Regelfrage #38

Unangenehm unspielbar?


20. September 2023 , Dietrich von Garn


Leo Läuftnichtgerneviel
Leo Läuftnichtgerneviel | © USGA via golfsupport.nl/Robert Beck

In der Regelfrage der Woche widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal mit Leo Läuftnichtgerneviel, Fiete Findetkeinenball und Susanne Siehtsowiesonix und dem Drop-Versuch bei Ballverlust in dornigem Gebüsch.

Die Situation:

Leo Läuftnichtgerneviel hat seinen Ball rechts ins Rough geschlagen, in dem dichtes Gebüsch und dorniges Zeug mit Zecken drin wächst. Er schaut sich die Lage kurz von außen an und läuft mit seinen Mitspielern geschwind die wenigen ausgetreten Pfade zwischen den Büschen ab, auf denen man den Ball sehen würde. Aber da ist nichts zu sehen.

Er stellt sich also draußen vor das Gebüsch und verkündet seinen Mitspielern Fiete Findetkeinenball und Susanne Siehtsowiesonix, er würde den Ball für unspielbar halten. Dann fängt er an, vom Rand des Gebüschs zwei Schlägerlängen auszumessen. Fiete und Susanne schauen ihn fragen an, woraufhin Leo sich zu der Erklärung verpflichtet fühlt „Zwei Schlägerlängen bei unspielbar. Das reicht hier, da muss ich nicht zurück oder auf der Linie sonst wohin.“

Fiete und Susanne sagen erst mal nichts, aber ihre Hände zucken aus Neugier leicht nach dem Regelbuch. Was werden sie da finden?

Die Lösung:

Regel 19.2, in der die Erleichterungsverfahren für den unspielbaren Ball beschrieben werden, verlangt sowohl für den Drop auf der Linie zurück wie auch beim Drop innerhalb von zwei Schlägerlängen die Lage des ursprünglichen Balls als Bezugspunkt. Da der ursprüngliche Ball hier nicht gefunden wurde, sind diese beiden Optionen nicht anwendbar. Zudem hätte Leo Läuftnichtgerneviel die zwei Schlägerlängen nicht von einer Stelle aus messen dürfen, an der der Ball wieder spielbar wäre, sondern er muss diese Strecke von der unspielbaren Lage messen. 

Trotz seines Namens wird er also wohl zurück zur Stelle des letzten Schlags gehen müssen.