LIV/PGA Tour

Ein gutes Zeichen


3. Oktober 2024 , Daniel Dillenburg


Yasir Al-Rumayyan und Jay Monahan auf ihrer gemeinsam Runde an Tag eins der Alfred Dunhill Links Championship.
Yasir Al-Rumayyan und Jay Monahan auf ihrer gemeinsam Runde an Tag eins der Alfred Dunhill Links Championship. | © Warren Little/Getty Images

Die Chefs der PGA Tour, der DP World Tour und der LIV Golf League kommen diese Woche bei der Alfred Dunhill Links Championship zusammen, um sich weiter anzunähern.

Seit mehr als einem Jahr wartet die Golfwelt - Spieler und Fans gleichermaßen - auf Bewegung hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung im Profi-Golf der Herren. Die öffentliche Schlammschlacht zwischen PGA und DP World Tour mit der LIV Golf League ist zwar ad acta gelegt. Eine produktive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Parteien ist jedoch nicht zu erkennen. Im Juni 2023 kündigte man eine „Rahmenvereinbarung“ zwischen PGA Tour, DP World Tour und PIF (Geldgeber hinter LIV) an. Seitdem ist wenig passiert. Die Verhandlungen scheinen zu stocken.

Vielleicht kommt in dieser Woche etwas Bewegung in den Fall: Immerhin kommt es bei der Alfred Dunhill Links Championship zum Treffen der Bosse. PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan, der saudische PIF-Gouverneur und LIV-Golf-Chef Yasir Al-Rumayyan und der neu ernannte DP-World-Tour-CEO Guy Kinnings sind bei dem geschichtsträchtigen ProAm-Event zugegen. Monahan und Al-Rumayyan spielen am Donnerstag sogar eine gemeinsame Runde Golf. Vermutlich nicht ganz zufällig wurden die beiden mächtigen Amateure mit den jeweiligen Profis an ihrer Seite in eine Gruppe gesteckt.

McIlroy: „Eine tolle Sache“

Ob auf den 18 Löchern in Carnoustie die Zeit bleibt, über die Neuausrichtung der Golfwelt zu debattieren, ist fraglich. Aber allein, dass Monahan und Al-Rumayyan gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten, darf als positives Signal gewertet werden. „Es gibt keinen besseren Ort als die Heimat des Golfsports, um zu versuchen, alle zusammenzubringen und miteinander zu reden“, sagte auch Rory McIlroy über das Treffen in St. Andrews. „Ich denke, es ist eine tolle Sache und ein gutes Zeichen, dass Jay und Yasir zusammenspielen werden.“

Nicht ganz unbeteiligt an dem Zusammenfinden war Johann Rupert, seines Zeichens Turnierchef der Alfred Dunhill Links Championship, der offensichtlich auch genug hat von der Zersplitterung im Profi-Golf und die Idee hatte, in St. Andrews zu Friedensgesprächen einzuladen. „Ich denke, Johann, der Mann, der diese Veranstaltung leitet, versucht, die Golfwelt wieder ein wenig zusammenzubringen“, meint auch McIlroy. „Wenn wir auf irgendeine Weise zusammengebracht werden müssen, versucht er das zu tun. Ich denke, es wird gut sein. Es ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.“

Fitzpatrick: „Ist mir einfach egal“

Doch nicht alle Spieler wollen diesem Treffen Positives abgewinnen. Matt Fitzpatrick beispielsweise glaubt nicht, dass in Carnoustie viel Zeit für ein Schwätzchen zwischen Monahan und Al-Rumayyan bleiben wird: „Ja, ich glaube nicht, dass sie in fünf Stunden in Carnoustie über die Zukunft des Golfsports entscheiden werden. Ich weiß, Carnoustie ist verdammt hart. Da bleibt nicht viel Zeit zum Reden.“ Ruperts Bemühen honoriere Fitzpatrick dennoch und er sei sehr dankbar für das, was der Südafrikaner für den Golfsport tue. Dennoch sagt er: „Wenn es darum geht, das Spiel in dieser Woche zusammenzubringen, bin ich über den Punkt hinaus, an dem es mich interessiert. Es ist mir einfach egal.“

Ob dieses medienwirksame Treffen nun am Ende produktiv oder wirklich nur egal war, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Allzu lange sollten sich die Verantwortlichen jedoch nicht mehr Zeit lassen. Sonst ist es bald nicht mehr nur noch den Spielern, sondern vielleicht auch den Fans schlichtweg egal.