwartungen bleibt, nein, er hat ist inzwischen in eine Krise geschlittert. Vor einem Jahr war er die Nummer vier der Weltrangliste, sein erster Major-Triumph schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Jetzt wird er nur noch auf Platz 19 geführt. Letzte Woche verpasste er bei der Players Championship zum dritten Mal in Folge den Cut. In dieser Saison hat er noch keine Top-20-Platzierung erreicht.
„Ich habe gerade in der letzten Woche gute Verbesserungen gesehen, aber es wird noch etwas Zeit und Arbeit brauchen, um wieder dahin zu kommen, wo ich war“, sagte Hovland kürzlich. „Ich muss an den technischen Dingen arbeiten, damit ich den Ballflug wieder besser einschätzen kann. Ich weiß nicht, wie viele Turniere ich noch bestreiten werde. Ich habe im Training bessere Ergebnisse erzielt, was vielversprechend ist. Es macht für mich keinen Sinn, Turniere zu spielen, wenn ich die Bälle im Training nicht treffe. Zumindest sehe ich jetzt einige Verbesserungen im Training.“
Zwei verpasste Major-Titel
Nach den vielen Enttäuschungen scheint das Selbstvertrauen des Norwegers deutlich angeknackst zu sein. „Während der Trainingsrunden habe ich mich mit meinen Schlägen nicht so gut gefühlt, aber es kann sein, dass ich heute Nachmittag auf der Range etwas gefunden habe“, gab er am Rande der Vorbereitung auf die Valspar Championship zu Protokoll. „Vielleicht klappt es morgen oder diese Woche nicht sofort, aber das ist mir egal. Ich muss einfach zu meiner DNA zurückkehren.“
Hovland galt als große Versprechung für die Zukunft, ach was, er war bereits ein Titelkandidat bei den Major-Turnieren der Gegenwart. Ende 2023 gewann er die letzten beiden Events des FedEx-Cups, spielte stark für Europa beim Ryder Cup in Rom. Dann begann das Wechselchaos mit seinen Coaches. Bei der PGA Championship 2024 schrammte er zum zweiten Mal nach 2023 (T2) knapp am Titel vorbei, wurde Dritter.
Neue Perspektive mit altem Coach
Dahin will er so schnell wie möglich zurück – unter die Besten. Helfen soll dabei nun also wieder Grant Waite, der zufällig beim Arnold Palmer Invitational in Bay Hill vor Ort gewesen sein soll. Hovland habe ihn spontan gefragt, ob er sich seinen Schwung anschauen würde. „Wir setzten uns zusammen und ich mochte die Art und Weise, wie er die Dinge sagte,“ erzählt Hovland. „Diesmal habe ich eine andere Perspektive als beim letzten Mal, als wir zusammen gearbeitet haben.“
Hovland klingt zuversichtlich, was die neuen Impulse seines alten Ratgebers betrifft. „Es gibt nicht viele Jungs, die so viel Wissen und Erfahrung haben, wenn es um das Spielen geht“, sagt er. „Es ist eine Sache, die Informationen zu haben und sie auf eine bestimmte Art und Weise zu vermitteln, aber es muss auch eine besondere Persönlichkeit da sein, damit ich den Informationen vertrauen kann. Wenn es zu viele Zweifel gibt, neige ich dazu, hin und her zu springen und andere Ideen zu haben. Ich muss mich auf bestimmte nicht verhandelbare Dinge festlegen, und da ist Grant wirklich gut.“
Wie lange Hovland dieser Meinung sein wird, dürfte auch von seinen künftigen Resultaten auf der Tour abhängen.

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